0039 - Die Welt der drei Planeten
besitzt die Tatkraft der Vorfahren. Wahrscheinlich könnt Ihr Euch nicht vorstellen, was auf Arkon drei geschieht."
„Berufe den Galaktischen Rat ein", meldete sich Thora. „Das Gehirn muß sich dem einstimmigen Beschluß unterwerfen."
„Es wird sich noch nicht einmal zur Speicherung des Beschlusses bereit finden", lehnte Orcast ab.
Rhodan sah sich um. Gucky bestätigte die Wahrheit der Aussage. Die Situation wurde unwirklich. Tiefste Hoffnungslosigkeit drohte Rhodans Verstand zu überwältigen. Mit einer gewissen Machtfülle des Imperators hatte er immerhin noch gerechnet, zumindest aber hinsichtlich solcher Beschlüsse, die für die Existenz des Großen Imperiums nebensächlich waren.
Die fundamentale Situationsberechnung an Bord der GANYMED hatte ausgesagt, daß dem Herrscher wenigstens noch die Möglichkeit offenstehen müsse, Staatsbesuche zu empfangen und außenpolitische Formsachen ohne entscheidenden Wert innerhalb des prunkvollen Hofrahmens abzuwickeln. Daß dem nicht so war, hatte auch Rhodan nicht ahnen können. Andernfalls hätte er sich niemals dazu entschlossen, die Kristallwelt anzufliegen und die Unterredung zu erzwingen. Er sah sich plötzlich vor „einer hohen, unüberwindbaren Mauer stehen.
„Ich verlange die Einberufung des Großen Rates", forderte Thora erneut.
„Sinnlos und gefährlich", fuhr Rhodan auf. „Lassen Sie doch diese fruchtlosen Gedankenspielereien. Sobald der Rat erfährt, daß Sie und Crest hier sind, wird das Gehirn automatisch wissen, daß wir entgegen seiner Anordnung die GANYMED verlassen haben. Dann ist alles verloren."
Er drehte sich um. „Euer Erhabenheit, liegt es wirklich nicht in Eurer Macht, uns den Rückflug zum fünften Planeten zu gestatten? Bedenkt bitte unsere Situation."
Orcast breitete hilflos die Hände aus.
„Wenn Ihr geht - und Ihr werdet gehen müssen! - nehmt die Gewißheit mit, daß Ihr mit einem machtlosen Scheinherrscher gesprochen habt. Ich verpflichte mich zum Stillschweigen über Euren Besuch. Da ich der Auffassung bin, daß Euer Anliegen den Interessen des Imperiums nicht schaden kann, kann ich Euch wenigstens einen kleinen Hinweis geben."
Orcast begann zu lächeln. Interesse und verhaltene Spannung glommen in seinen rötlichen Augen auf. Er suchte Thoras Blick.
„Es gibt noch immer Männer von deiner Art. Erinnere dich an Admiral Kenos, Angehöriger des Rates und Sieger in der letzten Schlacht des Imperiums. Kenos ist meiner Einladung zum heutigen Fest nicht gefolgt. Für dich dürfte es wichtig sein, zu wissen, daß Kenos von dem Robotautomaten als Musterungs-Koordinator eingesetzt wurde. Es obliegt ihm, fremde Hilfsvölker und aktiv gebliebene Arkoniden zu erfassen, um sie anschließend zur Ausbildung nach Arkon drei zu senden."
Rhodan kam langsam näher. Tappend und unsicher schritt er auf den Herrscher zu. Die Erregung drohte ihn zu überwinden. Rauh sagte er: „Euer Erhabenheit - ist das ein Tip? Ein Hinweis? Ich bitte um eine ehrliche Antwort."
„Ich bin immer ehrlich, wenn ich es sein darf", belehrte Orcast sanft. „Geht zu ihm und schildert die Lage. Kenos diente unter Imperator Zoltral. Nie besaß das Imperium einen besseren Flottenbefehlshaber. Mehr kann ich nicht für Euch tun. Ihr solltet nun aber wirklich gehen. Ich werde von meinen Gästen erwartet."
Rhodan zögerte keine Sekunde mehr. Thoras Einwände und Crests besorgte Fragen überging er mit einer Handbewegung. Orcast verfolgte fassungslos die blitzschnellen Reaktionen seines ungebetenen Besuchers. Gucky setzte die Befehle telepathisch ab innerhalb von wenigen Augenblicken waren die wartenden Leute des Einsatzkommandos informiert.
„Zurückziehen, am Treffpunkt sammeln", lautete die generelle Anweisung. Anschließend hielt es Rhodan für seine Pflicht, Orcast über die weiteren Sicherheitsmaßnahmen zu informieren.
„Ich bitte um Euer Verständnis ob meiner Vorsicht, Euer Erhabenheit. In unserem Interesse bin ich gezwungen, Euch mit einem Hypnoblock versehen zu lassen. Wie leicht könnte eine unbedachte Äußerung alles verraten. Eure offizielle Erlaubnis würde mir den notwendigen Entschluß erleichtern."
Orcast XXI. sah lange und schweigsam in das schmale, markante Gesicht des schlanken Mannes. Mit einem leicht schmerzlichen Lächeln meinte er: „Ihr bringt mich um das einzigartige Vergnügen, während meiner inhaltslosen Tage über Euer Erscheinen nachzudenken. Dennoch habt Ihr mein Einverständnis unter der Bedingung, Euch nach einer eventuellen
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