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0038 - Die letzte Runde ging an uns

0038 - Die letzte Runde ging an uns

Titel: 0038 - Die letzte Runde ging an uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Runde ging an uns
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uns ratsam, auch nach John McMire suchen zu lassen, damit wir ihn ein bisschen im Auge behalten konnten, sobald wir erst einmal seinen Aufenthaltsort entdeckt hatten.
    Darüber verging der Tag, und am Abend fuhr ich mit Phil wieder nach Hause.
    Ich setzte mich in einen bequemen Sessel und überdachte den ganzen Fall noch einmal in Ruhe.
    Im Grunde ging alles durcheinander. Die Entführung Eves, die Ermordung Jacks, der seltsame Brief an den alten Proom, das Attentat in der Universität, der zwölf Jahre alte Fall McMire - wie wollte man bloß herausfinden, welche Zusammenhänge da bestanden, wenn es überhaupt welche gab?
    Bis jetzt war eigentlich nur eine Sache sicher: Der Brief an den alten Proom, der die ganze Sache ausgelöst hatte, war auf der Schreibmaschine geschrieben worden, die Eve McMire gehörte. Das war sicher - und mehr auch nicht. Selbst auf die Aussage von Max Further wollte ich mich nicht unbedingt verlassen. Es hatte zwar alles schön glaubwürdig geklungen, aber es konnte trotzdem raffinierte Lüge sein.
    Also blieb nur dieser Brief. Vielleicht hätten wir uns von Anfang an mehr um dieses Schreiben kümmern sollen. Von dort aus musste die Spur zu der Person führen, die den Brief geschrieben hatte. Wer war sie?
    Ich drückte meine Zigarette aus und verließ die Wohnung. Ich wollte doch noch einmal hinausfahren zu Percy Lane. Zum einen würde er sich bestimmt große Sorgen über den Verbleib von Eve machen, und zum anderen musste ich mir mal die Schreibmaschine selber ansehen. Und die Umgebung der Maschine. Lag da etwa auch dieses verwendete Briefpapier in Reichweite? Konnte jeder, der die Maschine benutzte, auch an das Papier? Oder nicht?
    Eine gute halbe Stunde später hielt mein Jaguar vor dem Einfamilienhaus. Ich stieg aus. Mister Lane hatte wohl das Autogeräusch gehört, denn er kam mir schon an der Haustür entgegen.
    »Haben Sie Eve gefunden?«, fragte er aufgeregt.
    Ich schüttelte bedauernd den Kopf.
    »Nein, leider nicht. Aber ich habe große Hoffnung, dass es nicht mehr lange dauern wird. Ihre Beschreibung ist an sämtliche Polizeireviere der Stadt gegangen. Ebenfalls die Beschreibung des Mannes, der sie entführt hat. Er muss sich ja irgendwann einmal sehen lassen, denn er wird kaum für Monate Verpflegung in seinem Versteck haben. Wenn er sich aber herauswagt aus seiner Höhle, wird er auch gesehen, verlassen Sie sich darauf.«
    Wir gingen über den Kiesweg zum Haus. Mister Lane schüttelte verständnislos den Kopf.
    »Ich verstehe nicht, was das bezwecken soll«, murmelte er. »Warum wurde Eve überhaupt entführt?«
    Mir ging plötzlich ein verwegener Gedanke auf. Ich schluckte, um meine Erregung zu verbergen, und gab mir Mühe, mit möglichst gleichgültiger Stimme zu antworten: »Wahrscheinlich wird man Sie um ein Lösegeld erpressen wollen. Ich nehme bestimmt an, dass es um Geld geht. Sie haben noch keine Mitteilung des Entführers erhalten?«
    »Nein, nicht die Geringste.«
    »Dann kommt sie noch. Verlassen Sie sich drauf.«
    Ich redete zwar, aber ich war in Gedanken eigentlich gar nicht bei der Sache.
    »Übrigens habe ich Besuch«, hörte ich Mister Lane wie aus weiter Ferne sagen. Ich wandte meinen Kopf zu ihm und sagte: »Ja? Wer ist es denn?«
    »Dieser Billy Ocain, das war doch auch einer von denen, die in den letzten Tagen auf Eves Schreibmaschine herumgehämmert hatten.«
    »Würden Sie mir mal zeigen, wo Eves Schreibmaschine steht?«, fragte ich. »Ich möchte sie mir gern einmal ansehen.«
    »Gern. Aber Ihr Kollege war doch heute Nachmittag schon…«
    »Ja, ja, aber er hat eine Kleinigkeit vergessen.«
    »Ach so. Bitte, hier die Treppe hinauf.«
    Wir gingen ins Obergeschoss. Mister Lane öffnete eine Tür und sagte: »Das ist Eves Zimmer. Wenn Sie fertig sind, kommen Sie doch bitte hinunter in die Bibliothek. Ich muss mich anstandshalber um Mister Ocain kümmern.«
    »Ja, ja, natürlich.«
    Ich wartete, bis er gegangen war, dann sah ich mich in dem gemütlich eingerichteten Zimmer um. Man merkte sofort, dass es das Zimmer eines jungen Mädchens war. Man merkte aber auch sofort, dass man es mit einem gebildeten Mädchen zu tun hatte.
    Nachdem ich mich ein wenig umgesehen hatte, um einen Gesamteindruck zu erhalten, trat ich an den kleinen Schreibtisch heran, auf dem die Schreibmaschine stand. Ich suchte aus meiner Brieftasche ein Blatt Papier und spannte es ein. Probeweise tippte ich ein paar Buchstaben.
    Kein Zweifel, es war die richtige Maschine.
    Ich spannte den Bogen

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