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0036 - Das Rätsel von Schloß Montagne

0036 - Das Rätsel von Schloß Montagne

Titel: 0036 - Das Rätsel von Schloß Montagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traute Maahn
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neben dem, Professor her.
    Eins, zwei, drei, dachte er und blieb vor der dritten Tür auf der rechten Seite stehen. »Darf ich mal einen Blick hier hereinwerfen?«
    »Die Tür ist offen. Gehen Sie ruhig hinein!« lachte Zamorra.
    Hämmerli drückte die Türklinke nieder.
    Dunkelheit empfing ihn. Hämmerli trat einen Schritt hinein. Ein Spinnennetz verfing sich in seinem Haar. Er zuckte zurück.
    »Gibt es hier kein Licht, Professor?« fragte er.
    »Irgendwo muß es Kerzen geben.«
    Franz Hämmerli knipste das Feuerzeug an und sah sich um.
    Einig fette Spinnen krochen über die Wand dicht neben ihm. Hämmerli schluckte mühsam.
    »Der Raum ist leer. Was vermuten Sie hier?« erkundigte sich Zamorra von der Tür her.
    »Ich weiß nicht. Das Gefühl an diese uralte Vergangenheit nimmt einem fast den Atem«, hörte sich Hämmerli sagen. Er ließ seine Blicke tastend umherschweifen.
    ›Lock ihn in diesen Raum…‹, hatte die Stimme gesagt.
    »Professor, ich… ich habe hier etwas entdeckt«, ächzte der Schweizer.
    »Was?«
    Zamorra stand noch immer an der Tür.
    »Hier… Menschenknochen!« log Hämmerli.
    Warum kam Zamorra nicht endlich, damit er hier rauskonnte?
    »Ach, das meinen Sie! Das ist nichts Außergewöhnliches. Ich bin sicher, daß meine Vorfahren früher ihre Toten hier unten im Keller begruben, Herr Hämmerli. Die Gruft ist natürlich längst nicht mehr vorhanden, aber…«
    »Gruft?«
    Wie hohl die Stimmen auf einmal in dem Raum hallten!
    »Kommen Sie, kommen Sie…«, kreischte Hämmerli, am Ende mit seinen Nerven.
    Auf einmal ging schlagartig auf dem Kellergang das Licht aus.
    Zamorra rief scharf: »Bleiben Sie stehen, Hämmerli. Rühren Sie sich nicht!«
    »Professor«, heulte Hämmerli auf. »Ich fürchte mich. Warum ist es so dunkel?«
    »Ruhig…!« Zamorra gebot ihm Schweigen. Er stand noch immer auf der Türschwelle und sah jetzt am Ende des Ganges das Feuer.
    Hämmerli, der sich noch nie in seinem Leben so gefürchtet hatte wie jetzt, tastete sich auf die Tür zu. »Was ist denn…?«
    »Sie sollen still sein.« Zamorra hatte seine Stimme gesenkt.
    Hämmerlis Kopf fuhr nach vorn. Er entdeckte die zuckenden Flammen am Ende des Ganges.
    »Es brennt… wir müssen uns in Sicherheit bringen …!« schrie er voller Panik auf.
    Zamorra packte ihn am Unterarm und drückte zu. Hämmerli stöhnte auf.
    »Die Dämonen sind hier«, teilte ihm Zamorra flüsternd mit. »Halten Sie endlich Ihren Mund.«
    »Wir müssen uns retten.«
    »Nein. Schweigen Sie.«
    Grelles, teuflisches Gelächter zerschnitt plötzlich die Stille.
    Das Feuer formierte sich zu einer Meute kreischender, über den Boden gleitender Dämonen.
    Sie schoben sich so dicht nebeneinander vorwärts, daß Zamorra unfähig war, sie zu zählen.
    Die hohen Stimmen gingen ihm durch Mark und Bein.
    Hämmerli klammerte sich an seinem Arm fest. »Wir sind verloren, Professor. Was hab’ ich getan, daß ich so enden muß?«
    »Wenn Sie schweigen würden, wäre die Chance auf Rettung grö- ßer.«
    Hämmerlis Mund klappte zu.
    Die entfesselte Geisterformation näherte sich unaufhörlich. Jetzt erkannte Zamorra Einzelheiten. Die aus den Flammen geborenen Dämonen hatten Totenschädel mit rot glühenden Augenhöhlen und halb geöffneten Mäulern, die wie Krater waren. Höhnisch und triumphierend tanzten sie nebeneinander her, die dürren Krallenfinger wirkten wie Riesenspinnen und waren zum Angriff erhoben.
    Zamorra riß die Kette mit dem Anhänger von seinem Hals. Er reichte beides Franz Hämmerli.
    »Hier. Bringen Sie das den Dämonen«, sagte er ruhig. »So lautet doch Ihr Befehl?«
    »Woher wissen Sie das?« heulte Hämmerli auf. Weiß wie ein Leintuch preßte er sich gegen die offene Tür zum Keller. »Sie sind ja selbst ein Dämon, Professor! Sie können Gedanken lesen.«
    Zamorra empfand Mitleid mit dem Mann.
    »Erfüllen Sie Ihren Auftrag, Hämmerli.«
    Hämmerlis Lippen bewegten sich stumm. Sein flatternder Blick glitt an Zamorra vorbei.
    Die häßlichen, furchteinflößenden Fratzen der Dämonen verwischten sich vor seinen Augen.
    Er merkte, wie sein Herzschlag aussetzte. Dann sank er schwer auf den kalten Kellerboden.
    Zamorra konnte ihm im Augenblick nicht helfen. Er streckte die Hand aus und warf den tobenden Bestien die Imitation des Amuletts hin.
    »Hier habt ihr den Schlüssel zur Macht«, sagte er hart. »Verschwindet jetzt.«
    Voller Ekel beobachtete er, wie sich die Gerippe auf dem Boden herumkugelten.
    Er wandte sich Hämmerli zu. »Herr

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