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0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

Titel: 0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Bluff im tödlichen Spiel
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Hause, damit der Diener dort sofort den entsprechenden Wagen rufen kann, wenn jemand das Haus verläßt.«
    Als wir die oberste Treppenstufe erreicht hatten, riß uns ein Diener die breite Glastür auf. Wir marschierten huldvoll nickend an ihm vorbei.
    Die Inneneinrichtung dieses modernen Fürstenpalastes nahm uns fast die Luft weg. Man spürte hier einen gediegenen, in Zahlen vermutlich gar nicht mehr ausdrückbaren Reichtum, den man wirklich nicht alle Tage zu sehen bekommt.
    Ich verstehe nicht viel von der Malerei, aber was da an den Wänden hing, das waren garantiert keine billigen Reproduktionen. Und die Teppiche schien man eigens aus Mekka beschafft zu haben.
    Wir kamen nicht dazu, uns länger umzusehen, denn ein. Mann in Zivil kam auf uns zu, der aber irgendwie sofort als Detektiv zu erkennen war. Er sollte uns ausfragen, aber ich stoppte ihn, indem ich wieder einmal meinen Dienstausweis aufklappte und nach dem Captain fragte. Der Teck führte uns.
    Es ging eine sanft geschwungene Treppe hinan. Oben kamen wir in eine Art Halle, die kreisrund war und ihr Licht von einem Glasdach bezog. Moderne Sessel und Diwane standen umher.
    Der Teck ging vor uns her auf eine der weißen Tüpen zu, die statt der üblichen Klinke nur einen blankgeputzten Messingknopf hatten. Wenn man leicht darauf drückte, schob sich die Tür geräuschlos in die Wand, um sich hinter dem Eintretenden ebenso geräuschlos wieder zu schließen.
    Das Schlafzimmer war ein Halbkreis, an dessen gerader Wand das breite Bett stand. Darauf lag die Gestalt eines etwa 50 Jahre alten Mannes. Sein Gesicht war aufgedunsen und sah gelb aus. In der Brust steckte ein Dolch, und das Blut hatte den seidenen Schlafanzug und die Bettwäsche gefärbt.
    Am Fußende des Bettes stand Captain Hywood und unterhielt sich mit einem seiner Mitarbeiter. Als er uns sah, beendete er das Gespräch sehr schnell und kam auf uns zu. »Na, ihr beiden Tagediebe«, begrüßte er uns in seiner poltrigen Art. »Was sagt ihr nun, he?«
    »Unterhalten wir uns lieber draußen«, sagte ich, denn ich wollte hier nicht stören. Wenn bei uns eine Mordkommission im Einsatz ist, dann wimmelt es von Männern, denen man nur im Wege steht.
    »Okay, soll mir recht sein«, schrie Hywood, obgleich wir doch gar nicht schwerhörig waren.
    Es machte mir Spaß, auf das Knöpf chen zu drücken und den Mechanismus der Tür zu bewundern: Sie rollte wie von Geisterhänden gezogen beiseite und ließ uns durch. Im stillen fragte ich mich, woher die Tür wußte, wann sie sich zu schließen hatte. Denn erst als wir drei durch waren, rollte sie zurück. Aber ich war ja nicht hierher gekommen, um Geheimnisse modernen Türbaus zu lüften.
    Wir ließen uns in der Halle in die Polster fallen, und ich zog etwas zu mir heran, was wie ein kleiner Tisch aussah. Jedenfalls stand darauf eine unsymmetrische Schale, die ich für einen Aschenbecher hielt.
    Wir steckten uns Zigaretten an, und ich fragte: »Wer hat Sie verständigt, Hywood?«
    »Die Frau des Toten. Sie fand ihn.«
    »Schön, dann erzählen Sie uns mal, was Sie bisher herausgebracht haben!«
    »Fangen wir mit dem Befund des Arztes an«, meinte Hywood knurrend. »Der Doc sagt, der Tod sei heute nacht gegen zwei Uhr eingetreten, genau zwischen halb zwei und halb drei.«
    »Hat man an dem Dolch Fingerabdrücke gefunden?«
    »Nein. Der Mörder muß Handschuhe getragen haben.«
    »Na ja, das war ja eigentlich auch zu erwarten. Sind sonst irgendwelche Spuren, die auf den Täter weisen?«
    »Unsere Leute haben kleine Kiesreste gefunden, die wahrscheinlich von dem Weg stammen, der von der Straße zum Haus führt.«
    »Die kann der Tote sich nicht selbst ins Zimmer geschleppt haben?«
    »Nein. Als Canderhay das Schlafzimmer betrat, trug er bereits Hausschuhe, an denen nicht ein Stäubchen sitzt. Neben dem Schlafzimmer ist das Umkleidezimmer. Dort stehen seine Straßenschuhe. Dort hängt auch der Anzug, den er zuletzt getragen haben muß. Wäre ja auch verwunderlich. Canderhay ging bestimmt nicht zu Fuß die weite Strecke vom Haus bis zur Straße oder umgekehrt. Er stieg sicher immer genau vor der Treppe in seinen Wagen. Und vor der Treppe ist ein großes Stück mit Platten ausgelegt.«
    »Stimmt, ich sah es. Man kann also annehmen, daß die Kiesspuren von dem Mörder stammen.«
    »Ja. Das wäre geklärt, wie er ans Haus kam. Leider nicht, wie er hereinkam.«
    »Stand nicht irgendwo ein Fenster offen? Vielleicht sogar im Erdgeschoß?«
    »Das weiß ich noch nicht. Ich

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