0037 - Wir durchkreuzten das Waffengeschäft
Platzes.«
»Schön, nicht weit ist die General Clay Street. Warten Sie an der Ecke dieser Straße und der Grant Street. Ich lasse Sie abholen.«
Porwin hatte das Gefühl, gewonnen zu haben, und dieses Gefühl machte ihn sicher.
»Ich habe eine Pistole bei mir«, sagte er. »Machen Sie Ihre Leute darauf aufmerksam. Ich weiß mit einem solchen Ding umzugehen.«
»Das haben Sie bereits bewiesen, wie ich hörte«, antwortete der Mann missbilligend. »Außerdem sind Sie immer noch misstrauisch.« Es knackte in der Leitung. Er hatte aufgelegt.
***
Porwin ging aus der Zelle. Er orientierte sich anhand der Straßenschilder, wo er war. Er kannte San Francisco gut, und es machte ihm keine Schwierigkeiten, die bezeichnete Stelle zu finden.
Auf dem Weg dorthin war er relativ guter Laune.
»Ich werde den Kopf doch noch aus der Schlinge ziehen«, sagte er zu sich selbst, aber als er den bezeichneten Platz erreichte, verließ ihn das gehobene Gefühl.
Eine Reihe von Fabrikgebäuden stießen hier aneinander, die zu dieser Stunde dunkel und stumm dalagen und dem Ort einen düsteren Eindruck vermittelten.
»Sie kommen in einem Auto«, dachte Porwin. »Wenn ich mich einfach hier an die Ecke stelle, können sie mich vom Auto aus abschießen. Die Straßenlaternen geben Licht genug. Und ich habe keine Chance, sie zu treffen. Ich werde mich in eine Toreinfahrt stellen und werde erst hervorkommen, wenn sie ausgestiegen sind.«
Nur wenige Schritte von der Ecke entfernt befand sich eine solche Einfahrt, die durch ein großes Tor abgeschlossen war. Porwin drückte sich in die Ecke zwischen Mauer und Tor. Er konnte die Straßenkreuzung im Auge behalten. Er besaß noch eine Zigarette, und er rauchte sie jetzt, um seine Nerven zu beruhigen. Die Aktentasche hatte er zwischen die Füße gestellt. Die andere Hand spielte ständig mit dem Sicherungsflügel der Pistole.
Einmal zuckte er auf, als ein Wagen vorbeifuhr, aber es war irgendein Fahrzeug, denn es steuerte mit unverminderter Geschwindigkeit weiter durch die General Clay Street.
Porwin rauchte so lange, bis die Glut ihm die Fingerspitzen verbrannte. Dann ließ er die Zigarette fallen und zertrat den Rest.
Er wartete zwanzig Minuten. Dann rollte langsam ein schwerer Cadillac heran und blieb mit aufgeblendetem Scheinwerfer an der Kreuzung stehen.
Porwin rührte sich nicht. Mit dem Daumen seiner rechten Hand legte er den Sicherungsflügel zurück.
Jetzt höre er deutlich, wie vom Wagen aus leise sein Name gerufen wurde.
»Porwin!« Und noch einmal: »Hallo, Porwin!«
Er blieb in seinem Versteck. Auf seinem Gesicht erschien ein verzerrtes Grinsen, von dem er selbst nichts wusste.
Der Scheinwerfer erlosch. Die Lampen schimmerten gelb im Standlicht. Dann öffnete sich die Wagentür. Ein Mann stieg aus, überquerte langsam die Straße und kam ziemlich genau auf Porwins Versteck zu. Mitten auf der Straße blieb er stehen und rief noch einmal etwas lauter den Namen.
Porwin setzte zweimal an, bevor er sprechen konnte. Jedes Mal versagte ihm die Stimme. Dann bekam er seinen Satz endlich heraus.
»Ich bin hier!«, rief er, aber es war kaum mehr als ein heiseres Flüstern.
»Wo?«, flüsterte der Mann, der aus dem Wagen ausgestiegen war, und tat noch ein paar Schritte.
»Bleib stehen!«, befahl Porwin und nahm die Pistole aus der Tasche. Der Mann gehorchte.
Porwin bückte sich und nahm die Aktentasche zwischen die Finger seiner linken Hand.
»Dreh dich um!«, befahl er weiter.
»Was soll das?«, protestierte der andere, aber er folgte auch diesem Befehl.
Langsam löste sich Porwin aus der dunklen Sicherheit der Toreinfahrt.
»Geh jetzt auf den Wagen zu. Ich folge dir.«
Der Mann setzte sich langsam in Bewegung. Porwin folgte ihm, und er achtete darauf, dass der Körper des Mannes ihn gegen den Wagen deckte.
Als sie noch zwanzig Schritte vom Cadillac entfernt waren, machte der Mann eine rasche Bewegung zur Seite.
Porwin drückte sofort ab. Vom Krampf geschüttelt verfeuerte er vier Schüsse seines Magazins. Er sah den Mann stürzen. Dann sah er zwei bläuliche Flämmchen kurz hintereinander am Cadillac aufzucken. Das war das Letzte, was er sah!
***
Um zwei Uhr nachts schrillte in Beens Büro das Telefon. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt Telefondienst. Phil lag auf der Couch und öffnete ein Auge, als es läutete. Been hatte sich im Zimmer eines Kollegen ausgestreckt.
Ich nahm ab.
»Hier spricht Sergeant Broth vom 23. Revier. Vor fünf Minuten gab es eine Schießerei in der
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