Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0038 - Vorstoß nach Arkon

0038 - Vorstoß nach Arkon

Titel: 0038 - Vorstoß nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
Vom Netzwerk:
dementsprechend sollten die Trichterwände in dreißig bis vierzig übereinanderliegende Terrassen geteilt sein. Der Anblick, den die Etagen boten, war überaus abwechslungsreich. Offene Nischen wechselten in bunter Reihenfolge mit Glas- und Fensterwänden ab. Einzelne Plattformen ragten hier und dort aus dem Gefüge der Terrassen heraus, Plätze, um Ausschau zu halten oder auch solche, auf denen Luftfahrzeuge von oben hereinkommend, landen konnten.
    Der Park, in dem Tako gelandet war, bedeckte auch die nächsten drei untersten Terrassenetagen, und zwar teilweise in der Form von Hängegärten, so, daß die Konturen der Terrassen hinter dem üppig herabfließenden Grün verschwanden. Eigenartige Plastikkonstruktionen schauten an manchen Stellen zwischen den Pflanzen hervor, und Tako zweifelte nicht daran, daß sie Teile von Stegen waren, die die Arkoniden in das Grün hineingehängt hatten, um sozusagen in der freien Luft Spazierengehen zu können. Er hielt nach Treppen oder Vertikalgängen Ausschau, die die einzelnen Terrassen untereinander verbanden, aber er fand keine. Wahrscheinlich waren sie im Hintergrund der Räume, an der eigentlichen Trichterwand, angebracht, so, daß man sie von Takos Standort aus nicht sehen konnte.
    Tako sah auf die Uhr. Knapp zehn Minuten hatte er damit verbracht, Umschau zu halten. Er wußte jetzt, wie es im Innern des Trichters aussah, wenigstens oberflächlich, aber bisher war ihm noch kein einziger Arkonide zu Gesicht gekommen. Schliefen sie alle? Tako wagte einen zweiten kurzen Sprung und landete auf dem Rundgang der fünften Terrasse, von unten an gerechnet. Der Park und die Hängegärten blieben unter ihm zurück. Von oben aus konnte er den Bach und den kleinen Weiher sehen, dessen Plätschern er zuvor gehört hatte.
    Er stand auf einem Gangstück, dessen dem Trichterinnern zugewandte Seite bis auf ein etwa meterhohes Geländer offen war. Rechts und links von ihm begannen jedoch hohe Wände, die bis zum Anschluß an die nächsthöhere Terrasse hinaufreichten. Dementsprechend war das offene Gangstück durch Türen von den angrenzenden Räumen abgeschlossen.
    Tako wandte sich nach rechts und war befriedigt, als die Tür sich, wie es arkonidische Türen zu tun pflegen, vor ihm öffnete, als er bis auf drei Schritte herangekommen war. Der Raum hinter der Tür war beleuchtet. Tako sah an der Fensterwand ein paar Pulte stehen, deren Schalter- und Meßskalenanordnung darauf hindeutete, daß es sich um Telekomsender handelte. Mitten im Raum standen verloren ein paar arkonidische Gliedersessel. Die gegenüberliegende Wand bedeckte eine Reihe von Bildschirmen. Ebenfalls in der Nähe der den Fenstern gegenüberliegenden Wand gab es in der Decke eine kreisrunde Öffnung. Tako schritt rasch zu der Wand hinüber, postierte sich unter dem Loch und fühlte augenblicklich, wie er erwartet hatte, den sanften Zug des künstlichen Gravitationsfelds. Er hätte sich nur schwach abzustoßen brauchen, und das Feld hätte ihn sicher und schnell in die nächste Etage hinaufgetragen. - Ein Antigravlift, wie er auch in den irdischen Raumschiffen verwendet wurde.
    Ein Blick auf die Uhr mahnte Tako zur Rückkehr. Vierzehn Minuten waren vergangen, seitdem er Rhodan und Bull verlassen hatte. Mit geschlossenen Augen memorierte er die Stelle, an der die beiden auf ihn warteten; dann sprang er.
     
    *
     
    Sergh von Teffron aus dem Geschlecht der Hugral, nach des Imperators weisem Beschluß Administrator von Naat, hatte im allgemeinen keine Ahnung davon, welche Tageszeit augenblicklich außerhalb der Wände seines Trichters herrschte. Als Arkonide und dazu noch Angehöriger eines hochangesehenen Geschlechts hätte er es als lächerlich oder widerwärtig - je nach Stimmung - empfunden, sollte jemand auch nur auf den Gedanken kommen, daß er, Sergh, den Ablauf seines Tages nach der von der Natur willkürlich geschaffenen Teilung zwischen Helligkeit und Dunkelheit einrichten könne.
    Sergh richtete sich nach seinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen. Er hatte nicht einmal eine Vorstellung davon, wie groß der Vorteil war, den er den Naats, aber auch vielen niedriger stehenden Arkoniden gegenüber genoß: Er war Inhaber eines Amtes, dessen Tätigkeiten von gut funktionierenden Maschinen und einem großen Untergebenenstab ausgeübt wurden. Er wohnte in einem Trichter, wie es ihn selbst auf Arkon nicht überall gab - das betraf nicht nur die Größe, sondern auch die Einrichtung der Wohnmaschine. Er hatte, was sein Amt

Weitere Kostenlose Bücher