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0037 - Wir durchkreuzten das Waffengeschäft

0037 - Wir durchkreuzten das Waffengeschäft

Titel: 0037 - Wir durchkreuzten das Waffengeschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir durchkreuzten das Waffengeschäft
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schien. Alvadrez endete schließlich in einem Strom spanischer Flüche, bis er plötzlich abbrach, sich an uns wandte, lächelte und erklärte: »Entschuldigen Sie, dass mein Temperament mit mir durchging. Als Lieutenant Gomez den Auftrag bekam nach Mexiko City zu fahren, um Sie abzuholen, gab ich ihm einen Bericht an das Innenministerium mit, in dem ich darlegte, dass ich mit meinen geringen Kräften keine Aussicht hätte, die Grenzbanden zu schlagen. Ich bat sogar um Einsatz von regulären Truppen; Ich gab mich der Illusion hin, Lieutenant Gomez würde mir die baldige Ankunft von Verstärkung mitteilen. Verstehen Sie bitte meine Enttäuschung, als ich jetzt von ihm hören muss, dass daran vorläufig nicht zu denken ist.«
    »Soweit wir gesehen haben, verfügen Sie doch über eine ganze Menge Leute, Captain«, warf Phil ein.
    »Ich verfüge sogar über mehr Leute, als Sie gesehen haben. In diesem Lager befinden sich zwei Züge, in zwei weiteren Lagern befinden sich noch je ein Zug. Alles in allem also eine ganze Polizeikompanie.«
    »Und wo steckt Ihr Gegner?«
    »Wollen Sie bitte einmal mit zur Karte kommen.«
    In der Mitte des Zeltes stand ein großer Tisch, auf dem eine Generalstabskarte des Gebietes ausgebreitet war.
    »Das hier sind die Waldgebiete im Süden. Hier verläuft die Grenze nach Guatemala. Es ist mir gelungen, den dritten Zug meiner Kompanie in diesen Sektor hier einsickern zu lassen, sodass er möglicherweise der Grenzbande den Übertritt nach Guatemala abschneiden kann. Der zweite Zug liegt östlich vor dem Waldgebirge, in dem wir den Großteil der Bande wissen. Ich selbst mit meinen zwei Zügen liege südwestlich davon. Ich beabsichtige zwei konzentrische Angriffsbewegungen ausführen zu lassen, die es mir ermöglichen, die Bande aus ihren Stellungen zu drücken, sodass sie in Richtung auf den dritten Zug geworfen wird.«
    »Ich verstehe zwar nichts von Strategie, Captain«, lachte ich, »aber mir scheint das ein ausgezeichneter Plan.«
    »Ausgezeichnet, wenn er gelingt, Señor Cotton. An Kopfzahl ist die Bande meinen Truppen sicher überlegen, und in der Bewaffnung fürchte ich, wird sie gleichwertig sein. Außerdem hat sie in ihrem Chef, der allgemein El Rosso genannt wird, einen energischen und gerissenen Führer.«
    »Was will der Bursche eigentlich hier in der Gegend? Soweit ich sehen kann, ist das doch totes Gebiet?«
    »Sie irren, Señor Cotton. Es gibt in den Gebirgen eine Menge goldführender Flüsse. Außerdem befinden sich dort drei Smaragdminen. In zweien ist bereits die Arbeit eingestellt worden. Wir befürchten einen Angriff auf die dritte, wenn wir El Rosso und seine Leute nicht endgültig schlagen können. Wie viele er von den Goldsuchern schon ausgeraubt und getötet hat, lässt sich gar nicht abschätzen. Im letzten Sinne, glaube ich, hofft El Rosso, sich zum Herrscher der ganzen Provinz, vielleicht ganz Mexikos machen zu können.« Er zeigte seine schneeweißen Zähne unter dem Schnurrbartstrich. »Nach Ansicht der meisten Nordamerikaner wohnt ja in jedem Mann aus dem Süden ein kleiner Herrscher.«
    Ich überging die Spitze.
    »Um noch einmal auf die strategische Lage zurückzukommen, Captain. Wenn Sie befürchten, dass Ihre Truppe der Bande nicht gewachsen ist, warum warten Sie mit dem Angriff nicht, bis man in Mexiko City Ihren Verstärkungswünschen Gehör schenkt?«
    »Aus einem ganz bestimmten Grund, Señor Cotton. Es gibt natürlich einen Informationsdienst in diesem Land. Keine Spionageorganisation im militärischen Sinne, sondern eher eine Anhäufung von Gerüchten, denen ein Korn Wahrheit zugrunde liegt. Diese Gerüchte besagen, dass El Rosso augenblicklich knapp mit Munition ist. Es scheinen da irgendwelche Lieferungen ausgeblieben zu sein.«
    »Wie lange wissen Sie von diesem Gerücht?«
    »An die vierzehn Tage ungefähr.«
    Ich überlegte. Es war jetzt fast drei Wochen, dass wir die Verabredung mit Lybeen gehabt hatten. Es war seltsam, dass sich Dinge, die in Frisco, mehr als tausend Meilen entfernt, geschehen waren, hier auswirkten.
    »Haben Sie eine Vorstellung, woher El Rosso seine Waffen erhält und auf welchem Weg er sie bekommt?«
    »Aus Ihrer Heimat, Señor Cotton, per Flugzeug und Fallschirmabwurf.«
    »Dieser Ansicht sind wir auch, aber wir hätten gern Beweise. Deshalb sind wir hier. Wurden nie Waffen der Bande erobert?«
    Sein Lächeln wurde ein wenig verlegen.
    »Unsere Beute besteht bisher aus zwei Pistolen, die wir einem Mann abnahmen, der sich als

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