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0039 - Die Welt der drei Planeten

0039 - Die Welt der drei Planeten

Titel: 0039 - Die Welt der drei Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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den Polkuppeln des Riesenschiffes drehten sich die Tasterantennen. Die Ortungs- und Funkstation unterschied sich von der der STARDUST nur durch ihre beeindruckende Größe. Rhodan lauschte auf das dumpfe Donnern, das unablässig aus den eingeschalteten Strukturtastern klang.
    „Sie suchen uns fieberhaft", sagte Freyt leise. „Hören Sie sich nur einmal den Hyperkom-Funkverkehr an! Der Großrobot scheint außer sich zu sein, falls das bei einer Maschine überhaupt möglich ist."
    Rhodan durchschritt die Panzerschleuse. Eine neue Transition erschütterte die Geräte. Er lauschte einige Augenblicke, warf einen Blick auf die leeren Schirme der überlichtschnellen Objekttaster und ließ sich dann in einen Gliedersessel fallen.
    „Meine Ahnung! Es wäre ja auch mehr als ein Zufall gewesen, wenn das Gehirn inmitten dieser zahllosen Hypersprünge ausgerechnet den unseren genau angepeilt hätte. Wir haben den richtigen Zeitpunkt gerade noch so erwischt. Wenn wir jetzt sprängen, hätten wir Minuten später eine ganze Flotte auf dem Hals."
    „Wo sind wir überhaupt, Sir?"
    Rhodan schaute zu den riesigen fugenlos ineinandergreifenden Rundum- Bildschirmen hinauf. Die große, rote Sonne hob sich bereits deutlich gegen das unwirkliche Sterngefunkel des Haufens M-13 ab.
    „Keine Ahnung. Ich weiß nur, daß wir rund drei Lichtjahre überwunden haben. Thora hat die zweite Transition allein berechnet. Sie wird sich schon einen relativ einsamen Fleck inmitten dieser galaktischen Verkehrszentrale dazu ausgesucht haben. Freyt ...!"
    Der Oberst trat näher.
    „Sir?"
    „Ihre Warnung kam eben noch rechtzeitig. Andernfalls hätte ich wenigstens noch zwei Stunden gewartet. Wie kam es zu der Untersuchung?"
    „Dieser seltsame Administrator auf Naat wollte Sie plötzlich sprechen. Es ging, glaube ich, um einen Einsatz, den wir für das Gehirn fliegen sollten."
    „Ach", lachte Rhodan humorlos auf.
    „Der Eingeborene Novaal kam an Bord, und da begannen wir zu schwitzen. Er vermißte Sie und schließlich auch Thora und Crest. Wir wurden gezwungen, mit der gesamten Mannschaft vor dem Schiff anzutreten. Da kam die Sache heraus. Ich habe sofort den Notspruch abgesetzt. Es kann sich praktisch nur noch um Minuten gehandelt haben, da Novaal sofort eine Nachricht an das Gehirn absetzte. Wir haben sie aufgefangen."
    Rhodan nickte bedächtig. Mit heller werdenden Augen sah er sich um. Es war der Moment des bewußten Erkennens. Jetzt erst wurde ihm klar, was er mit den wenigen Männern und Frauen geleistet hatte.
    Freyt begann still zu schmunzeln, als sich Rhodans Gesicht veränderte. Es verriet plötzlich eine Rhodansche Charaktereigenschaft, die er praktisch niemals verloren hatte. Er begann mit seiner innerlichen Selbstzerfleischung, wie Dr. Manoli einmal sagte.
    „Fange nur nicht an nachzudenken", warf der Arzt auch prompt ein. „Eine gewisse Selbstdiagnose ist durchaus angebracht, nicht aber für den Geist eines Mannes, der eigentlich in die Klinik gehört. Du solltest aufhören mit deinen selbstkritischen Betrachtungen."
    Rhodan gönnte dem Freund aus der alten Zeit der primitiven Weltraum-Eroberung einen kurzen Blick. Manoli war es gewesen, der mit der kümmerlichen Chemo-Rakete STARDUST den ersten bemannten Mondflug mitgemacht hatte. Damals, am 19. Juni 1972, hatte alles begonnen.
    „Welches Datum schreiben wir heute?" fragte Perry leise.
    „3. Juni 1984", sagte Manoli verständnisvoll.
    Rhodan lachte leise und verloren auf. Dann meinte er unvermittelt: „Ich glaube, wir werden dieses prächtige Raumschiff TITAN nennen. Wissen Sie auch, daß die Erde sofort über den wahrscheinlich stärksten und mächtigsten Schlachtriesen der Milchstraße verfügt?"
    Er sah sich um. Die skeptischen Gesichter ließen ein erstes Lächeln auf seine Lippen huschen. Altgewohnte Ironie klang aus den folgenden Worten: „Oh nein, nicht so, wie Sie denken! Das gebe ich nicht mehr her, darauf können Sie sich verlassen. Ich brauche vier Wochen, um die neue Besatzung zu schulen. Dann werden wir einmal sehen, wie sich die Karten mischen. Unser Ausflug zum Arkon-System war eine moralische Pleite ersten Ranges. Der praktische Erfolg besteht einzig und allein in der Erkenntnis, was im sogenannten Großem Imperium gespielt wird. Dieses Wissen hebt alle erlittenen Qualen auf. Freunde - wenn die Erde heute von einer Robotflotte entdeckt werden sollte, gehen wir fürchterlichen Zeiten entgegen. Bisher ist es noch nicht geschehen, da ich einfach nicht glauben kann,

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