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0033 - Die Dämonengöttin

0033 - Die Dämonengöttin

Titel: 0033 - Die Dämonengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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mir Opfer dar, die sie unter den Besuchern der Oase fanden. Der alte Mann fand den Stein, seine Enkelin, ein Mädchen, das ihr als bildhübsch bezeichnen würdet, trug den Stein weiter und verzauberte damit ohne es zu wissen die Menschen in ihrer Umgebung. Sie alle wurden von meinem verzweifelten Ruf erreicht und folgten mir in mein Reich. Ich hatte Jahrhunderte auf sie gewartet, hatte gehofft, eines Tages zurückzukehren und mich zu rächen. Diese Zeit ist jetzt gekommen. Auch du bist meinem Ruf gefolgt, und in dir steckt die Kraft, meine Mission zu erfüllen. Denn wisse, noch bin ich nicht allmächtig. Noch hat Astarte das Zeichen ihrer Allgewalt, das Schwert des Lichtes. Dies muss ich erst besitzen, dann kann ich den Kampf gegen sie aufnehmen. Du wirst derjenige sein, der mir dieses Schwert holen soll. Die Wüste wird mein Reich werden und das Schwert das Zeichen meiner Macht. Ich schlage dir einen Handel vor: Wenn du das Schwert heranschaffst, dann will ich dir das Leben schenken. Auch deiner Gefährtin soll kein Haar gekrümmt werden. Schau dir gut an, wie es ihr ergeht.«
    Vor Zamorra erschien plötzlich eine graue Fläche, die in dauernder Bewegung war. Sie wogte wie ein Nebelmeer.
    Schatten erschienen darauf, tanzten herum und nahmen dann feste Formen an.
    Zamorra traten die Augen aus dem Kopf. Verzweifelt streckte er den Arm aus, als wollte er berühren, was er sah.
    Er erkannte seine Assistentin Nicole Duval. Bis zur Brust war sie im Sand begraben, der in das Innere der Behausung eingedrungen war, in der sie sich aufgehalten hatte.
    Mit müden Bewegungen versuchte sie sich dagegen zu wehren, dass die Massen sie verschlangen. Doch wie eine unwiderstehliche Wasserflut stieg der Spiegel des Sandmeeres höher und höher.
    »Sieh sie dir gut an, Mensch. Du kannst sie vor einem schrecklichen Tod erretten. Dir ist es gegeben. Erkläre dich mit meinem Handel einverstanden, dann werde ich dafür sorgen, dass sie lebt. Du bist nämlich der einzige, der mir das Schwert des Lichtes holen kann. Dir helfen die Mächte des Lichtes und des Guten. Darum brauche ich dich. Ich allein kann gegen Astarte nichts ausrichten. Doch dir wird sie das Schwert überlassen, da sie wissen wird, dass sie damit ein Menschenleben retten kann. Wie ist es also, willst du dich freiwillig bereit erklären, mir zu helfen, oder muss ich dich zwingen. Überlege gut! Wenn du nicht willst, dann musst du sterben, und das Leben deiner Gefährtin ist so oder so verwirkt.«
    Die ganze Zeit über hatte die Frau auf dem Pferdegerippe keinen Laut gesprochen. Ihr Mund hatte sich nicht im geringsten bewegt, und Zamorra wusste, dass sie bereits von seinem Geist Besitz ergriffen hatte und ihn auf diese Weise erreichen konnte.
    Zögernd nickte er.
    »Ja, ich will tun, was du von mir verlangst, denn mir bleibt keine andere Wahl. Sag mir, was ich zu tun habe. Und sag mir, was mit meinem Freund geschehen wird, nachdem ich meine Aufgabe gelöst habe.«
    Die Frau auf dem Ross machte eine Geste. »Sieh dich um. Dann wirst du ihn sehen können. Er fühlt sich bei uns bereits recht wohl.«
    Zamorra folgte der Richtung ihres ausgestreckten Armes und gewahrte in der Schar der willenlosen Kreaturen ein bekanntes Gesicht.
    Es war Pierre Cousteau. Er stand inmitten der anderen und verfolgte das Geschehen mit gehorsamem und ausdruckslosem Gesicht.
    Kalt glitzerten seine Augen und verhießen dem Professor nichts Gutes. Zamorra schauderte und wandte sich bestürzt ab.
    Die Stimme der Frau schnitt wieder in seinen Gedankengang.
    »Ihm wirst du wohl nicht mehr helfen können. Ich wollte dich warnen, indem ich ihn zu mir rief. Du wolltest nicht hören, also habe ich mich entschlossen, mich deiner zu bedienen. Wenn du wirklich meine Weisungen befolgen willst, dann lege den schwarzen Stein auf den Boden und trete einen Schritt zurück.«
    Zamorra tat, wie die Dämonin ihm geheißen hatte. Er hätte sich auch nicht dagegen wehren können.
    Der Stein begann wieder zu leuchten, erhob sich vom Boden und schwebte auf einen kristallenen Sockel zu, der neben der Dämonin aus dem Boden wuchs. Mit einem klingenden Laut sank er darauf nieder und kam zur Ruhe. Dann verlor er wieder seine Leuchtkraft und wurde matt.
    »Geh ins Tal der Sorgen«, erklang wieder die Stimme der Dämonin. »Durch dieses Tal führt der Weg zum Berg des Lichtes, der Heimat von Astarte, der Sonnengöttin. Sie wird dir das Schwert gern geben, denn sie ist so gutmütig und gutgläubig, dass du in ehrlicher Absicht

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