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004 - Anruf aus der Hölle

004 - Anruf aus der Hölle

Titel: 004 - Anruf aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Sinn, zu versuchen, die Verfolgung wieder aufzunehmen. Marion da Costas Vorsprung war zu groß. Ich konnte den Morris Mini unmöglich wiederfinden.
    Es gab für mich nur eines: zu hoffen, daß Lance selbst mit da Costa fertigwurde.
    Und ich mußte zum Uhrenmuseum zurück.
    Denn nach wie vor existierte die Höllenuhr.
    Ich mußte ihr endlich entgegentreten!
    Hastig lief ich zu meinem Peugeot. Ich hatte nicht geglaubt, daß es mir gelingen würde, den Sensenmann loszuwerden. Wir würden uns wiedersehen. In dreißig, vierzig Jahren. Wenn meine Zeit wirklich abgelaufen war. Dann würde ich ihm keine Schwierigkeiten mehr machen, sondern lammfromm mit ihm gehen. Doch jetzt konnte er mein Leben noch nicht haben.
    Ich stieg ein, drehte eine Runde auf dem leeren Supermarktparkplatz und kehrte auf die Straße zurück, auf der ich hinter dem Morris Mini hergefahren war.
    Jemand hupte.
    Mitten in der Nacht.
    Idiot.
    Ich warf einen ärgerlichen Blick in den Spiegel und sah… einen Morris Mini! Larry Lathams Wagen! Am Steuer saß mein Freund Lance!
    »Mich laust der Affe!« rief ich erfreut aus und stoppte den 504 TI.
    Der Parapsychologe hielt hinter mir an. Ich stieg aus und eilte zu ihm zurück. Auf dem Beifahrersitz lag Marion da Costa und
    »schlief«.
    »Lance!«
    Der Professor grinste. »Da bin ich wieder.«
    »Ich kann dir nicht sagen, wie ich mich darüber freue. Ich war in großer Sorge um dich. Was ist passiert?«
    »Er wollte mich erschießen.« Lance berichtete, was sich ereignet hatte.
    »Ich war hinter euch her«, sagte ich.
    »Wieso bist du nicht drangeblieben?«
    »Das wäre ich furchtbar gern, aber jemand war dagegen.«
    »Wer?«
    »Gevatter Tod.« Nun war ich an der Reihe, zu erzählen. Lance klappte vor Staunen und Entsetzen den Mund auf. »Mach zu, es zieht«, sagte ich schmunzelnd. Wir waren beide froh, noch mal davongekommen zu sein. Hintereinander fuhren wir zu da Costas Museum zurück. Die Szene hatte sich verändert. Es waren keine Feuerwehrleute mehr da. Nina da Costas Leichnam war inzwischen fortgeschafft worden. Die Ambulance war abgerückt. Nur noch Polizei und eine Menge Neugieriger hielten sich vor dem Uhrenmuseum auf.
    Zwei Polizeibeamte übernahmen Marion da Costa. Ich suchte Larry Latham, fragte nach ihm. Der Uniformierte, dem ich die Frage stellte, senkte den Blick.
    »Wir befürchten das Schlimmste, Mr. Ballard.«
    »Latham hat sich in das Museum begeben.«
    »Warum hat ihn denn keiner davon abgehalten?«
    Der Polizist zuckte mit den Schultern. »Es fiel niemandem auf. Wir sahen erst, daß er drinnen war, als im Obergeschoß die Blitze aufflammten. Er machte eine Menge Aufnahmen. Und dann…«
    »Ja? Mann, ich bitte Sie, reden Sie!«
    »Wir hörten plötzlich einen Schrei, der uns allen durch Mark und Bein ging. Der Schrei verstummte. Keiner von uns hatte den Mut, das Museum zu betreten. Ich habe Familie…«
    Ich nickte. »Schon gut. Das ist nicht Ihr Job, sondern meiner!«
    Ich öffnete den Kofferraum meines Peugeot und griff nach der magischen Streitaxt, die darin lag. Eine schwere, wirkungsvolle Waffe. Schwarzer Ebenholzschaft. Blankes, scharfes, blitzendes Metall. Damit wollte ich der Höllenuhr zu Leibe rücken.
    Lance Selby begleitete mich.
    Als wir das Gebäude betraten, zog der Parapsychologe seine Colt Commander. Ich stand unter Strom. Meine Nerven vibrierten. Wir stiegen die Treppe hoch, waren ständig auf eine Attacke des Bösen gefaßt, doch noch blieb sie aus. Die Satansuhr ließ uns erst näher an sich heran. Das konnte mir nur recht sein.
    Wir erreichten das Obergeschoß.
    Lance Selbys Züge waren straff gespannt. Wachsam blickten seine Augen. Ich sah ihm an, daß er ohne Verzögerung schießen würde, sobald ein Angriff der Gegenseite erfolgte.
    Tick-tick-tick. Überall Uhren. Kleine, große, runde, ovale, eckige, mit Pendel, ohne Pendel. Wir schritten durch die Räume. Da, wo die Höllenuhr stand, spürten wir empfindliche Kälte.
    Mein Blick streifte Lance. Er nickte. Wir gingen weiter. Hochgradig nervös, wie man sich vorstellen kann. Augenblicke später standen wir vor der Satansuhr. Larry Latham sahen wir zuerst nirgends. Aber dann stöhnte Lance Selby vor Entsetzen auf, und auch ich sah den Reporter.
    Die Höllenuhr hatte kein Zifferblatt mehr.
    An dieser Stelle befand sich jetzt… Larry Lathams Gesicht!
    Es war zu einem Teil der Uhr geworden.
    Schrecklich.
    ***
    Das Gesicht lebte!
    Nein, nicht nur das Gesicht, die ganze Uhr lebte auf einmal.
    Schwarze Satanshände

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