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0037 - Ein Planet spielt verrückt

0037 - Ein Planet spielt verrückt

Titel: 0037 - Ein Planet spielt verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Nur wenige Meter ging er an Gucky vorbei, öffnete die Tür seines Bungalows und schaltete das Licht ein. Der helle Schein fiel auf den Busch, hinter dem sich der Mausbiber verbarg. Aber Borator hatte jetzt nur den einzigen Gedanken, sich schlafen zu legen. Er war müde. Ein Glück, dachte er flüchtig, daß die Roboter keine Müdigkeit kannten. Vielleicht schafften sie es sogar, das Schiff schon in vier Tagen startbereit zu machen. Gucky wartete geduldig.
    Wenn er sich besonders stark konzentrierte, konnte er fast durch Borators Augen sehen und feststellen, was dieser tat. Eine kleine Mahlzeit, eine kalte Dusche, dann das Bett. Die Gedanken wurden verwirrender. Dann glitten sie ins Irreale ab .Borator war eingeschlafen. Nun zögerte Gucky nicht mehr länger. Er verzichtete darauf, seine besonderen Fähigkeiten einzusetzen, kletterte schlicht und einfach durch das geöffnete Fenster und ließ sich vorsichtig auf den Fußboden des dahinterliegenden Raumes hinab. Borator schnarchte und verbreitete einen erheblichen Lärm, der dem Mausbiber nur recht sein konnte. Bevor er den Springer weckte, wollte er noch einige Vorsichtsmaßnahmen treffen. Außerdem glaubte er, draußen im Flur ein Geräusch gehört zu haben. Sollte sich Borator einen speziellen Wachroboter zugelegt haben?
    Die Tür war nur angelehnt. Gucky huschte in das Halbdunkel. Durch einen Türspalt fiel Licht in den Flur - und reflektierte auf dem metallenen Rücken eines unbeweglich dastehenden Kampfroboters. Gucky preßte den Kodestrahler an sich. Nun würde sich das neue Gerät bewähren können. Hoffentlich taugte es etwas. Ohne sich zu rühren, richtete er die Linse genau auf den Hinterkopf des Ungetüms und drückte einen Knopf ein. Das tat er genau fünf Sekunden lang, dann ließ er den Knopf wieder los.
    Wenn der Kasten funktionierte, dann war der Roboter jetzt desaktiviert. Er würde nicht mehr reagieren und konnte jederzeit und ohne Schwierigkeiten umprogrammiert werden. Auf keinen Fall würde er noch in die Geschehnisse eingreifen können. Bevor Gucky sich um den Springer kümmerte, mußte er sich davon überzeugen, daß seine Kur von Erfolg gewesen war.
    Den Kasten fest an sich drückend, spazierte er in den Flur und baute sich vor dem Roboter auf. Er sah ihm in die starren Linsen und versuchte, in ihnen eine Spur von Leben zu entdecken. Aber das positronische Gehirn nahm ihn nicht wahr. Es reagierte nicht. Von dem Ergebnis höchst befriedigt, beschloß Gucky, sich nun um Borator zu kümmern.
    Und genau in dieser Sekunde fiel ihm auf, daß der Springer nicht mehr schnarchte. Blitzschnell verstärkte er seine telepathische Empfangsbereitschaft, um die Gedanken Borators aufzunehmen. Ja, es stimmte! Der Springer war erwacht und mißtrauisch geworden. Er wollte nach dem Rechten sehen. Soweit Gucky beurteilen konnte, war der andere mit einem Energiestrahler bewaffnet.
    Natürlich hätte der Mausbiber sich in Sicherheit teleportieren können, aber das widersprach seiner Natur und hätte außerdem die Gefahr heraufbeschworen, daß der Springer gewarnt war und entsprechende Vorbereitungen treffen konnte. Licht flammte auf. Im Türrahmen stand Borator und blinzelte verstört auf die Szene, die sich seinen Augen bot. Da stand sein Roboter bewegungslos mitten im Flur, und vor dem Koloß hockte doch das gleiche Vieh, dem er heute noch einen Fußtritt versetzt hatte. Und was hielt es da in den Pfoten? Einen Kasten? Seit wann besaßen Tiere denn Verstand genug, um mit einem Kasten nachts in fremde Häuser einzudringen?
    Borator stellte sich zuviel Fragen und vergaß, zu handeln. Das besorgte dann auch Gucky für ihn. Mit unwiderstehlicher Gewalt entwand sich die Strahlpistole den Fingern des Springers und stieg schwebend zur Decke empor, wo sie es sich in der obersten Ecke bequem machte und den Lauf genau auf Borator richtete, der dem Vorgang mit weit aufgerissenen Augen folgte. Seine wirren Gedankenfetzen verrieten Gucky, daß er an seinem eigenen Verstand zu zweifeln begann. Nun, der Eindruck ließ sich noch verstärken.
    Gucky dachte verbittert an den erhaltenen Fußtritt und beschloß, das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden. Borator wußte nicht, wie ihm geschah, als er plötzlich den Boden unter den Füßen verlor. Er hing nach einer Drehung um neunzig Grad waagerecht über dem Boden und konnte sich nicht rühren. In hilfloser Faszination starrte er auf den blitzenden Nagezahn des „Kaninchens" und überlegte mit erlöschendem Verstand, ob es für

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