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0033 - Der Pfähler

0033 - Der Pfähler

Titel: 0033 - Der Pfähler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ebenmäßigkeit, die Augen standen leicht schräg, und die Pupillen glühten wie grünes Feuer. Volle Lippen bildeten den Mund, der Hals war schlank und verschwand im runden Ausschnitt des langen, weißen Kleides, das Rebecca wie eine Fahne umwehte. Die hochstehenden Wangenknochen verrieten den slawischen Einschlag. Und als Rebecca die Lippen zu einem Lächeln zurückzog, glänzten ihre beiden Vampirzähne wie aus Perlmutt geschliffen.
    Kalurac wußte sofort, daß er sich diese Frau nehmen würde.
    »Komm her«, sagte er, und sie gehorchte. Besitzergreifend legte er seinen rechten Arm um Rebecca und sagte: »Von nun an gehörst du mir, Rebecca!«
    Sie nickte.
    Der Alte sagte: »Es ist uns eine Ehre, wenn du dir Rebecca zur Braut nimmst.«
    Und Rebecca schmiegte sich eng an ihren Meister. Der Wind rauschte durch die Bäume, wehte gegen ihr Kleid und preßte es an den Körper. Rebecca hatte eine wunderbare Figur. Straff und fest war die Haut, ihre Schönheit schien der Teufel selbst gemacht zu haben, doch unter der männererregenden Larve schlug kein Herz.
    Sie war ein Vampir und ernährte sich von dem Blut der Menschen.
    Die rote Rebecca wurde sie in der großen Familie der Vampire genannt. Und sie war ebenso schlimm wie die anderen.
    Der alte Ceprac fragte: »Was befiehlst du, Meister? Sollen wir hierbleiben?«
    »Nein, wir haben ein Ziel!«
    »Und welches?«
    »Wir werden nach England fliegen, um dort unsere Brüder und Schwestern zu treffen. Sie sollen unseren Ruf hören, sich aus den Grüften und Gräbern erheben, um dann wie ein Sturm über das Land zu kommen und all die vernichten, die sich uns in den Weg stellen. Wenn der Mond die Farbe des Blutes annimmt, werdet ihr sehen, daß die Zeit der Vampire da ist.«
    Kalurac machte eine weit ausholende Armbewegung, und der Mantel hinter ihm blähte sich auf wie eine Fahne.
    »London, wir kommen!« rief er…
    ***
    Marie Marek blieb allein zurück, als wir das Haus verlassen hatten. Die Frau hatte einen Schock erlitten. Die Männer hatten über Vampire gesprochen, als wären sie die normalste Sache der Welt. Aber für sie waren sie immer noch etwas ungeheuer Schlimmes, Grausames. Und deshalb mußte sie sich jemanden anvertrauen.
    Und das war der Pfarrer.
    Durch einen Hinterausgang verließ Marie das Haus. Sie hatte sich eine alte Pellerine umgehängt und ein Tuch über den Kopf gebunden. Sie hoffte, daß sie niemand erkennen würde. Hinzu kam noch der Nebel, der sowieso alles verschluckte.
    Rasch ging sie los. Sie war nicht mehr die Jüngste, und das Tempo, das sie anschlug, ging ihr ans Herz.
    Als sie die Kirche erreichte und durch die kleine Pforte auf den Platz schritt, wo auch der Friedhof des Dorfes lag, sah sie hinter der Kirche im Pfarrhaus Licht brennen.
    Es war ein heller Fleck im Grau der Nebelschleier. Über einen schmalen, mit Steinen belegten Weg schritt Marie rasch auf das kleine Pfarrhaus zu.
    Sie klopfte an die Eingangstür. Das vertrauenerweckende Zeichen des Kreuzes war in das Holz geschnitzt worden.
    Die Haushälterin öffnete. Sie stammte ebenfalls aus Petrila und war im gleichen Alter wie Marie.
    »Ist der Pfarrer da?« fragte Marie.
    »Nein, er ist zu einem Sterbefall ins Nachbardorf gerufen worden, weil der Pfarrer dort erkrankt ist«, erklärte die Haushälterin, »aber willst du nicht hereinkommen?«
    Marie überlegte und schüttelte dann den Kopf. »Nein, nein, laß mal. Ich – ich rede dann später mit ihm.«
    »Wie du willst, aber wahrscheinlich kommt der Pfarrer erst morgen zurück, der Nebel wird immer dichter.«
    Marie bedankte sich und ging wieder. Kopfschüttelnd schloß die Haushälterin die Tür. Sie hätte ja zu gern gewußt, was Marie von dem Pfarrer wollte, aber aus ihr war nichts herauszubekommen. Schade.
    Marie Marek ging den Weg zurück, den sie auch gekommen war. Auch der kleine Friedhof wurde vom Nebel umflort. Schwaden tanzten um die Grabsteine wie Gespenster aus einer anderen Welt.
    Richtig unheimlich war es, und Marie schüttelte sich.
    Inzwischen war es Abend geworden, die Temperatur sank, der Nebel drückte sie auf den Boden zu, und die Menschen waren von der Straße verschwunden.
    Sie hatten sich in ihre Häuser und Wohnungen zurückgezogen. Wie ausgestorben lag Petrila unter der Nebelglocke.
    Marie ging jetzt über die Hauptstraße ihrem Haus entgegen. Sie kam sich plötzlich sehr allein vor. Sie hatte sich von dem Pfarrer einen Rat erhofft, denn Marie hatte Angst.
    Angst davor, daß die Blutsauger in das Dorf

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