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0039 - Die Welt der drei Planeten

0039 - Die Welt der drei Planeten

Titel: 0039 - Die Welt der drei Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Äh haben diese Tücher überhaupt einen Kragen?"
    Guckys große Augen, denen er seinen Namen verdankte, inspizierten die duftigen Kleidungsstücke.
    „Anscheinend nicht", stellte er fest. „Sie denken zu viel, alter Junge. Sie werden bestimmt nicht auf den Knopf drücken können, der hinter Ihnen in der Wand eingelassen ist."
    Orcast XXI gab auf. Er ahnte, daß er hier einer unbegreiflichen Macht gegenüberstand. Seinem Sinn für das Neue, Abwegige und Abstrakte entsprechend, begann er Neugierde zu empfinden. Wer wagte es, den Imperator in dieser Form zu überraschen?
    Gucky registrierte den Gedankeninhalt des Liegenden. Orcast fuhr nochmals zusammen, als es dicht vor ihm zu flimmern begann und eine kleine, gelbhäutige Gestalt materialisierte. Tako Kakuta, ebenfalls Teleporter, verneigte sich lächelnd. In seiner kleinen Hand baumelte eine schwere Impulswaffe, die im nächsten Augenblick unter dem weiten Schulterumhang verschwand. Das bot Orcast Gelegenheit, festzustellen, daß dieser Fremde die Kleidung der Palast-Dienerschaft trug. Unter anderem konnte sich der Imperator vorstellen, daß das rauschende Fest wohl genügend Gelegenheit zu einem unbemerkten Eindringen geboten hatte. Seine Neugierde wallte erneut auf.
    „Seine Exzellenz, Präsident Perry Rhodan, Gebieter über den Planeten Terra, bittet um ein wenig Geduld", sagte der schmächtige Mann an Stelle einer Begrüßung. „Seine Exzellenz haben einige Schwierigkeiten zu überwinden, die vordringlich Ihre ausgezeichnet funktionierenden Robotwachen betreffen, Euer Erhabenheit. Zugleich bin ich beauftragt worden, Ihnen zu versichern, daß dies kein Überfall ist. Uns ist lediglich an einer kurzen Unterredung gelegen, die wir im Rahmen der gebotenen Höflichkeit und des schuldigen Respektes zu erledigen wünschen. Im Auftrag Seiner Exzellenz bitte ich um Ihr Verständnis, Euer Erhabenheit."
    Orcast lauschte den Worten nach. Noch wußte er nicht, was er mit diesen eigenartigen Leuten anfangen sollte. Sie paßten in kein Schema hinein. Irgendwie waren sie außergewöhnlich, was nicht nur auf die anscheinend übersinnlichen Fähigkeiten zutraf.
    „Ihr seht mich in erwartungsvoller Stimmung", lächelte er fahrig. „Wie nanntet Ihr Euren Gebieter? Rhodan?"
    Tako Kakuta stellte befriedigt fest, daß er in der dritten Person angesprochen wurde. Dies war immerhin ein Zeichen gewisser Höflichkeit. Er bestätigte, worauf sich die Haltung des Imperators noch mehr lockerte. Er wartete!
    Das flimmernde Energiefeld vor der Eingangspforte war verschwunden. Es dauerte nur noch Minuten, bis eine hochgewachsene Gestalt im diffusen Licht der indirekten Beleuchtung erschien. Rhodan warf den hellroten Schulterumhang eines nichtarkonidischen Dieners ab. Die einfache Uniformkombination der Dritten Macht wurde sichtbar.
    Andre Noir, der dickliche, gemütlich wirkende Franzose mit den kraftvollen hypnotischen Fähigkeiten, verzichtete darauf, den ohnehin von Gucky gefesselten Imperator unter seinen geistigen Zwang zu nehmen. Dieser Mann war ungefährlicher als ein Kind, vorausgesetzt, man verstand es, die Sicherheitseinrichtungen rechtzeitig abzuschalten.
    „Bleiben Sie im Vorraum, Noir", flüsterte Rhodan rasch. „Halten Sie den Zyklopen in Schach. Ich brauche zehn Minuten. Wo ist Kitai Ishibashi?"
    „Zusammen mit Marshall und Anne Sloane in der großen Schaltzentrale, Sir. Sie beaufsichtigen die Wachen."
    Rhodan nickte kurz. Hinter ihm standen Thora und Crest in fieberhafter Erwartung. Es war relativ einfach gewesen, den Palast zu betreten, nachdem die Teleporter die Lage erkundet hatten. Der Eintrittsmechanismus war hier wesentlich leichter zu täuschen gewesen, als auf der 5. Welt des Arkon-Systems. Auf dem Kristallplaneten gab es keine Verschwörer und feindlich gesinnte Lebewesen aus anderen Rassen.
    Rhodan umfing den ruhenden Imperator mit prüfenden Blicken. Orcast war ein noch jüngerer Arkonide, dessen ganze Haltung aber bereits Spuren der Dekadenz zeigte. Er fühlte sich anscheinend erschöpft, was Gucky mit einem kurzen, telepathischen Impuls durchgab. Tako Kakuta nahm Haltung an. Von Rhodan strömte eine gewisse, unpersönliche Kälte aus, hinter der er seine aufsteigende Erregung zu verbergen versuchte. Das war also der Herrscher über das Große Imperium! Rhodan fühlte, daß sich seine Gesichtsmuskeln spannten. Das Fluidum des Fremdartigen und der drohenden Gefahr schlug ihn in Bann. Orcast XXI. verkörperte trotz seiner etwas unglücklichen Lage Aufstieg und

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