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004 - Magie der Liebe

004 - Magie der Liebe

Titel: 004 - Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Medeiros
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nicht im Klaren.
    Tristan erzählte der Verkäuferin gerade eine Lügengeschichte, wie Arians gesamte Garderobe durch einen unglückseligen Zufall zerstört worden sei. Vor ihrem Aufbruch hatte er damit gedroht, ihr altes Kleid wegzuwerfen. Nur mit Mühe hatte sie ihn dazu überreden können, es in der hintersten Ecke seines Kleiderschrankes aufzubewahren.
    Die Verkäuferin verschwand kurz durch eine schmale Tür, um mit einem einzelnen Champagnerglas auf einem Silbertablett zurückzukehren. Eine frische Erdbeere schwamm in der perlenden Flüssigkeit.
    „Danke, Louisa. Sie denken immer an meine Erdbeere, nicht wahr?" Tristan schenkte der errötenden Frau ein strahlendes Lächeln. Dann legte er den Mantel ab und ließ sich neben Arian auf dem Sofa nieder.
    Arian verspürte ein seltsames Gefühl in der Magengrube. Das seltene Lächeln dieses Mannes war unwiderstehlich, so viel musste sie zugeben. Seine kleinen Lachfältchen um die Augen kamen dabei zum Vorschein, und der angespannte Ausdruck auf seinem Gesicht verschwand. Er trank einen Schluck Champagner, bevor er die Erdbeere aus dem Glas holte und langsam in den Mund steckte.
    „Der Kunde ist König, Mr. Lennox. Wie Sie wissen, ist das unsere Devise bei Bloomingdale's." Der herausfordernde Blick der Verkäuferin ließ keinen Zweifel daran, dass sie die Grenzen ihrer beruflichen Pflichten gerne überschritten hätte, um ihn zufrieden zu stellen.
    Angewidert vom untertänigen Verhalten der Frau, beschloss Arian, den hochmütigen Tonfall ihrer Mutter nachzuahmen, mit dem sie immer die Dienstboten ihrer Liebhaber angesprochen hatte. „Pardon, meine Beste. Wollten Sie nicht gerade Maß bei mir nehmen, um ein Kleid für mich anzufertigen?"
    Die Frau schien sich erst jetzt an Arians Anwesenheit zu erinnern. „Maß nehmen?
    Kennen Sie denn nicht Ihre Größe?"
    Es widerstrebte Arian, ihr Unwissen vor der Verkäuferin zuzugeben. „Die kleinste Größe?" riet sie.
    Die Verkäuferin tauschte einen amüsierten Blick mit Tristan aus. „Ich glaube, ich sollte doch Maß bei ihr nehmen."
    Nachdem sie einen Notizblock und ein gelbes Band aus ihrer Tasche gezogen hatte, begann sie, Arian abzumessen. Ein schalkhaftes Lächeln spielte um Tristans Lippen, während er die Szene beobachtete.
    Louisa legte das Maßband um Arians Brust und pfiff anerkennend. „Sie haben aber einen beachtlichen Vorbau, wenn man Ihre zierliche Figur bedenkt."
    Tristan verschluckte sich beinahe an seinem Champagner. Arian wäre am liebsten im Boden versunken.
    „Ahm . . . danke", antwortete sie stattdessen, da ihr nichts anderes einfiel. Auch ihr Stiefvater hatte sich wegen ihrer üppigen Formen ständig um ihr Seelenheil gesorgt.
    Selbst das züchtigste Kleid hatte ihre Rundungen nicht verhüllen können.
    Louisa betrachtete nachdenklich Arians Brüste. „Haben Sie schon einmal daran gedacht, diese Dinger verkleinern zu lassen? Mein Onkel Maury in Queens ist einer der besten Schönheitschirurgen der Stadt. Ich könnte Ihnen seine Nummer geben."
    Arian zögerte, da sie nicht wusste, was genau ein Schönheitschirurg tat.
    „Das wird nicht nötig sein, Louisa", mischte sich Tristan ein, nachdem er den ersten Schock überwunden hatte. „Bringen Sie uns einfach eine Auswahl Ihrer Herbstkollektion in der richtigen Größe, danach lassen Sie uns bitte allein."
    Arian wagte nicht, ihn anzusehen, bis Louisa zurückgekehrt war. Die Verkäuferin warf einen Berg von Kleidung in Arians Arme und verschwand durch die Tür. Arian hatte angenommen, die Frau würde Stoffmuster oder Ankleidepuppen hereinbringen, nicht diese fertig geschneiderten Kleider. Als sie Tristan einen fragenden Blick zuwarf, hob dieser sein Glas und prostete ihr spöttisch zu.
    Tristan trank einen Schluck Champagner und wartete, bis Arian wieder hinter dem Vorhang hervorkam. Insgeheim fragte er sich, welche Farbe ihre dunklen Locken am besten zur Geltung bringen würde - ein kräftiges Rot oder Mitternachtsblau?
    Ungeduldig sah er auf die Uhr und bemerkte, dass bereits fünfzehn Minuten vergangen waren.
    „Miss Whitewood?" rief er. „Möchten Sie nicht herauskommen und mir zeigen, was Sie gerade angezogen haben?"
    Schweigen antwortete ihm.
    Tristan stellte das Glas ab, bevor er aufstand und die Hand nach dem Vorhang ausstreckte. Einen Augenblick lang befürchtete er, die Umkleidekabine leer vorzufinden. Womöglich war Arian ebenso schnell aus seinem Leben verschwunden, wie sie erschienen war.
    Ein leises Rascheln, gefolgt von einigen

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