Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
004 - Die Ausgestoßenen

004 - Die Ausgestoßenen

Titel: 004 - Die Ausgestoßenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
Vom Netzwerk:
Begegnung verpaßt und an den er sich mittlerweile gewöhnt hatte. Sie hatte offensichtlich bereits mit den Leuten geredet. Jetzt übersetzt sie für ihn, und Matt nickte Bork freundlich zu, bevor er antwortete: »Wir sollten hier so schnell wie möglich verschwinden, bevor die Affenmenschen zurückkehren. In diesem unübersichtlichen Gelände können sie jederzeit über uns herfallen.«
    »Aber wie sollen wir ihnen entkommen?« fragte das Familienoberhaupt verzweifelt, und Aruula dolmetschte. »Diese Bestien sind auf offenem Gelände schneller als wir!«
    »Ich habe aber nicht genug Platz, um deine ganze Sippe im Jeep mitnehmen«, gestand Matt. »Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen.«
    Die Ausgestoßenen sahen ihn zuversichtlich an. Ein Mann, der allein mit seiner Hand die fürchterlichen Scimaro töten konnte, wusste bestimmt aus jeder Situation einen Ausweg.
    Matt fühlte sich unter diesem Erwartungsdruck etwas unbehaglich.
    Nervös sah er sich auf dem Schrottplatz um. Als er unter einigen Eisenteilen ein altes Chrysler-Cabriolet entdeckte, kam ihm eine Idee.
    »Helft mir, dieses.....Käferskelett hervorzuholen«, wies er die Umstehenden an, die sich sofort mit Feuereifer an die Arbeit machten.
    Matt versuchte erst gar nicht, den Männern und Frauen klarzumachen, dass sie sich auf einem Autofriedhof befanden. Das hätte nur unnötig Zeit gekostet. Vor allem, weil es für die technischen Dinge seiner Zeit keine Vokabeln in der Sprache der Wandernden Völker gab.
    Also ließ er das »Skelett« des Cabrio freilegen. Er überzeugte sich davon, dass sich die Radfelgen noch drehten -auf den Komfort von Reifen würde die Sippe verzichten müssen - und befestigte das Wrack dann mit einem festen Hanfseil hinter dem Jeep.
    »Besser hätte es McGyver auch nicht hinbekommen«, grinste er zufrieden, als er seine provisorische Anhängerkonstruktion betrachtete.
    »McGyver?« fragte Aruula. »Ein Gott aus deiner Vergangenheit?«
    »Eher aus meiner Kindheit«, schwächte der Pilot ab. Bevor er in die Verlegenheit kam, Aruula über die Funktionsweise des Fernsehens aufzuklären, ließ er die Sippe aufsitzen.
    Die Ausgestoßenen suchten sich einen Platz in dem Cabrio. Arak wollte sich wieder zu seinen neuen Freunden in den Jeep setzen, doch sein Vater hielt ihn zurück. Dieser Ehrenplatz gebührte ihm, dem Familienoberhaupt.
    Nachdem Bork auf dem Rücksitz Platz genommen hatte, startete Matt den Wagen. Anfangs rangierte er vorsichtig zwischen den engen Schrottschluchten umher, damit der provisorische Anhänger gegen keinen der Wrackberge stieß. Als er die Deponie hinter sich gelassen hatte, gab er etwas mehr Gas, um diesen Ort des Todes so schnell wie möglich hinter sich zu lassen. Ohne seine Reisegäste zu fragen, fuhr er wieder in nördlicher Richtung. Er ging davon aus, dass die Ausgestoßenen einfach nur eine so große Entfernung wie möglich zwischen sich und ihre Verfolger bringen wollten. So kehrte Matt zu der primitiven Straße zurück und fuhr bis zur Abenddämmerung auf der alten Strecke weiter. Erst kurz bevor die Sonne hinter dem Horizont verschwand, hielt er an. Hier konnten sie ein Lager für die Nacht aufschlagen. Die Affenmenschen waren inzwischen zu weit zurück geblieben, um ihnen noch gefährlich zu werden.
    Während Zila mit der restlichen Sippe Brennholz für ein Lagerfeuer suchte, suchte Bork Matt und Aruula auf.
    »Ich danke Maddrax, dass er meine Sippe mitgenommen hat«, erklärte er, »aber ich kenne ein Dorf in der Nähe, in dem wir Frekkeuscher bekommen können.«
    »Das trifft sich gut«, übersetzte Aruula Matts Worte. »Mein Wagen benötigt viel Nahrung beim Ziehen der Last. Ich bringe dich aber gern noch zu diesem Dorf. Dann trennen sich unsere Wege wieder.«
    Borks überraschter Miene war deutlich anzusehen, dass er nicht mit dieser Eröffnung gerechnet hatte. Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, während er leise antwortete: »Ich hatte eigentlich gehofft, dass du uns begleitest, Maddrax. Wir wollen gemeinsam zu unserem Stamm zurückkehren, um dort ein großes Dankfest für dich zu feiern.« Matt kratzte sich bei diesem Angebot verlegen am Kopf.
    »Ich fürchte, dafür…«
    ...habe ich keine Zeit, hatte Matt sagen wollen. Doch plötzlich überkam ihn das Verlangen, Borks Bitte nachzugeben.
    Schließlich war er für diese Menschen ein Gott. Wie konnte er da ein Fest zu seinen Ehren ablehnen?
    Verwirrt schüttelte Matt den Kopf. Was war nur los mit ihm? Plötzlich waren all

Weitere Kostenlose Bücher