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0037 - Wir durchkreuzten das Waffengeschäft

0037 - Wir durchkreuzten das Waffengeschäft

Titel: 0037 - Wir durchkreuzten das Waffengeschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir durchkreuzten das Waffengeschäft
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es hell wurde, und er die Wagen erkennen konnte. Kurz vor vier Uhr sah er einen Lastwagen heranbrausen.
    Er stellte sich auf die Straße und winkte.
    Der Fahrer drosselte die Geschwindigkeit, stoppte neben ihm, öffnete die Tür und erkundigte sich: »Panne gehabt?«
    »Ja«, antwortete Porwin. »Können Sie mich mitnehmen?«
    »Wo steht Ihr Wagen? Vielleicht kann ich ihn reparieren. Herrenfahrer verstehen meistens nicht viel von den Autos, mit denen sie durch die Gegend schaukeln«, sagte der Fahrer gutmütig.
    Im nächsten Augenblick starrte ihm eine Pistolenmündung entgegen.
    »So, ich lege mich jetzt in die Schlafkoje hinter den Sitzen«, erklärte Porwin. »Und du fährst auf dem schnellsten Wege nach Frisco. Wenn die Cops dich anhalten sollten, dann erzähle ihnen, du brächtest das Zeug, das du geladen hast, dorthin, und erzähle es so, dass sie es dir glauben. Wenn es Theater gibt, bist du der erste, der dran glauben muss. Mein Schießeisen sitzt dir immer im Nacken.«
    Der Fahrer war blass geworden. Er nickte stumm. Porwin legte sich in die Schlafkoje, sodass er den Rücken des Fahrers nur durch einen Vorhang getrennt vor sich hatte.
    »Los, jetzt!«, befahl er.
    Schon wenig später wurden sie von der ersten Polizeistreife angehalten.
    »Keinen Mann gesehen?«, hörte Porwin einen der Beamten fragen. »Brille, Aktentasche, spärlicher Spitzbart, guter grauer Anzug.«
    »Nein«, antwortete der Fahrer gepresst.
    Die Cops gaben den Laster frei. Zwei Straßensperren passierten sie auf die gleiche Weise. Dann schien die Straße frei zu sein.
    »Drück auf das Gas«, befahl Porwin. »Ich will am Abend in Frisco sein.«
    Während der ganzen Fahrt musste er gegen eine wachsende Müdigkeit kämpfen. Als er am späten Nachmittag ein Schild sah: 25 Meilen bis San Francisco, gab er dem Fahrer Befehl zu halten. Der Mann gehorchte.
    Porwin sah sich rasch um. Kein Wagen befand sich in Blickweite.
    »Mach die Tür auf!«, schrie er den Fahrer an.
    Der Fahrer öffnete sie und wollte aussteigen. Als er den Fuß auf dem Trittbrett hatte, schlug ihm Porwin den Pistolenlauf auf den Kopf. Der Mann stürzte auf die Fahrbahn.
    Porwin sprang ihm nach und schleifte den Bewusstlosen rasch in das dünne Waldgebüsch, das die Autobahn begrenzte.
    Er zog ihn tief hinein und ließ ihn dort liegen. Er hob die Pistole, als er fernes Sirenengeheul hörte. Erschrocken ließ er die Waffe sinken und rannte zum Lastwagen zurück, sprang auf den Fahrersitz und gab Gas. Kaum hatte er das schwere Fahrzeug in Gang gebracht, als ihn ein Streifenwagen der Verkehrspolizei überholte.
    Porwin wollte warten, bis der Wagen verschwunden war, aber die Cops drosselten ihre Geschwindigkeit und fuhren mit fünfzig Meilen im gleichen Abstand vor ihm her. Da das Halten und Wenden auf dem Highway verboten waren, konnte es Porwin nicht riskieren, umzukehren. Auch wagte er nicht, die Geschwindigkeit unter die vorgeschriebenen fünfzig Meilen abfallen zu lassen, da auch das den Verkehrspolizisten aufgefallen wäre.
    Schließlich gab er den Plan, den Fahrer endgültig zum Schweigen zu bringen, ganz auf. Er erreichte Frisco und fuhr von dem Highway ab. Sobald er die Stadt erreicht hatte, ließ er den Wagen stehen. Er suchte den nächsten öffentlichen Waschsalon auf, brachte seine Kleidung in Ordnung, setzte sich dann in einen Drugstore und aß und trank mehrere Tassen Kaffee. Später fiel ihm ein, dass er gut daran täte, neue Kleider zu kaufen. Am besten auch eine andere Aktentasche oder einen kleinen Koffer. Er zahlte, um die Absicht in die Tat umzusetzen, aber es war zu spät. Die Geschäfte hatten bereits geschlossen.
    Ich muss erst ausschlafen, sagte er zu sich selbst. Ich muss meine Gedanken Zusammenhalten können. Ich denke, ich kann es noch riskieren, in irgendein obskures Hotel zu gehen.
    Er machte sich auf den Weg. Als er in der Menschenmenge die Hauptstraße entlangging, fuhr ein Streifenwagen der Polizei langsam vorbei. Porwin erstarrte fast vor Entsetzen, als er das Foto aus dem Pass und das Bild aus seiner Armeezeit in riesiger Vergrößerung an den Seitenwänden des Fahrzeuges hängen sah. Dazu dröhnte der Lautsprecher: »Achtung! Achtung! Die Polizei sucht den Mann, dessen Bilder Sie am Wagen sehen. Er heißt Gros Porwin, nennt sich auch Charles Bender. Er befindet sich zurzeit in San Francisco. Er trug zuletzt einen hellgrauen Sommeranzug, einen spärlichen, schwarzen Spitzbart und eine Hornbrille, die er jedoch bei seiner Flucht verlor. Ferner

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