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004 - Anruf aus der Hölle

004 - Anruf aus der Hölle

Titel: 004 - Anruf aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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konnte.
    Der Parapsychologe schüttelte den Kopf. »Diesmal ist es kein Feuerzug.«
    »Sondern?«
    »Eine Hochleistungssprühpistole. Ich habe sie eigens für dich anfertigen lassen.«
    »Was versprüht sie? Gas?«
    Abermals schüttelte der Professor den Kopf. »Wasser. Um genau zu sein: Weihwasser. Das Ding schießt den Wasserstrahl fünf Meter weit. Es ist eine völlig lautlose, äußerst wirksame Waffe, die du von nun an ständig bei dir tragen solltest.«
    Ich nahm die Pistole in die Hand. Sie war superflach. Die Düse war winzig. In den Lauf waren weißmagische Symbole eingraviert, ähnlich wie bei meinem Feuerzeug.
    »Hast du sie schon ausprobiert?« fragte ich meinen Freund.
    »Natürlich.«
    »Wie funktioniert sie?«
    »Äußerst zuverlässig. Die Treffsicherheit ist zufriedenstellend.«
    »Ist sie gefüllt?«
    »Ja.«
    »Darf ich sie mal testen?«
    »Warum nicht?«
    Ich schaute mich in dem geräumigen Living-room um. »Worauf soll ich schießen?«
    »Siehst du den kleinen gläsernen Kasten, den ich aus Murano mitgebracht habe?«
    Ich nickte. Die Entfernung betrug etwa viereinhalb Meter. Der Mini-Krake aus tintenblauem Glas stand auf einem Marmortisch.
    Ich visierte ihn an und zog den Stecher durch. Damit löste ich den
    »Schuß« aus. Ein nadeldünner Wasserstrahl fegte aus der Düse, traf das achtbeinige Glastier und warf es um. Ich hob beeindruckt die Augenbrauen.
    »Phantastisch«, sagte ich.
    Lance grinste. »Ich wußte, daß dir die Waffe zusagen würde.«
    »Wie oft kann ich damit ›feuern‹?«
    »Achtmal. Dann mußt du sie wieder füllen. Ich habe lange herumgetüftelt, bis die Pistole so ausgereift war. Der Mann, der sie anfertigte, mußte drei Waffen, die fix und fertig waren, wegschmeißen, weil ich mit ihrer Leistung nicht zufrieden war. Mit dieser Pistole ist das Maximum an Zuverlässigkeit erreicht.«
    »Was hat die Produktion gekostet?«
    »Warum willst du das wissen?«
    »Ich möchte dir die Weihwasserpistole abkaufen.«
    »Willst du mich beleidigen? Ich möchte dir die Waffe schenken. Wenn du sie nicht annimmst, bleibt sie hier, und basta.«
    Ich schob die Weihwasserpistole in meinen Gürtel und erhob mich. »Läßt du dich von mir wenigstens zu einem Drink einladen?«
    »Dagegen habe ich nichts einzuwenden«, erwiderte Lance.
    »Dann komm mit rüber zu mir. Wir sagen einer Flasche den Kampf an. Kampf den lockeren Sitten.« Ich grinste.
    Wir wollten Lance Selbys Haus verlassen. Da schlug das Telefon an. »Geh schon voraus«, sagte der Parapsychologe. »Ich komme gleich nach.«
    Während er den Hörer abhob, schloß ich die Wohnzimmertür und verließ das Haus allein. Es waren nur ein paar Schritte bis zu meinem Haus. Die Weihwasserpistole drückte in meinen Magen, und ich brannte darauf, sie gegen einen Dämon einsetzen zu können. Denn im Kampf auf Leben und Tod würde sich herausstellen, wie wirkungsvoll meine neue Waffe wirklich war.
    Eigentlich war ich schon ganz gut bestückt. Ich besaß meinen magischen Ring, den Colt Diamondback, der mit geweihten Silberkugeln geladen war, den magischen Flammenwerfer und den Dämonendiskus, den ich um den Hals trug. Hinzu kam auch noch die magische Streitaxt, die Mr. Silver erbeutet hatte, als wir gegen die gelben Drachen kämpften. Es war eine Waffe, die zumeist im Kofferraum meines weißen Peugeot 504 TI lag, und die sowohl Mr. Silver als auch mir zur Verfügung stand.
    Manch einer wird denken, Tony Ballard mausert sich allmählich zum wandelnden Waffenarsenal, aber wer gegen die Hölle kämpft, muß gewappnet sein, sonst geht er vor die Hunde.
    Ich erreichte die Eingangstür meines Hauses.
    In London schien die Telefonitis ausgebrochen zu sein. Auch bei mir zu Hause läutete das Telefon. Ich schloß rasch auf. Vicky Bonney, meine Freundin, Roxane, die Hexe aus dem Jenseits – Mr. Silvers Freundin –, und der Ex-Dämon waren wieder mal nicht zu Hause.
    Ich eilte ins Wohnzimmer, schlug auf jeden Lichtschalter, an dem ich vorbeikam, griff mir den Telefonhörer und meldete mich.
    »Ballard.«
    Am anderen Ende ein Lachen, das Eiseskälte durch meine Glieder jagte. Und dann eine Stimme, die ein unbeschreibliches Grauen in mir hervorrief. »Hallo, Tony Ballard! Hier ist der Sensenmann!«
    ***
    Didi Lodge hatte Schwierigkeiten mit ihren Eltern. Jeden Abend ging das nun schon so. Bald würde sie es nicht mehr aushalten.
    Warum ließen sie sie nicht in Ruhe? Warum ließen sie sie nicht ihr eigenes Leben leben? Sie war immerhin schon neunzehn. Und immer

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