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0037 - Wir durchkreuzten das Waffengeschäft

0037 - Wir durchkreuzten das Waffengeschäft

Titel: 0037 - Wir durchkreuzten das Waffengeschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir durchkreuzten das Waffengeschäft
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Goldsucher verkleidet in unser Lager geschlichen hatte. Es sind Smith & Wesson Modelle, aber zwei Pistolen beweisen nicht die Ausrüstung der Bande mit amerikanischen Waffen.«
    »Wann werden Sie angreifen, Captain Alvadrez?«
    »Morgen bei Tagesanbruch. Ich muss versuchen, mit El Rosso fertig zu werden, bevor der Nachschub aus den Staaten wieder läuft.«
    »Schön, wir werden Sie begleiten. Es liegt uns daran, einige Waffen zu bekommen, anhand derer wir die Kette zurück verfolgen können.«
    »Wir werden tun, was wir können«, antwortete er mit Grandezza.
    »Wir ebenfalls«, entgegnete ich.
    »Ich bedauere«, sagte er. »Ich bedauere unendlich, aber ich habe strikte Anweisung des Innenministers, Sie nicht in die Feuerlinie zu lassen. Bedenken Sie, welche ünendlichen Komplikationen es mit Ihrer Gesandtschaft gäbe, wenn Ihnen etwas zustoßen würde.«
    Wir widersprachen vergeblich. Alvadrez blieb höflich aber hart. Und schließlich machte er uns mit dem Satz mundtot: »Ich weiß nicht, ob es mir morgen gelingt, El Rosso zu vernichten, aber es wäre nett von Ihnen, wenn Sie soviel Zutrauen in meine Fähigkeiten hätten, dass ich Ihnen ein paar Gewehre oder ein Maschinengewehr von der Expedition zurückbringen kann.«
    Es blieb uns nichts anderes übrig, als zu schweigen, wenn wir ihn nicht beleidigen wollten.
    Alvadrez rief eine Ordonnanz herbei und ließ uns unser Zelt zeigen.
    »Wenn Sie sich erfrischt haben, darf ich Sie zu meinem leider recht kargen Abendbrot bitten.«
    Eine halbe Stunde später saßen wir an einer erstaunlich sorgfältig gerichteten Tafel vor dem Zelt des Captains, aßen, tranken scharfen mexikanischen Schnaps, sprachen und blickten über die mondbeschienene Ebene, in der die Kakteen wie Erscheinungen aus einer anderen Welt standen. Am Horizont ragte die dunkle Wand des Gebirges, in dem morgen der Kampf stattfinden würde.
    ***
    Schmetternde Trompetensignale weckten uns am Morgen. Wir fuhren in die Stiefel, wuschen uns. Als wir aus unserem Zelt traten, hatten die Soldaten die großen Mannschaftszelte schon abgebrochen und auf die Lastwagen verladen. Im Handumdrehen war auch unser Zelt zusammengepackt.
    Captain Alvadrez begrüßte uns und fragte, ob wir gut geschlafen hätten, und bat dann, ihn zu entschuldigen. Er ging zu seinen Männern, gab einige Kommandos. Die Soldaten kletterten auf die Lastwagen. Alvadrez in einem offenen Jeep setzte sich an die Spitze, gab ein Zeichen mit dem Arm, und langsam setzte sich die Kolonne, lange Staubfahnen hinter sich herziehend, in Bewegung.
    Lieutenant Gomez bat uns zu dem gleichen Jeep, mit dem wir gekommen waren. Unsere Habseligkeiten wurden aufgepackt. Am Horizont verdeckten die Staubfahnen bereits die Umrisse der Wagen.
    Gomez gab dem Fahrer Anweisung, langsam hinter der Kolonne herzufahren. Er hatte eines dieser handlichen Funksprechgeräte, Sender und Empfänger in einem Stück, wie sie von der Armee während des Krieges entwickelt worden sind.
    »Gut, dass es diese Dinger gibt«, erklärte er uns. »Ohne sie wäre eine vernünftige Bandenbekämpfung in diesem Gebiet überhaupt nicht möglich.«
    Nach einer knappen Stunde waren wir so nahe an die Hügel herangekommen, dass sie höchstens noch zwei Meilen entfernt waren. Jetzt konnte man erkennen, dass sie nicht mit Bäumen, sondern mit dichten, verfilzten Sträuchern bewachsen waren, zwischen denen immer wieder einzelne riesige Kakteen wuchsen.
    Von Alvadrez Leuten war nichts mehr zu sehen, außer links und rechts von uns immer mal wieder die Staubfahne eines fahrenden Wagens.
    Gomez ließ unseren Jeep stoppen. Er zog die Antenne des Funksprechgerätes aus, presste sein Ohr gegen die Hörmuschel und lauschte.
    Was er hörte, dolmetschte er uns.
    »Alvadrez gibt Lieutenant Tripez vom zweiten Zug die Anweisung, vorzugehen. Der Captain formiert seine eigenen Leute.«
    »Hören Sie, Gomez, wo stehen wir eigentlich?«
    Er zeigte nach links. »Dort befindet sich der zweite Zug.«
    Er zeigte nach rechts. »Und dort der Captain mit seinen beiden Gruppen. Sie sehen, wir sitzen genau in der Mitte.«
    »Aber nicht nahe genug dran«, brummte Phil.
    Ich versuchte, etwas von den Angreifenden zu sehen. Gomez bemerkte meine Bemühungen.
    »Zwecklos, Señor Cotton. Die Leute halten sich nach Möglichkeit in der Deckung der Kakteen, um den Gegner im Unklaren darüber zu lassen, woher der Angriff erfolgt.«
    Er unterbrach sich, winkte mit der Hand und lauschte.
    »Der zweite Zug hat den Hügel erreicht«, meldete er.

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