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0037 - Wir durchkreuzten das Waffengeschäft

0037 - Wir durchkreuzten das Waffengeschäft

Titel: 0037 - Wir durchkreuzten das Waffengeschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir durchkreuzten das Waffengeschäft
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Hauptquartier und warteten auf den Erfolg unserer Maßnahmen.
    ***
    Gros Porwin schlich die halbe Nacht durch dunkle Seitenstraßen. Seine Füße schmerzten, und er war so müde, dass er manchmal taumelte. Einmal wagte er es, sich in die dunkle Türöffnung eines Geschäftes zu setzen. Er schlief sofort ein, die Aktentasche zwischen den Knien.
    Aber sein Schlaf dauerte nur ein paar Minuten. Er wurde davon wach, dass ihn jemand an der Schulter rüttelte.
    »He, troll dich«, schimpfte eine raue Stimme. »Das ist kein Platz, um deinen Rausch auszuschlafen.«
    Porwins Hand umklammerte den Pistolengriff in der Tasche. Er war entschlossen, den Mann niederzuschießen, wenn er ihn erkennen würde, aber der Nachtwächter hatte Glück. Er hielt Porwin tatsächlich für einen harmlosen Betrunkenen.
    Der Gangster lief weiter durch die dunklen Straßen San Franciscos. Wenn er den Lichtschein einer Laterne durchqueren musste, zog er den Kopf ein und verbarg das Gesicht in dem hochgestellten Kragen seiner Jacke.
    Wieder fragte er sich, ob er nicht zur Polizei gehen sollte, aber er verwarf den Gedanken rasch. Er hatte einen Mann niedergeschossen, und er war überzeugt, den Mann getötet zu haben. Welche Aussagen er immer der Polizei machen würde, nichts konnte ihn mehr vor dem elektrischen Stuhl retten.
    Sein übermüdetes Gehirn verfiel auf eine andere Lösung, und er blieb stehen, um darüber nachzudenken. Er wurde von einer mächtigen Organisation, der Polizei, gesucht, und wenn er ihr entkommen wollte, dann musste er Hilfe bei einer Organisation suchen, die ebenso mächtig war. Und ihm erschien der Mann, dem er die Waffen verkauft hatte, in diesem Augenblick als der Einzige, der ihn noch retten konnte.
    Porwin vergaß nicht, dass er gerade aus Furcht vor diesem Mann versucht hatte, das Land zu verlassen, aber er dachte nicht daran, dass diese Furcht ihn so tief in die Patsche getrieben hatte. Ihm fiel nicht ein, dass er wegen dieses Mannes die Chance verspielt hatte, mit einem blauen Auge aus der Sache auszusteigen.
    Ich werde ihn anrufen. Er muss mir helfen. Wenn ich vor der Polizei aussage, sitzt er so tief in der Tinte wie ich. Ich werde es ihm beibringen, dass er mit mir nicht umspringen kann, wie er will. Ich habe eine Pistole. Er soll sich nicht einbilden, er könnte mich einfach umlegen. Und ich wette, er wird es auch gar nicht wagen. Außerdem, warum soll er daran interessiert sein, mich stumm zu machen? Ich bin tüchtig. Ich kann auch in Mexiko für ihn arbeiten. Und wenn es nicht anders geht, biete ich ihm die Hälfte meiner Dollars. Das ist viel Geld, auch für ihn. Er hat große Unkosten. Er wird fünfzigtausend Dollar nicht verachten.
    Porwin ging weiter, und jetzt hielt er Ausschau nach einer Telefonzelle.
    »Jawohl, ich werde ihn anrufen«, murmelte er dabei ständig wie eine Beschwörung vor sich hin.
    Als er in der Zelle stand, zögerte er jedoch. Lange Zeit hielt er das Zehncentstück in der erhobenen Hand, ohne es einzuwerfen.
    Schließlich bewegten sich seine Finger wie von selbst. Das Geldstück klirrte in den Apparat. Porwin nahm den Hörer ab und wählte die Nummer.
    Er hörte das Rufzeichen summen. Lange Zeit geschah nichts. »Er ist nicht zu Hause«, flüsterte Porwin, und er hatte das Gefühl, als habe ihm das Schicksal Aufschub gewährt.
    Gerade als er einhängen wollte, knackte es, und die tiefe Stimme meldete sich.
    »Hallo! Wer ist da?«
    »Ich bin’s, Porwin«, antwortete der Gejagte zitternd.
    Einen Augenblick herrschte Schweigen. Dann kam die Antwort.
    »Ach, du? Nett von dir, anzurufen.«
    Die Stimme war voll ätzender Ironie.
    »Hören Sie«, sagte Porwin und gewann langsam eine gewisse Portion Festigkeit wieder. »Ich bin in Schwierigkeiten. Sie müssen mir helfen.«
    Er erwartete, dass der andere losbrüllen würde, und er war gewillt, das Donnerwetter über sich ergehen zu lassen, aber das Donnerwetter kam nicht.
    »Sie hätten sich diese Schwierigkeiten ersparen können, wenn Sie nicht so voller Misstrauen gegen mich gewesen wären«, sagte die tiefe Stimme kühl. »Ich weiß nicht, ob ich jetzt noch etwas für Sie tun kann.«
    Porwins Nerven rissen. »Sie müssen!«, schrie er. »Ich reiße Sie hinein, wenn ich erwischt werde. Ich reiße Sie bestimmt hinein.«
    »Wie gesagt«, wurde ihm mit der immer gleichen Kühle geantwortet, »Sie hätten sich das alles früher überlegen sollen. Aber schön, ich werde versuchen, Ihnen zu helfen. Wo sind Sie?«
    »Irgendwo in der Gegend des Loyer

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