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0039 - Die Welt der drei Planeten

0039 - Die Welt der drei Planeten

Titel: 0039 - Die Welt der drei Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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gewohntes Lächeln verlor sich. Sorgenschwer blickte er auf die 1500 Meter durchmessende Bodenrundung seines Palastes hinunter. Noch pulsierte in dem wundervollsten Park des Planeten Arkon das Leben. Noch unterhielt man sich begeistert über die nebensächlichsten Nebensächlichkeiten. Wie lange noch?
    Orcast fühlte sich müde und erschöpft. Eine vierstündige Festfolge verlangte zu viel von Körper und Verstand. Er war es seinem Ruf schuldig, geistreich und witzig zu sein. Sein ergebener Leibsklave aus der zuverlässigen Zyklopenrasse der Naats bettete den Herrscher auf seinen starken Armen. Ein transparenter Energieschirm wich unter den Körperimpulsen der Näherkommenden zurück.
    Orcast war nun weit von dem bunten Treiben entfernt Wortlos ließ er sich von dem dreiäugigen Titanen entkleiden und in weiche, duftende Umhänge hüllen. Wohlig genoß er das hautaktive Vibrieren des Ruhelagers.
    „Es war langweilig, Tranto", beschwerte er sich vorwurfsvoll. „Gehört es nicht zu deinen Pflichten, mir dilettantische Komponisten vom Range eines Offentur vom Leibe zu halten? Er beleidigt meine Sinne mit seiner schwachen Gabe, wobei zu erörtern wäre, ob das, was er bot, überhaupt als Gabe anzusprechen ist. Ich gestatte mir, etwas zu ruhen. Es dürfte mit das einzige sein, was ich, die imperialistische Glorifizenz, noch zu gestatten habe. Eine bedauerliche Tatsache, die nur der Spötter über sich selbst ohne totalen Verlust seiner restlichen Energien überwinden kann."
    Der Zyklop zog sich auf allen vieren zurück. Er wußte, daß Orcast keine Antwort erwartete. Draußen, vor der offenen Aussichtswand des kleinen Ruheraumes, klang helles Gelächter auf. Robotgleiter mit den köstlichsten Getränken der Galaxis huschten von Terrasse zu Terrasse.
    Orcast wunderte sich einen Augenblick über die merkwürdige Haltung seines Leibsklaven. Seit wann rannte der Zyklop wie benommen gegen die Tür an? Orcast verfing sich in müden Gedankengängen über Sinn oder Unsinn des Daseins. Er wurde erst munter, als das kleine, pelzige Geschöpf vor ihm erschien. Gucky, das Pelzwesen von einer fernen Welt, grinste vertrauensselig mit seinem einzigen Nagezahn.
    „Hallo, alter Junge!" piepste der Mausbiber in einem einwandfreien Interkosrno. „Leutnant Guck, wenn Sie gestatten. Mitglied eines Spezialkommandos der Dritten Macht."
    Gucky rutschte auf seinem breiten Hinterteil näher. Sein Mausegesicht war eitel Wonne. Orcast war beherrscht genug, um seiner panikartigen Überraschung nur mit einem leichten Räuspern Ausdruck zu geben.
    „Köstlich!" lächelte er in gewohnter Maske. „Mir scheint, ich sehe in Euch das intelligente Lebewesen eines meiner Planeten."
    „Irrtum", bedauerte der Mausbiber gänzlich unkonventionell. „Sie gestatten?"
    Für den Bruchteil einer Sekunde richtete sich sein Blick auf die hinter wunderschönen Pflanzen verborgene Schaltanlage des Ruheraumes. Orcast empfand erstmals die drohende Gefahr, als der Schalter für die Errichtung der schützenden Energiefelder ruckartig nach unten klappte.
    „Okay", sagte das unbekannte Wesen in einer ungewohnten Ausdrucksform. Orcast wollte sich erheben. Im gleichen Augenblick wurde er von unsichtbaren Kräften auf sein Lager gepreßt.
    „Ich bin nämlich Leutnant Guck vom Mutantenkorps", betonte der Mausbiber nochmals. „Noch nie davon gehört, wie? Wieso ich hier hineinkam, denken Sie? Einfach, alter Junge. Ich bin nämlich - ach so, ich soll ja nichts wiederholen. Nun ja, ich bin nebenbei auch ein Teleporter. Sie werden sich doch nicht aufregen? Es ist mir verboten worden, Sie aufzuregen."
    Gucky grinste noch freundlicher. Seine Mausenase runzelte sich weit nach oben, und die zierlichen Vorderpfoten mit den kleinen Greifhänden fuchtelten in der Luft herum.
    Orcast kämpfte um seine Beherrschung. Er wußte genügend über die Bemühungen der parapsychischen Wissenschaft, um das so jähe Auftauchen des kleinen Wesens verstehen zu können. Hier waren Kräfte am Werk, die von der ausgefeilten Sicherheitsautomatik nicht mehr erfaßt werden konnten. Gucky lockerte seine geistige Umklammerung. Orcast begann, in tiefen Zügen die Luft einzusaugen.
    Sein Geist war plötzlich hellwach, was auch der telepathisch begabte Mausbiber erfaßte. „Machen Sie keine Dummheiten, alter Junge", bat er rasch. „Wir haben fast vier Stunden darauf gewartet, bis Sie wieder allein waren. Es geht um eine kleine Besprechung, das ist alles. Der Chef will Ihnen bestimmt nicht an den Kragen.

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