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004 - Kerry kauft London

004 - Kerry kauft London

Titel: 004 - Kerry kauft London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Zusammenschlusses« - so hieß es in der Veröffentlichung - »ist der gegenseitige Schutz gegen unlauteren Wettbewerb. Jede angeschlossene Firma behält ihre völlige Aktionsfreiheit, soweit ihr Eigenkapital in Frage kommt; die Interessen der Aktionäre bleiben unberührt. Durch diesen Zusammenschluß hofft man, den schädlichen Machenschaften eines gewissen amerikanischen Trusts erfolgreich entgegentreten zu können.«
    Das Verzeichnis der Direktoren enthielt auch die Namen: Hermann Zeberlieff und John Leete (geschäftsführender Direktor der Goulding G.m.b.H.).
    »Schädigende Machenschaften!« wiederholte King Kerry. »Na, diese Zeitung schätzt uns nicht.«
    Er blätterte den Evening Herald durch. »Eine prächtige kleine Zeitung«, überlegte er, zog dann sein Scheckbuch aus der Tasche, unterzeichnete unten rechts mit seinem Namen, löschte die Unterschrift ab und reichte Else den Scheck.
    »Else«, sagte er, und das Mädchen errötete, denn er redete sie zum erstenmal mit ihrem Vornamen an, »der › Evening Herald ‹ ist zu verkaufen. Sie wollen sechzigtausend Pfund dafür haben, vielleicht sind sie auch mit weniger zufrieden. Hier haben Sie einen Blankoscheck. Gehen Sie hin und kaufen Sie das verdammte Blatt.«
    »Kaufen?« Das Mädchen schnappte nach Luft. »Ich? Aber ich habe doch nicht … ich kann nicht… ich verstehe doch nichts vom Geschäft!«
    »Das Blatt ist zu verkaufen. - Gehen Sie hin und kaufen Sie es. Sagen Sie den Leuten, Sie seien mein Kompagnon.« Er lächelte ihr ermunternd zu und legte seine Hand auf die ihre. »Mein Kompagnon!« sagte er zärtlich. »Mein lieber, kleiner Kompagnon!«

Kapitel 14
    Vier Herren waren zum Essen in der Park Lane No. 410 eingeladen, aber nur drei waren erschienen. Was noch schlimmer war: Vera, die von Hermann ausdrücklich gebeten worden war, das Mahl durch ihre Gegenwart zu verschönern, hatte ihre gewöhnlichen Kopfschmerzen vorgeschützt und sich ganz energisch geweigert herunterzukommen.
    »Du willst mich vor diesen Leuten nur lächerlich machen«, tobte er, als er sie in ihrem Zimmer aufsuchte, wo er sie in einer für gesellschaftliche Verpflichtungen unleugbar völlig ungeeigneten Bekleidung, in ihrem Schlaf-anzug, antraf.
    »Lieber Hermann, reg dich nicht so auf! Ich habe Kopfschmerzen - das ist das Vorrecht der Frauen.«
    »Du hast immer Kopfschmerzen, wenn ich dich brauche«, entgegnete er brummig. Sie sah wirklich nicht gut aus. Er wunderte sich …
    »Nein«, beantwortete sie seinen unausgesprochenen Gedanken. »Es ist mir aufgefallen, daß der Gashahn am Ofen offen war.«
    »Was willst du damit sagen?« fragte er grob.
    »Ich habe dein Geschenk immer geschätzt… ein Ofen aus Sdvresporzellan muß ein Heidengeld gekostet haben. Als ich mich heute nachmittag hinlegte, war der Hahn geschlossen - das kann ich beschwören. Als ich aufwachte, war er offen, obgleich ich nicht einsehen kann, warum jemand an einem heißen Julinachmittag das Gas andrehen sollte.«
    »Martin …«, warf er ein.
    »Martin hat ihn nicht angerührt«, unterbrach sie ihn. »Ich habe ihn gefragt. Glücklicherweise ist nichts passiert, weil ich vor dem Einschlafen bemerkte, daß der Hahn aufgedreht war. Ich bekomme Angst, Hermann.«
    Sein Gesicht war geisterhaft bleich, aber er zwang sich zu einem Lächeln.
    »Angst, Vera … wovor?« fragte er in seinem freundlichsten Ton.
    Sie schüttelte langsam den Kopf, während sie ihn nicht eine Sekunde aus den Augen ließ. »Der Termin ist so nahe, und ich habe das Gefühl, als ob ich die Aufregung darüber, daß ich um mein Leben kämpfen muß, nicht mehr ertragen kann.«
    »Unsinn! Komm herunter und begrüße meine Gäste. Der eine ist Leete, der andere Hubbard, einer der Direktoren unseres Kartells. Bolscombe hat abgesagt. - Was schaffst du dir die Sorge um das Geld nicht vom Halse?« fügte er mit einem Anschein von Besorgnis hinzu. »Wirf es mit meinem zusammen, wie ich schon vor Monaten vorgeschlagen habe. Du wirst noch verrückt werden, wenn du es nicht tust.«
    Er brach plötzlich ab und sah sie prüfend an. »Ich glaube, du bist jetzt schon nicht mehr ganz richtig«, fuhr er langsam fort.
    Sie schüttelte ihren Kummer ab und lachte.
    »Hermann, du bist der vielseitigste Mensch, den ich kenne, aber so entsetzlich unoriginell.«
    »Gehst du heute abend aus?« Er stand schon an der Tür, als er die Frage stellte.
    Sie nickte.
    »Mit deinen Kopfschmerzen?« höhnte er.
    »Ich will sie loswerden.«
    Er ging die Treppe hinunter zu

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