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0036 - Das Rätsel von Schloß Montagne

0036 - Das Rätsel von Schloß Montagne

Titel: 0036 - Das Rätsel von Schloß Montagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traute Maahn
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sah.
    Die Skelette wichen vor dem winzigen Kreuz aus Ästen zurück.
    Zwei von ihnen fielen in die Knie, wurden aber von den beiden anderen hochgerissen.
    Die Knochenfinger krümmten sich. Blaues, intensives Licht umschloß die Skelette…
    »Ihr seid in den Händen des Teufels…«, wiederholte Nicole, so, wie es ihr gerade in den Sinn kam.
    Sie sah flüchtig auf Jill, aber das Girl hatte glasige Augen und wirkte wie eine Betrunkene.
    »In den Händen des Teufels…« sagte Nicole.
    Die vier Dämonen hoben die Knochenarme, heulten schrill auf, warfen sich mit lautem Jammern herum und ergriffen die Flucht.
    Nicole blinzelte.
    Es war nicht zu fassen. Sie waren weg.
    Sie griff nach Jills Arm. »Los…« Sie zerrte die junge Amerikanerin zurück zum Auto. »Höchste Eile ist geboten«, keuchte Nicole. »Zamorra ist in Gefahr.« Sie stieß das Girl in das Fahrzeug.
    Jill hockte auf dem Beifahrersitz und schwieg noch immer.
    »Wachen Sie auf, Jill«, forderte Nicole sie auf, »die akute Gefahr ist vorläufig vorüber, aber nicht wollig gebannt. Zamorra soll lebendig eingemauert werden! Wir müssen ihm helfen…«
    Jill wandte den Kopf und sah das erregte Gesicht der Französin im Profil.
    »Es gibt sie also wirklich«, stammelte sie.
    »Natürlich gibt es sie«, erklärte Nicole und lenkte das Fahrzeug geschickt die Serpentinen hinauf. Sobald sie das Waldstück verließen, prasselte der Regen wieder auf das Wagendach.
    »Es war furchtbar.« Jills Stimme war ohne Klang. Benommen griff sie sich an die Stirn.
    »Zamorra ist in Gefahr. Sie haben ihm das Amulett gestohlen«, sagte Nicole wie zu sich selbst. »Wie ist das nur möglich?«
    »Ich habe diese Skelette mit eigenen Augen gesehen. Sie haben gesprochen, sich bewegt, uns in ihrer Gewalt gehabt. Und es war kein Trick von Zamorra…« Jill schlug die Hände vor das Gesicht. »Ich glaube, ich bin dem Wahnsinn näher, als ich denke.«
    »Unsinn! Jill, hören Sie mir zu. Es gibt gute und böse Dämonen. Und der Teufel mag wissen, warum Zamorra sich immer mit den bösen Dämonen herumschlagen muß. Aber man muß es eben als gegeben hinnehmen. Hier in diesem Schloß schwirren sie herum wie Fliegen. Sie sind so zäh wie Schweinsleder, aber irgendwann muß doch der Nachschub einmal ausgehen, denke ich mir.«
    Jills Hände fielen vom Gesicht. »Wie können Sie nur so sprechen, Nicole?«
    »Das ist die einzig richtige Methode, um die Geschichte halbwegs normal zu verdauen«, sagte die Französin. »Ich weiß auch nicht, warum ich ausgerechnet an einen Gelehrten der Parapsychologie geraten bin und mit solchen Themen konfrontiert werde. Glauben Sie mir, Jill, ich hätte viel mehr Spaß, wenn ich in den Boulevards von Paris herumschlendern und den jungen Männern hübsche Augen machen könnte… Denken Sie nur nicht, daß mir das Leben auf Schloß Montagne gefällt. Aber …«
    »Warum, um alles in der Welt, kündigen Sie dann dem Professor nicht? Kommen Sie mit mir nach Queens. Nach Mummys Tod bin ich reich. Wir könnten uns ein schönes Leben machen…«
    Nicole Duval lächelte.
    »Eigenartigerweise hänge ich aber an meinem Job«, seufzte sie.
    »Zamorra braucht mich. Und da ich von Natur aus pflichtbewußt und treu bin…«
    »Zamorra spielt doch eine höchst zweifelhafte Rolle in diesem Spiel«, stieß Jill hervor. »Vergessen Sie nicht, daß meine Mutter und mein Verlobter tot sind.«
    »Das vergesse ich bestimmt nicht. Aber Sie haben ja soeben vier von den Bestien erlebt, und Zamorra hat es mit vierzig zu tun. Mehr als seine übersinnlichen Kräfte kann er auch nicht einsetzen, Till. Und wenn wir aus dieser Bedrängnis heil herauskommen, dann haben wir es nur dem Professor zu verdanken.«
    Jill richtete sich steil auf dem Beifahrersitz auf.
    »Warum wenden Sie nicht?« heulte sie auf. »Fahren Sie zurück nach Tours, oder meinetwegen nach Angers… ich will dieses Schloß nicht mehr betreten.«
    »Dazu, ist es jetzt zu spät«, sagte Nicole. »Wenn wir nicht mehr in die Hände der Dämonen fallen wollen, müssen wir zu Professor Zamorra gelangen.«
    Jill starrte die Französin an.
    »Sie haben doch gehört: Man will ihn lebendig einmauern! Man hat Zamorra aus dem Verkehr gezogen. Er ist ja gar nicht so mächtig, wie ich glaubte. Jetzt hat es ihn selbst ereilt. Und wenn wir weiterfahren, mauert man uns vielleicht auch ein.« Jill atmete schwer.
    »Ich will leben. Ich will noch nicht sterben. Vor allem will ich nicht auf solche Weise sterben, Nicole.«
    »Reißen Sie sich jetzt

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