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0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

Titel: 0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Bluff im tödlichen Spiel
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habe einen Mann beauftragt, sich nur um diese Fenster zu kümmern, aber er hat mir noch nicht berichtet.«
    In diesem Augenblick öffnete sich die Schlafzimmertür, und einer von Hywoods Leuten kam heraus. Er hielt etwas Glänzendes in der Hand.
    »Hier, Captain, das fanden wir im Bett.« Er gab seinem Vorgesetzten einen schweren Manschettenknopf. Hywood betrachtete ihn und gab ihn dann an mich weiter. Ich sah mir das Ding genau an.
    Es war massiv Gold. Die Platte auf der äußeren Manschettenseite trug eine reich verschlungene Gravierung. Zuerst sah es aus wie ein Ornament, aber dann wurde ich stutzig, besah es mir genauer und fand heraus, daß es drei Buchstaben darstellte: B. M. D.
    »Kennen Sie einen, der B. M. D. heißt?« fragte ich Hywood.
    »Nein, warum?«
    »Weil das hier auf dem Manschettenknopf steht. Da, sehen Sie selbst. Wenn man es erst einmal weiß, ist es klar zu erkennen.«
    »Tatsächlich!« staunte Hywood. »B. M. D. Hm! Wer kann das sein?«
    »Das wäre die Frage. Immerhin, wenn dieser Manschettenknopf tatsächlich vom Mörder verloren worden sein sollte, wäre es eine prächtige Spur. Damit kann man einiges anfangen. Sämtliche Goldschmiede und Juweliere können befragt werden. Denn das ist Handarbeit! Das sieht man auf den ersten Blick.«
    Hywood nickte und gab seinem Mann einige Befehle. Der verschwand daraufhin auf der Treppe, die nach unten führte. Den Manschettenknopf ließ er bei uns zurück.
    »Herrlich!« freute sich Hywood, als er noch einmal das kostbare Schmuckstück betrachtete. »Damit fangen wir ihn.«
    »Ich weiß nicht«, warf ich ein. »Mir gefällt das nicht, Captain.«
    »Was? Daffi wir den Knopf gefunden haben?« fragte er entgeistert.
    »Nein. Daß der Knopf überhaupt herumlag.«
    »Kann doch jedem mal passieren! Du lieber Gott, wie oft habe ich schon Manschettenknöpfe verloren!«
    »Stimmt, die Dinger rutschen manchmal heraus, vor allem, wenn sie zu kleine Seitenflächen haben. Aber dieser hier, Captain? Sehen Sie sich doch die riesigen Platten auf beiden Seiten an! Der Mann hatte zu tun, wenn er die überhaupt durch die Knopflöcher des Hemdärmels kriegen wollte. Und die sollen von allein herausrutschen? Und dann gewissermaßen als Visitenkarte auch gleich noch die Anfangsbuchstaben seines Namens tragen, denn was andres können die Buchstaben doch kaum zu bedeuten haben? Nein, nein, das kommt mir sehr nach einem schlechten Kriminalfilm vor.«
    Hywood sah mich ratlos an. »Ja, aber Cotton«, stotterte er, »was soll denn das heißen?«
    Ich stand auf. »Das soll heißen, ich glaube nicht, daß der Mann, dem dieser Knopf gehört, identisch mit dem Mörder ist«, sagte ich. »So viel Pech ist selbst bei einem Mörder unwahrscheinlich. Abgesehen davon glaube ich, daß man diese Manschettenknöpfe niemals aus dem Ärmel verlieren kann. Ich seh’ mich mal ein bißchen im Hause um. Bis nachher!«
    Und bevor mich Hywood oder Phil zurückhalten konnten, war ich die Treppe hinabgestürmt. Ich wollte auf eigene Faust einen kleinen Erkundungsgang antreten.
    Ich konnte mir unten eine Menge Räume ansehen, ohne einem einzigen Menschen zu begegnen. Bis ich dann plötzlich in ein verhältnismäßig kleines Zimmer kam.
    Da saß feine junge Dame von schätzungsweise 19 Jahren hinter einem gewaltigen Schreibtisch und starrte ausdruckslos vor sich hin.
    »Entschuldigen Sie«, sagte ich. »Ich wußte nicht, daß jemand im Raum war, sonst hätte ich selbstverständlich geklopft. Mein Name ist Jerry Cotton, G-man.«
    Sie hob langsam den interessanten, klugen Kopf. »Ich bin Darry Canderhay«, sagte sie und hielt mir ungekünstelt die Hand hin. »Es tut mir leid, daß ich Sie nicht unter etwas freundlicheren Begleitumständen kennenlerne, Mr. Cotton. Bitte, nehmen Sie doch Platz!«
    Sie deutete auf einen Sessel, der neben einem kleinen Rauchtisch stand.
    »Sie trinken sicher Whisky, nicht wahr?« fragte sie und holte auch schon eine Flasche und zwei Gläser aus einem in die Wand eingebauten Schrank. Während sie einschenkte, beobachtete ich sie. Sie hatte eine sehr selbstsichere ruhige und gewandte Art. In ihren Augen stand sehr viel Intelligenz.
    »Ihr Wohl, Mr. Cotton!« sagte sie, nachdem sie mir gegenüber Platz genommen hatte.
    »Das Ihre«, erwiderte ich etwas steif, aber etwas Besseres fiel mir nun mal nicht ein.
    »Sie sind…«
    »Die Tochter.«
    »Aha.« Ich stellte mein Glas zurück auf den Tisch. »Wäre es zuviel verlangt, wenn ich mich ein bißchen über Ihren Vater unterhalten

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