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0036 - Das Rätsel von Schloß Montagne

0036 - Das Rätsel von Schloß Montagne

Titel: 0036 - Das Rätsel von Schloß Montagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traute Maahn
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zusammen, Jill. Wir hatten gerade Glück. Und wir müssen darauf vertrauen, daß es uns auch ein zweites Mal nicht verläßt.«
    »Sie wollen unser Leben einsetzen, um Zamorras zu retten. Warum?« warf Jill ihr vor.
    »Wir sind nur schwach, Jill. Aber wenn Zamorra stirbt, könnte es eine Katastrophe geben. Er wird auch ohne das Amulett wissen, wie er diese Dämonen behandeln muß.«
    »Was reden Sie bloß immer von einem Amulett?« unterbrach Jill sie zornig. »Um was für ein Zauberstück handelt es sich dabei? Meinen Sie vielleicht den Anhänger, den Zamorra am Hals trägt?«
    »Oh Jill! Sie wissen ja nicht, daß…«
    Nicole verstummte.
    Die düstere Fassade von Château Montagne tauchte vor ihnen auf.
    Nur wenige Fenster waren noch beleuchtet. Es waren, wie Nicole auf einen Blick sah, die Wirtschaftsräume. Die Küche und ihre Nebenkammern.
    Es geht nicht nur um Zamorra, dachte sie. Es geht um alle Bewohner des Schlosses. Es geht auch um die Leute, die in der Nähe wohnen.
    Wenn die Dämonen nicht in ihrer Aktivität gehemmt werden, sieht es schlimm aus.
    ***
    »Hören Sie mich, Hämmerli?«
    Obwohl es dunkel war, hatte sich Zamorra zu dem am Boden liegenden Schweizer vorgetastet.
    Sie waren im Kellergewölbe gefangen. Die Tür war – nachdem sie Hämmerli hineingeworfen hatten – unter gellendem Siegesgeschrei von außen versperrt worden.
    Jetzt saßen sie in der Falle.
    »Was ist?« stammelte Hämmerli. »Wo bin ich?«
    »Wir sind in einem Kellerraum gefangen. Die Dämonen haben ihn von außen versperrt. Sie hatten vorhin ein Feuerzeug.«
    »Ich habe Kopfweh. Und mir ist übel«, klagte Hämmerli.
    »Vorhin waren Sie ein Werkzeug der Dämonen. Sie haben zwei Seiten aus meiner Familienchronik gerissen und wollten mir, während ich schlief, mein Amulett stehlen. In den Augen der Dämonen haben Sie versagt, Hämmerli. Deshalb sollen Sie, hier mit mir eingemauert werden.«
    Hämmerli stöhnte. »Ich setze nie wieder einen Fuß in historische Gebäude.«
    Trotz ihrer ausweglosen Situation mußte Zamorra lachen. »Vorausgesetzt, Sie haben noch jemals die Möglichkeit dazu«, schränkte er ein. »Also, wo ist Ihr Feuerzeug?«
    »Meine Glieder sind zentnerschwer. Suchen Sie in der Außentasche meines Jacketts.«
    Zamorra fand das Feuerzeug und knipste es an.
    Nein, er war noch nie in diesem Raum gewesen. Das Kellerlabyrinth von Schloß Montagne war verästelt und unergründlich. Er hatte sich nach und nach einen Raum nach dem anderen vornehmen wollen. Wahrscheinlich würde er auch in zwanzig Jahren nicht damit fertigwerden, seinen Besitz bis ins kleinste kennenzulernen.
    Die Mauern waren, wie sich schon gezeigt hatte, meterdick. Ein Entkommen war von vornherein zum Untergang verurteilt, selbst, wenn sie das unwahrscheinliche Glück haben sollten, einen Werkzeugkasten oder etwas Ähnliches zu finden.
    Wie ihm das kleine Feuerzeugflämmchen aber zeigte, war das Gewölbe ziemlich leer. Ein paar alte Holzböcke lehnten an der Wand.
    Daneben lagen ein paar Tonscherben, die sicher für einen Archäologen interessante Perspektiven eröffnet hätten. Sonst gab es bloß Spinnen und Käfer.
    »Man wird uns vermissen«, stieß Hämmerli hervor. »Man wird uns suchen.«
    »Kaum. Der alte Raffael ist zu schwach, um den Dämonen entgegenzutreten. Und der Rest der Dienerschaft traut sich nicht in diesen Teil des Kellers. Ihre Furcht vor Geistern und Gespenstern hält sie davon ab. Wenn wir uns nicht selbst helfen…«
    »Wie denn? Ohne Werkzeug?«
    Zamorra fiel in tiefes Schweigen.
    Er hörte von der Tür her Geräusche, richtete sich auf und ging langsam hinüber.
    Er lauschte.
    Ohne Zweifel – die Dämonen mauerten ihn ein. Er hörte das Klatschen von Mörtel jenseits der Tür, das Geräusch der Maurerkelle, und er rief:
    »Ihr seid Narren. Ihr habt euch von mir übertölpeln lassen. Ihr habt das falsche Amulett in eurem Besitz. Das richtige habe ich bei mir. Und mit ihm kann ich die dicksten Mauern überwinden.«
    Er merkte deutlich, wie die Dämonen auf der anderen Seite der Tür in ihrer Arbeit innehielten.
    »Das falsche Amulett, das ihr habt, ist nichts als ein Stück versilbertes Messing. Es besitzt keinerlei Zauberkräfte«, rief Zamorra.
    Er trat zurück.
    Langsam öffnete sich nach einer Weile die Tür.
    Die Meute der feurigen Dämonen drängte herein. Sie fletschten die Zähne und waren besessen von dem Gedanken, das echte Amulett erobern zu müssen.
    Rasend stürzten sie sich auf Zamorra.
    Der aber hatte längst das

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