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0033 - Die Dämonengöttin

0033 - Die Dämonengöttin

Titel: 0033 - Die Dämonengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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Fingerspitzen sich um winzige Kanten und in nadelfeine Risse klammerten.
    Er bebte am ganzen Körper, und sein Hemd klebte ihm verschwitzt am Oberkörper. Der eisige Wind, der das Massiv umheulte, ließ ihn frösteln.
    Endlich hatte er es geschafft. Er hatte wieder festen Boden unter den Füßen, wenn es auch ein Boden war, der ihm keine Sicherheit bieten konnte.
    Zamorra hatte das Gefühl, er würde auf einer trügerischen Fläche dahinschreiten, die ihn immer wieder zu verschlingen schien.
    Ein graues Wabern war um ihn, das an seiner Seele zerrte und seine Augen durch immer neue Schreckensbilder narrte.
    Er sehnte sich nach einem Anblick, auf den er sich verlassen konnte. Und wenn es ein Monstrum war, das sich greifen ließ. Die Unwirklichkeit seiner Situation kam ihm voll zu Bewusstsein. Es war alles wie ein Traum.
    Er verspürte einen quälenden Durst. Doch in dieser Einöde jenseits von Raum und Zeit konnten solche menschlichen Bedürfnisse keine Befriedigung finden.
    Wasser war hier etwas Fremdes, das einem nur die menschliche Schwäche vor Augen führte. Dämonen hatten andere Ziele und andere Absichten.
    Doch vielleicht gehörte das auch zu den Qualen, denen ein Eindringling in dieser Dimension des Bösen ausgesetzt war.
    Der Weg war endlos. Zamorra kämpfte sich vorwärts, nur durch seinen Willen und den Wunsch zu helfen angetrieben.
    Mehr als einmal sank er in die Knie und sagte sich, dass er nicht mehr weiter konnte.
    Und immer wieder riss er sich hoch und eilte weiter.
    Noch lag das Tal der Sorgen vor ihm. Warum eigentlich Tal der Sorgen?
    Zamorra konnte sich erinnern, eine Unzahl von Monstren auf den Tribünen dieses gespenstischen Amphitheaters gesehen zu haben.
    Sollten sie vielleicht die Sorgen und Nöte der Menschen verkörpern? Dann war die Arena vielleicht das Sinnbild für das Leben eines Menschen, in dem er seinen Kampf zu bestehen oder zu verlieren hat.
    Zamorra war überzeugt, dass er das Rätsel gelöst hatte. Und nachträglich erfüllte es ihn mit einem gewissen Stolz, seinen Kampf gegen dieses teuflische Monstrum gewonnen zu haben.
    Stand ihm vielleicht ein erneuter Kampf bevor?
    Das Amulett war keine Hilfe, so glaubte er zumindest. Oder war die helfende Stimme in seinem Innern dem Amulett entsprungen?
    Weit voraus erkannte Zamorra den Einschnitt, der ihn in das Tal führen sollte. Er sammelte innerlich Kraft und Zuversicht, neue Schrecken bestehen und überwinden zu können.
    Er näherte sich und lauschte angestrengt.
    Nichts. Kein Geräusch, kein Laut drang an seine Ohren. Er schöpfte neue Hoffnung. Vielleicht drohten nur auf dem Weg in einer Richtung Gefahren, die man zu überwinden hatte.
    Seine Schritte wurden langsamer. Fast zögernd wagte er sich zwischen die Felsen, die rechts und links von ihm in den Himmel ragten.
    Die Tribünenreihen waren noch da. Nichts hatte sich verändert, außer dass er niemanden sehen konnte.
    Oder hielten sie sich versteckt, um ihn dann mit vereinten Kräften zu überfallen?
    Wachsam ließ er seinen Blick in die Runde gehen.
    Wohin er auch schaute, alles war wie ausgestorben.
    Totenstille herrschte in dem weiten Rund. Nur das Knirschen seiner Schritte im Sand war zu vernehmen.
    Zamorra wollte schon aufatmen, da fesselte eine Bewegung über ihm seine Aufmerksamkeit. Mein Gott, das durfte doch nicht wahr sein!
    Über ihm schwebten die fünf Schädel des Monstrums, das er auf seinem Hinweg besiegt hatte.
    Sie lebten und funkelten im Licht, das jede Einzelheit mit grausamer Deutlichkeit hervortreten ließ.
    In den fünf Augenpaaren lag das personifizierte Grauen.
    Sie fixierten den Professor und bannten ihn an seinen Platz. Eine rätselhafte Lähmung ergriff von ihm Besitz und ließ ihn stehen bleiben.
    Fast ergeben erwartete er, dass die Schädel näher kamen.
    Mit irrsinniger Geschwindigkeit jagten sie auf ihn zu. Weit klafften die Münder auf, als wollten sie den Professor verschlingen.
    Unwillkürlich zog Zamorra den Kopf ein.
    Dabei berührte er mit dem bloßen Arm das Schwert an seiner Seite. Ein Stromstoß jagte durch seinen Körper und erfüllte ihn mit neuem Mut.
    Plötzlich hatte er seine Bewegungsfähigkeit wieder zurückerlangt.
    Er reagierte sofort. Er riss das Schwert aus dem Gürtel und wartete auf seine neuen Gegner.
    Die Schädel umschwebten ihn wie in einem Tanzreigen. Es schien ihnen Spaß zu machen, den Professor in die Enge zu treiben und ihn in seiner Furcht leiden zu sehen.
    Mühsam unterdrückte Zamorra ein überwältigendes

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