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0034 - Dracula gibt sich die Ehre

0034 - Dracula gibt sich die Ehre

Titel: 0034 - Dracula gibt sich die Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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brachte es mit sich, daß Jane oft in Fälle hineinstolperte, die im Reich des Übersinnlichen angesiedelt und für sie eigentlich eine Nummer zu groß waren. Doch Jane hatte es bisher verstanden, sich mit Mut und Geschicklichkeit aus der Affäre zu ziehen – und manchmal hatte sie einfach Glück gehabt.
    Jane war eine Wucht in Blond. Ihr guter Ruf hatte sich herumgesprochen, man überhäufte sie förmlich mit Aufträgen, und Jane konnte sich die Jobs aussuchen. Scheidungssachen interessierten sie nicht, die gab sie sofort weiter. Jane war scharf auf die heißen Fälle.
    Jetzt war Bill Conolly da. Er schob die Lifttür in den Gang und stürzte aus der kleinen Kabine.
    Jane sah es seinem Gesicht an, daß etwas Schreckliches passiert sein mußte. »Bill, um Himmels willen, was ist los?«
    »Laß mich erst mal rein«, sagte der Reporter mit kratziger Stimme. Er stolperte an Jane vorbei in den Livingroom und ließ sich dort in einen Sessel fallen.
    Jane schenkte Bill zwei Fingerbreit Whisky ins Glas und sagte: »Trink erst mal.«
    Dankbar nahm der Reporter das Glas entgegen. Dann kippte er den Whisky.
    Jane nahm Bill gegenüber Platz. Das warme Licht einer Stehlampe streichelte ihre Gesichter. Der Reporter sah um Jahre gealtert aus, daran konnte auch die elegante Kleidung nichts ändern, die er immer noch trug. Sein Blick flackerte wie der eines Kranken.
    Jane schlug die langen Beine übereinander. »Was ist denn nun geschehen, Bill?«
    »Sheila ist verschwunden«, sagte der Reporter leise.
    »Nein!«
    Bill nickte. Dann schrie er plötzlich: »Und Johnny!«
    Jane Collins wurde blaß. Unwillkürlich fuhr ihre Hand hoch zur Kehle, so als würde sie keine Luft mehr bekommen. »Das kann doch nicht wahr sein!«
    »Es ist aber wahr. Leider.«
    Und dann erzählte Bill. Er sprach über eine halbe Stunde, ließ nichts aus und fügte auch seine eigenen Vermutungen hinzu. Schließlich lehnte er sich erschöpft zurück.
    Jane führ sich über das Gesicht. Ihre Finger zitterten dabei. Eine lange Pause bahnte sich an.
    Schließlich fragte Bill: »Was soll ich machen? Jane, glaub mir, ich bin völlig verzweifelt, ich weiß nicht mehr weiter. Die – die anderen haben mich fertiggemacht. Ich bin am Ende. Sheila und Johnny in der Hand von Vampiren. Mein Gott, das ist nicht zum Aushalten.«
    Jane konnte Bill gut verstehen. Was er fühlte, war mit Worten nicht zu beschreiben. Und Trost – den wußte sie auch nicht. Wie konnte man einen Mann überhaupt trösten, dem das Liebste genommen war, das er besaß?
    Trotzdem sagte die Detektivin: »Noch besteht Hoffnung, Bill. Wir sollten die Flinte nicht ins Korn werfen.« Sie wußte selbst, wie leer diese Worte waren, und Bill bestätigte es auch.
    »Hoffnung«, sagte er, »ich kann es bald nicht mehr hören.« Er stand auf und begann im Zimmer auf- und abzuwandern. »Soll ich zu Hause sitzen, Däumchen drehen und darauf warten, daß man mir beide wieder zurückschickt? Ja, so könnte es sogar sein. Vielleicht kommen sie zurück. Aber nicht als Menschen, sondern…«
    »Bill!« rief Jane.
    »Entschuldige, aber ich bin Realist. Ich mache mir da nichts vor. Wir haben keinen Anhaltspunkt – nichts. Ich weiß nicht, wo ich nachforschen soll.«
    »Und John?«
    Der Reporter winkte ab. »Der ist in Rumänien. Weit vom Schuß. Sie haben ihn und Suko raffiniert dorthin gelockt. Das war ein lang vorbereiteter Plan.«
    »Dann müssen wir John Bescheid geben«, sagte Jane.
    »Aber wie?«
    »Telegramm oder Anruf.« Jane verzog das Gesicht. »Kennst du den Ort, in dem John und Suko hängen?«
    »Nein, verdammt. Die Abreise ging einfach zu schnell. Ich habe ihn nicht gesehen.«
    Plötzlich hellte sich Janes Gesicht auf. »Ich habe eine Idee«, sagte sie. »Wenn jemand weiß, wo John sich aufhält, dann ist es Superintendent Powell.«
    »Das ist gut.«
    Jane stand schon am Telefon. Sie suchte im Buch nach und hatte Powells Nummer rasch gefunden. »Hoffentlich ist er da.«
    »Wenn nicht, rufen wir in seinem Club an.«
    Jane Collins wählte schon. Nach zweimaligem Läuten wurde abgehoben, und Powell meldete sich mit einer Stimme, die dem anderen Teilnehmer unwillkürlich Angst einflößen konnte.
    »Collins hier«, sagte Jane.
    »Wissen Sie, wie spät es ist, Miss Collins?«
    »Ich weiß, Sir. Ich hätte Sie auch nicht angerufen, wenn nicht ein dringender Fall vorläge.« Dann begann Jane zu berichten, und Powell hörte schweigend zu.
    Danach bewies er, daß er nicht umsonst einer der führenden Männer bei New

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