004 - Magie der Liebe
dem Fahrstuhl. Die Türen glitten widerstandslos auf, was ihm einen verärgerten Blick seiner Begleiterin einbrachte.
„Wohin bringen Sie mich, Mr. Lennox?" fragte Arian, als er sie in den Aufzug zog.
Er musterte ihr Kleid mit einem missbilligenden Gesichtsausdruck. „Bloomingdale's", sagte er nur.
9. KAPITEL
Während sich der Aufzug dem Erdgeschoss näherte, beobachtete Tristan Arian aus dem Augenwinkel. Sie sah aus wie ein französisches Zimmermädchen. Das schlichte schwarze Kleid, das er aus dem Umkleidezimmer des Hauspersonals besorgt hatte, war nicht viel besser als ihr ursprüngliches Kostüm. Glücklicherweise hatte er sie davon überzeugen können, nicht die weiße Spitzenschürze anzuziehen, die zu dem Kleid gehörte.
Ihr Aufbruch war um über eine Stunde verzögert worden, da er Lennox Enterprises nach einem passenden Paar Strümpfe abgesucht hatte. Schließlich hatte ihm eine ehrgeizige junge Sekretärin mit einer noch eingepackten Strumpfhose ausgeholfen, die sie für Notfälle in ihrer Handtasche aufbewahrte. Zunächst hatte sich Miss Whitewood über das hauchdünne, durchsichtige Gewebe empört, das ihrer Meinung nach unzüchtig war. Tristan dankte dem Himmel, dass die Strümpfe wenigstens schwarz waren, denn dadurch hatte sie sich schließlich umstimmen lassen.
Tristan beobachtete amüsiert, wie Arian gebannt die absteigenden Nummern der Stockwerke verfolgte, die auf der Anzeige über der Tür erschienen. Ihre Augen waren hinter einer schwarzen Sonnenbrille verborgen, die er aus Svens umfangreicher Sammlung konfisziert hatte, und sie flüsterte leise Worte vor sich hin. Zunächst dachte Tristan, sie würde die Stockwerke mitzählen. Nach einer Weile merkte er, dass sie in Wirklichkeit immer wieder das „Ave Maria" betete und sichtlich erblasst war.
„Versuchen Sie sich zu entspannen, Miss Whitewood. Das ist nur ein Fahrstuhl, keine Todesfalle."
Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln. „Es kommt einem vor, als würde man in einem großen Sarg reisen, nicht wahr?"
„Wenn meine Sicherheitskräfte endlich die Presseleute aus dem Tower vertrieben haben, werde ich Ihnen den Expressaufzug zeigen. Man kann damit innerhalb von fünfzig Sekunden vom Penthouse zum Erdgeschoss fahren."
Arian legte den Arm über ihren Magen. „Ich bitte um Verzeihung, Mr. Lennox, aber ich dachte, dies wäre meine letzte Fahrt mit dieser . . . Maschine. Bringen Sie mich nicht zu meiner neuen Unterkunft?"
Tristan bemühte sich, gleichgültig zu wirken. „Ich habe meine Entscheidung noch einmal überdacht. Es sollte ohnehin nicht länger als ein paar Tage dauern, bis meine Wissenschaftler Ihren Anspruch auf den Preis bestätigt haben." Oder bis sie bewiesen haben, dass du nichts weiter als eine kleine Lügnerin bist, fügte er in Gedanken hinzu. „Es gibt keinen Grund, warum Sie nicht bis dahin mein Gast sein sollten. Und da Sie wahrscheinlich selbst der Presse gegenübertreten müssen, bevor wir diese Angelegenheit geklärt haben, bringe ich Sie zu Bloomingdale's. Wir müssen Ihnen eine etwas angemessenere Kleidung besorgen."
Er zog seine eigene Sonnenbrille aus der Tasche seines Kaschmirmantels und setzte sie auf, um zu demonstrieren, dass er keine weiteren Diskussionen zuließ. Arian wirkte jedoch nicht überrascht, sondern nur nachdenklich.
Als sich die Fahrstuhltüren öffneten, schlüpfte sie eilig aus der Kabine. Tristan hörte noch immer die Rufe der Reporter am Haupteingang zum Lennox Tower, aber die Straße vor dem Personaleingang war völlig verlassen, wie er gehofft hatte. Man würde niemals von ihm erwarten, auf diesem einfachen Wege zu verschwinden. Mit einem leichten Schamgefühl stellte er fest, dass er den Tower seit seiner Fertigstellung vor sieben Jahren kein einziges Mal zu Fuß verlassen hatte.
Tristan ergriff Arians Ellbogen und führte sie auf die Straße zu, da sie leicht stolperte. Er hatte absichtlich ein Paar Pumps mit relativ niedrigen Absätzen für sie ausgeborgt. Trotzdem wackelte sie darauf herum, als würde sie gerade laufen lernen. Er fragte sich, ob die Frauen in der französischen Provinz ausschließlich Holzpantoffeln trugen.
Als er ihre Füße näher betrachtete, erkannte er das wahre Problem. „Ihre Schuhe sind an den falschen Füßen."
Obwohl ihr das Kleid nur bis zu den Knien reichte, hob sie aus Gewohnheit den Saum, um ihre Füße zu betrachten. „Wie
kommen Sie darauf? Sie sind an meinen Füßen", versicherte sie ihm.
Tristan stöhnte leise, bevor er vor ihr
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