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0033 - Die Dämonengöttin

0033 - Die Dämonengöttin

Titel: 0033 - Die Dämonengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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das kann es nicht. Du kannst damit vielleicht dein Leben und dein Denken erhalten, doch wirst du dann ein heimatloser Wanderer in der Dämonenwelt. Du wirst nie mehr zurückkehren können, wenn du nicht den schwarzen Stein in deinem Besitz hast. Und wenn du ihn nicht festhalten kannst, dann musst du ihn zerstören. Damit rettest du vielleicht sogar uns alle hier.«
    Plötzlich erstarrte der Alte.
    Zamorra wollte noch etwas sagen, da schrie das Mädchen auf.
    »Sie hat uns gehört. Jetzt ist es aus!« Gleißendes Licht erhellte den Palmenwald, und ein Blitz zuckte vom Himmel hernieder.
    Mit einem Mal stand der ganze Wald in Flammen. Der alte Mann und das Mädchen taumelten zurück. Sie stürzten zu Boden, wo sie unbeweglich liegen blieben.
    Zamorra zog das Schwert und war zu allem entschlossen.
    Doch ein überlautes Lachen belehrte ihn eines Besseren.
    »Gib dir keine Mühe, Mensch. Das Schwert ist für dich wertlos. Die beiden taten etwas Verbotenes. Sieh sie dir genau an. Das wird auch dir geschehen, wenn du nicht meinen Worten folgst.«
    Es war die Stimme der Dämonin auf dem Knochenpferd, und Zamorra erkannte mit brutaler Deutlichkeit, dass es für ihn kein Entrinnen mehr gab, denn ihre Macht in dieser Dimension war zu groß.
    Und er hatte nichts, womit er sich hätte zur Wehr setzen können.
    ***
    Mit wütendem Fauchen zuckten die Flammen in den schwarzen Himmel. Zamorra spürte die Hitze, die sie verbreiteten und die seine Augenbrauen versengte. Er konnte sich nicht vom Fleck rühren.
    Krachend kippten um ihn herum die Palmen um. Ein Funkenregen wogte auf und hüllte Zamorra ein.
    Dazu klang in seinen Ohren das höhnische Lachen der Dämonin, die alles zu verfolgen schien. Noch konnte Zamorra sie nicht sehen.
    Doch er hörte bereits das Hufgetrappel des Knochenpferdes.
    Und dann erschien es in seinem Gesichtskreis.
    Die Dämonin saß darauf und schwang die Sense. »Fürchte dich nur, Mensch. Du meinst sicher, du wärst am Ende deines Weges angelangt. Doch weit gefehlt. Du hast mir das Schwert gebracht, und das macht dich zu meinem Lieblingssklaven! Denn in deine Welt wirst du nie mehr zurückkehren können. Sie ist für immer für dich verschlossen. Nie wirst du sie mehr wiedersehen, es sei denn, ich schicke dich einmal mit einem Auftrag dahin! Und gib dir keine Mühe, es zu versuchen. Denn du hast mir die einzige Möglichkeit für deine Rückkehr in die Hand gegeben.«
    Sie wandte sich um und griff hinter sich.
    Ihre Hand schien zu leuchten. »Ja, sieh nur! Der schwarze Stein. Er ist es, der deine Rückkehr ermöglicht hätte. Aber jetzt habe ich ihn, und mit seiner Hilfe werde ich mir noch mehr Sklaven aus eurer Welt holen, bis ich genug zusammen habe, um mit diesem Heer auf die Welt zu kommen. Ihr sollt zittern vor mir und auf den Knien kriechen. Viel zu lange schon war ich an diesen trostlosen Ort verbannt. Und das alles habe ich nur meiner Schwester zu verdanken. Aber du hast mir ja das Schwert gebracht. Und ohne diese allmächtige Waffe wird es ihr nicht mehr gelingen, mich in die Schranken zu weisen!«
    Zamorra wollte etwas erwidern, doch die Stimme versagte ihm.
    Dann war alles umsonst gewesen.
    Die Dämonin schien seine Gedanken erraten zu haben. »Ja, trauere nur. Deinen Freunden wird es nicht besser ergehen. Willst du deine Gefährtin noch einmal sehen? Dann schau her!«
    Wieder wuchs vor Zamorra die ungeheuer große und weite Fläche aus dem Boden. Sie war wie ein Riesenbildschirm.
    Zamorra sah das Wabern grauer Wolken, die sich allmählich zu erkennbaren Formen verdichteten.
    Jetzt sah er Nicole. Sie stand bis zum Hals in den Sandmassen und ruderte verzweifelt mit den Armen. In ihren Augen lag aller Schrecken dieser Welt. Nackte Todesangst loderte darin. Und alle Hoffnung auf ein gnädiges Ende war aus ihren Zügen gewichen.
    Zamorra verspürte ohnmächtige Wut. Nur mühsam konnte er sich in der Gewalt halten.
    Er fragte sich, ob er auf sein Amulett vertrauen konnte. Noch hatte die Dämonin ihn nicht angefasst. Vielleicht hing das mit dem unsichtbaren Schutz zusammen, den ihm sein silberner Talisman gewährte.
    Er hatte eigentlich nichts zu verlieren, sondern alles zu gewinnen.
    Er wollte den Versuch wagen, wollte riskieren, besiegt zu werden.
    Aber lieber tot, als dieser Teufelin bis in ewige Zeiten dienen zu müssen.
    Mit einem heiseren Schrei stürzte er nach vorn. Wild schwang er das Schwert über seinen Kopf. Doch zu seinem Schrecken musste er erkennen, dass es seine Leuchtkraft verloren hatte.

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