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004 - Die Ausgestoßenen

004 - Die Ausgestoßenen

Titel: 004 - Die Ausgestoßenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Rand der obersten Ebene.
    Gleichzeitig zerbrach der telepathische Kreis seiner Sippe. Korak und Doran tauchten unter den Schlägen der Scimaro hinweg, während sie ihnen gleichzeitig mit aller Kraft ins Gesicht und vor die Brust traten. Yolla war dagegen zu langsam. Kreischend versuchte sie noch vor dem Narbengesicht davonzukriechen, da packte die Kreatur sie an den Füßen und zerrte sie zum Rand der Ebene. Doran wollte seiner Frau zur Hilfe eilen, kam aber nicht nah genug heran. Weitere Affenmenschen zogen sich über den Rand und schlugen auf ihr hilfloses Opfer ein.
    Ihre haarigen Fäuste prasselten dumpf auf die Frau nieder.
    Röchelnd sank Yolla auf die Seite. Ein dünner Blutfaden rann aus ihrem Mundwinkel. Die Scimaro packten den leblosen Körper und warfen ihn über den Rand hinab in die Tiefe.
    »NEIN!« brüllte Doran und wollte sich auf die Bestien stürzen. Bork und Korak packten ihn im letzten Moment an den Armen und hielten ihn mit Gewalt davon ab, sich ins Unglück zu stürzen.
    »Es ist zu spät!« rief Bork seinem Schwager zu. »Sie ist längst tot!«
    Erst jetzt wurde ihnen klar, dass sie wieder alleine auf dem Schrottberg waren. Die Scimaro hatte sich in die Tiefe zurückgezogen, um mit lautem Grunzen ihren Triumph zu feiern. Zögernd begab sich die Sippe der Ausgestoßenen an den Rand der Ebene. Doch was sie in der Tiefe sahen, ließ die meisten von ihnen vor Abscheu und Ekel zurückzucken. Grunzend versammelten sich die Scimaro um die Tote und brachen mit Steinen und Metallstücken ihren Schädel auf. Als Bork erkannte, dass die Affenmenschen an das Gehirn seiner Schwägerin gelangen wollte, wandte er sich entsetzt ab.
    Das war also das Schicksal, das ihnen allen bevorstand!
    Übelkeit wallte in ihm auf, doch sein leerer Magen hatte nichts, was er hervorwürgen konnte. So spürte er nur bitteren Gallengeschmack in seiner Kehle.
    »Sie wissen genau, dass wir ihnen nicht entkommen können«, sprach Zila aus, was viele dachten. »Wir sitzen hier oben so sicher wie in einer Speisekammer.«
    Bork nickte. Dann ließ er sich neben den anderen nieder, die resigniert auf den Autodächern hockten. Die schmatzenden Geräusche, die aus der Tiefe zu ihnen hinauf drangen, machten allen deutlich, dass sie nur noch auf ihr Ende warten konnten, wenn nicht ein Wunder geschah.
    Da ertönte ein lauter Knall, der wie Donner in ihren Ohren hallte.
    Gleich darauf verwandelte sich das Triumphgeheul der Scimaro in ängstliches Grunzen. Bork erwachte als erster aus seiner Lethargie und kroch hastig zum Rand der Schrottebene. Zuerst sah er nur Narbengesicht, der verrenkt am Boden lag und sich nicht rührte. Blut strömte aus seinem Hals.
    Dann machte Borks Herz einen Freudensprung. Nur einen Steinwurf entfernt konnte er Arak erkennen, der zwischen einem blonden Mann mit seltsamen Kleidern und einer dunkelhaarigen Frau stand.
    Der Fremde deutete mit seiner Hand auf einige Affenmenschen, die sich ihm grunzend näherten. Plötzlich donnerte es zwischen seinen Fingern. Einer der Scimaro wurde von einer unsichtbaren Wucht zurückgeschleudert wurde und fiel leblos zu Boden.
    Die primitive Horde wurde von Unruhe erfasst. Einen Moment lang schienen die Bestien abzuwägen, ob sie die Neuankömmlinge im Sturmlauf überrennen sollten, doch Grauhaar hielt seine Artgenossen mit einem lauten, gutturalen Schrei zurück. Daraufhin packten zwei Scimaro Yollas Körper und schleppten sie zwischen den Schrottbergen davon.
    Wenige Augenblicke später zogen sich auch die übrigen Affenmenschen in verschiedene Richtungen zurück. Narbengesicht und die anderen Toten nahmen sie mit. Innerhalb von Sekunden waren sie zwischen den Wracks verschwunden, als hätte es sie nie gegeben
    ***
    Matthew Drax suchte noch eine halbe Stunde lang den Schrottplatz ab, doch er fand weder die Neandertaler noch Yollas Leichnam. Entweder waren die Affenmenschen wirklich in die umliegende Steppe geflohen, oder sie hatten sich so tief in einem der Schrotthaufen verborgen, dass sie von außen nicht entdeckt werden konnten.
    Auf jeden Fall schienen sie nicht noch einmal angreifen zu wollen.
    Mit schnellen Schritten eilte Matt zwischen den Schrotthügeln entlang zurück zum Jeep, vor dem sich Aruula und die Ausgestoßenen versammelt hatten.
    »Hab Dank für deine Hilfe, großer Maddrax«, begrüßte ihn Bork. »Ohne dich und deine Donnerhand wären wir alle verloren gewesen!«
    Matt verstand von der Ansprache kaum mehr als den Namen, den Aruula ihm bei ihrer ersten

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