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0033 - Der Pfähler

0033 - Der Pfähler

Titel: 0033 - Der Pfähler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entstand der Name DRACULA.
    Plötzlich war ich wie vor den Kopf geschlagen. Sollten Dracula und D. Kalurac ein und dieselbe Person sein. War der König der Vampire gar nicht tot? Lebte er immer noch?
    Eine unheimliche, makabre Vorstellung. Ich behielt meine Gedanken für mich und sagte den anderen nichts. Aber das Wort »unmöglich« hatte ich im Laufe der Zeit aus meinem Repertoire gestrichen. Ich hatte Sachen erlebt, die so haarsträubend waren, daß ich sie selbst kaum glauben konnte.
    Mittlerweile hatten wir das Dorf verlassen. Wir schritten jetzt über ein freies Feld, auf dem der Nebel wie eine Wand hochwuchs. Wenn jemand sich hier nicht auskannte, war er verloren.
    »Wir werden gleich am Wald sein«, hörte ich Mareks Stimme. »Wir halten uns aber dicht am Rand, denn im Wald können wir uns zu leicht verlaufen.«
    Man konnte Marek keinen Vorwurf machen. Auch als Eingeweihter war es schwer und oft nahezu unmöglich, sich in dieser dampfenden Nebelbrühe zu bewegen. Wie daheim in London.
    Wir schwenkten nach rechts ein, schritten über einen aufgefurchten Boden und spürten wenig später wieder das federnde Gras unter den Sohlen.
    Schweigend verging die nächste Viertelstunde. Dann hob Marek die Hand, und wir blieben stehen.
    »Da ist er«, sagte der Pfähler und deutete nach vorn auf die wabernde Nebelwand.
    Suko und ich sahen zwar nichts, aber wir glaubten dem Einheimischen. Vorsichtig bewegten wir uns auf den alten Friedhof zu. Ich sah keine christlichen Symbole, dafür tauchten alte Grabsteine aus dem Nebeldunst auf. Sie steckten schief in der feuchten Erde, waren mit Moos überzogen und die Namen darauf konnte kein Mensch mehr lesen.
    Ich hatte die Taschenlampe eingeschaltet. Viel nutzte das nicht, da der Strahl von den unzähligen Nebeltropfen reflektiert wurde.
    Der alte Friedhof war nicht eben, sondern erstreckte sich auf einem Hang.
    »Wir müssen das Massengrab finden«, sagte Marek. »Da halten sie sich bestimmt versteckt.«
    »Wann ist das Grab angelegt worden?« fragte Suko.
    »Keine Ahnung. Hier wurden die Mörder und Schänder begraben. Unser Land hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich.«
    »Ist das Grab inzwischen einmal geöffnet worden?« wollte ich wissen.
    »Soviel ich weiß, nein«, erwiderte Marek. »Wir werden außer den Vampiren sicherlich nur bleiche Gebeine finden. Machen Sie sich auf etwas gefaßt.«
    Ich schluckte. Schon jetzt lief mir eine Gänsehaut über den Rücken. Obwohl ich in meinem Beruf viel erlebt hatte, konnte ich mich an die makabren Anblicke nie gewöhnen. Neue, schlimme Eindrücke gingen mir jedesmal tief unter die Haut.
    »Ruhe!« Das war Sukos Stimme. Er selbst war nur als schemenhafter Umriß zu erkennen.
    »Was ist?«
    Suko kam einen Schritt auf mich zu. »Ich glaube, ich habe ein Fauchen oder Knurren gehört.«
    Ich zog meine Beretta und lauschte dann ebenso gebannt wie Suko und Marek.
    Mein chinesischer Partner hatte sich nicht getäuscht. Es war ein bösartiges Knurren, das irgendwo aus der Nebelwand drang, wir aber nicht feststellen konnten, aus welcher Richtung das Geräusch ertönte, da der Nebel alle Laute verzerrte.
    »Der Wolf!« flüsterte ich.
    Und da sprang er uns schon an. Als grauer Schatten tauchte er plötzlich auf, wischte durch die Luft und hing Suko an der Kehle.
    »Verdammt« schrie ich und wollte feuern, doch ich ließ die Waffe sinken, als ich sah, daß Suko allein mit dieser Bestie fertig wurde. Suko gehörte zu den Menschen, die verdammt viel Kraft hatten. Und das bewies er in diesen Augenblicken. Er packte mit einer Hand die Kiefer der Bestie und drückte sie zusammen. Dabei ließ er sich auf die Knie fallen und umschloß mit der Unken Hand einen Hinterlauf des Wolfs. Dann drehte er sich, kam aus der Hocke hoch und wurde buchstäblich zum lebenden Kreisel.
    Und mit ihm streckte sich der Körper der Bestie.
    Mit einem Schrei auf den Lippen ließ Suko den Wolf los. Von der Fliehkraft katapultiert zischte das Tier wie ein Torpedo auf die dicht stehenden Bäume zu.
    Es hatte keine Chance.
    Wir hörten noch das Aufprallgeräusch. Ein langgezogenes Heulen folgte, dann war Ruhe.
    Suko wischte sich über die Stirn. »Das war’s«, sagte er.
    Marek schaute meinen Partner überrascht an. »Mein Gott, haben Sie Kräfte.«
    Der Chinese winkte ab. Lob war ihm zuwider.
    »Jetzt wissen wir, daß sich die Vampire hier aufhalten«, bemerkte ich.
    Wir gingen jetzt weiter. Und dann standen wir vor der Grabplatte. Ich weiß nicht, wer dieses Massengrab

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