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0038 - Vorstoß nach Arkon

0038 - Vorstoß nach Arkon

Titel: 0038 - Vorstoß nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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war nicht zu verkennen.
    Insgesamt sechs solcher Hallen, Säle und Kammern passierten Rhodan und seine Begleiter, dann drangen sie durch die Decke eines kleinen Gemaches zum untersten Geschoß des eigentlichen Trichters vor, und der Duft der Blumen, zwischen denen sie auftauchten, drang durch die Filter hindurch bis in ihre Helme.
    „Wir wissen", sagte Rhodan ruhig, nachdem er die Inspektion beendet hatte, „daß die Arkoniden ihre Wohnräume gerne in die obersten Etagen eines solchen Gebäudes hinauf verlegen. Auch den Administrator werden wir irgendwo dort oben zu suchen haben. Wir werden jetzt also zusehen, daß wir so schnell wie möglich bis wenigstens über das dreißigste Stockwerk hinauskommen. Um Zeit zu sparen, wird es nötig sein, daß wir getrennt operieren ... wenigstens solange, bis wir den Administrator gefunden haben.
    Laßt euch also von der Pracht und dem Reichtum nicht beeindrucken! Sucht nach Sergh und bleibt nirgendwo stehen, wo ihr von vornherein wißt, daß ihr ihn nicht finden werdet! Ihr wißt beide, es geht um mehr als nur darum, das Innere eines arkonidischen Trichterhauses zu studieren. Die GANY-MED liegt fest. Wir wollen Sie freibekommen, um nach Arkon zu fliegen. Wir wollen nach Arkon fliegen, weil die Erde Hilfe braucht. Richtet euch danach!"
    Die Mahnung war so eindringlich, daß nicht einmal der respektlose Bull etwas darauf erwiderte.
     
    *
     
    Die Unruhe, die Sergh durch seine Idee in das sonst so ruhige Haus getragen hatte, war beträchtlich, Ghorn, der die Überwachung des Trichterinnern leitete, hatte mehr zu tun, als ihm recht war. Aber als er Sergh suchte, um ihm eine wichtige Neuigkeit zu überbringen, da führte Sergh gerade ein Hyperkomgespräch, das noch wichtiger und noch erregender zu sein schien; denn Ghorn hatte kaum den Mund aufgemacht und mit seiner Meldung begonnen: „Sie haben sich getrennt, Herr! Wollen Sie ..."
    Da winkte Sergh heftig ab und zischte: „Ruhe! Ich spreche mit Arkon!"
    Ghorn zog sich zurück. Er war sich nicht darüber im klaren, was er nun tun solle. Hyperkomgespräche mit Arkon waren so selten wie grüne Blüten an Pflanzen. Es mochte sein, daß Sergh nach diesem Gespräch keinen Spaß an der Beobachtung der Fremden mehr hatte. Und Ghorn, da die ganze Arbeit auf seinen Schultern lag, war natürlich gerne bereit, die Beobachtung einzustellen und die Fremden den automatischen Fallen zu überlassen, die nun, nachdem sie durch Ghorns Beobachtung vorbereitet waren, fehlerfrei arbeiten würden. Aber bei Sergh konnte man nie wissen!
    Während Ghorn zu seinem Beobachtungsplatz in der vierzigsten Etage zurückkehrte, dachte er mit einiger Wehmut darüber nach, wie gut es ihm anstünde, selbst Administrator zu sein. Es hätte nicht gleich auf einer so wichtigen Welt wie Naat sein müssen. Ghorn verstand durchaus, daß die Administratorenposten auf solchen Planeten den Mitgliedern der angesehensten Familien vorbehalten waren. Aber schon Vnatol wäre ihm recht gewesen. Dann hätte er Sergh mit seinen vielgeliebten Schlangenfischen beliefern können und wäre im übrigen sein eigener Herr gewesen.
    Aber die Zeiten, in denen das Imperium sich ausdehnte und an jedem Tag ein neuer Administrator gebraucht wurde, waren längst vorbei. Solche Planeten, wie Ghorn sich einen wünschte, wurden nur noch selten frei. Ghorn war mit seinen ziemlich traurigen Gedanken so sehr beschäftigt, daß er, zum Kontrollraum zurückgekehrt, nicht sogleich bemerkte, daß auf der Leuchttafel, die das Funktionieren der Geräte anzeigte, ein ganzer Balken von Lichtern ausgefallen war. Er setzte sich an das Pult, stellte fest, daß die automatischen Suchgeräte die Fremden inzwischen aus den Augen verloren hatten und versuchte, ihre Spur zu finden.
    Rein zufällig sah er, während er an den Knöpfen drehte und auf den Bildschirmen Raum an Raum, Etage auf Etage an sich vorbeiziehen ließ, zur Leuchttafel hinüber. Die Reihe der erloschenen Lichter machte ihn stutzig. Er beugte sich über seine Geräte und stellte verwundert fest, daß sie alle einwandfrei arbeiteten, obwohl die Leuchttafel zumindest für einige von ihnen das Gegenteil behauptete. Einigermaßen verwirrt und ein wenig hilflos stand er auf, um an der Leuchttafel nach dem Rechten zu sehen. Aber als er von der Tafel noch zwei Schritte entfernt war, leuchteten die Lampen wilder auf.
    Ghorn fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Er trat einen Schritt zurück - die Lampen verloschen. Er trat einen Schritt nach vorne - und

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