Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
004 - Magie der Liebe

004 - Magie der Liebe

Titel: 004 - Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Medeiros
Vom Netzwerk:
erkannte, dass es die herausgerissene Seite aus dem Magazin namens Forbes sein musste. Der Text war mit einem schwarzen Stift ausgestrichen worden, so dass nur noch eine Schwarzweiß-Fotografie zu erkennen war.
    Darauf war Tristan zu sehen, nicht viel älter als auf dem Foto mit der dicken Brille. Er wurde auf dem Bild von zwei uniformierten Männern abgeführt, die seine Handgelenke mit zwei verbundenen Metallringen gefesselt hatten. Arian wusste aus dem Fernsehen, dass es Polizisten sein mussten. Tristan hatte einen Blick über die Schulter geworfen, als ihn die Kamera eingefangen hatte. Sein Haar war zerzaust und lang, und er wirkte verwirrt, als ob er nicht begreifen würde, warum man ihn verhaftete. Insgeheim wünschte sie, sie hätte in diesem Augenblick bei ihm sein und ihn trösten können.
    Doch der verletzte Ausdruck in seinen Augen ließ keinen Zweifel daran, dass er an diesem Tag ein anderer Mensch geworden war.
    Als sie das Bild näher betrachtete, entdeckte sie die verräterischen dunklen Flecken auf seinem Hemd und seinen Händen. Es konnte nichts anderes als Blut sein.
    Hüten Sie sich vor dem Hexenmeister.
    Mit zitternden Fingern knüllte Arian die Seite in ihrer Faust zusammen, während die Warnung des alten Mannes in ihren Ohren nachhallte.
    War nicht auch sie selbst bösartigem Klatsch und falschen Anschuldigungen zum Opfer gefallen? Niemals würde sie Tristan verurteilen, ohne ihm Gelegenheit zu seiner Verteidigung gegeben zu haben. Nein, sie würde ihn aufsuchen und ihn fragen, welches schreckliche Verbrechen der junge Mann auf dem Foto begangen hatte.

    Entschlossen stand sie auf und stopfte die verhasste Seite in ihre Handtasche.
    Arian war dazu gezwungen, sich ihren Weg durch die angetrunkene Ballgesellschaft zu erkämpfen. Der stetige Fluss des Champagners hatte nicht nur die Zungen, sondern auch die Hemmungen der Anwesenden gelöst. Das Licht war ein wenig gedämpft worden, und einige Paare tanzten eng umschlungen zu den Klängen des Orchesters.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, konnte Tristan, Sven oder Copperfield jedoch nirgends entdecken. „Verzeihen Sie, aber haben Sie Mr. Lennox gesehen?" fragte sie einige der Reporter, die als Antwort nur die Schultern zuckten. Sie war nur einige Meter weit gekommen, als drei Männer ihr den Weg verstellten.
    „He, kleine Hexe!" rief ein dicklicher, kahlköpfiger Reporter, der eine Zigarre rauchte.
    Tristan hatte den Mann beim Namen genannt, als sie auf der Bühne gestanden hatten. Sie hatten sogar miteinander gescherzt. Vielleicht ist er ein Freund von Tristan, dachte sie.
    Sie legte eine Hand auf den Arm des Mannes. „Ich suche Mr. Lennox. Haben Sie oder einer der anderen Gentlemen ihn gesehen?"
    „Wozu brauchst du diesen lächerlichen Wichtigtuer, wenn du mich haben kannst?"
    Der stinkende Atem des Mannes stieg ihr unangenehm in die Nase. Ihr Ekel verstärkte sich noch, als er den Arm um ihre Taille legte und sie an seinen durchgeschwitzten Körper zog. „Wie wäre es, wenn wir zu mir nach Hause gingen?
    Du könntest mir ein kleines . . . Exklusivinterview geben. Na, was hältst du davon?"
    Wenn Arian in diesem Moment an ihr Amulett gekommen wäre, hätte sie diesen Lüstling in eine fette Kröte verwandelt. Leider blieb ihr nichts anderes übrig, als ihm mit dem Absatz ihres Schuhs auf die Zehen zu treten.
    Der Mann schrie auf und ließ sie los. Seine Begleiter brüllten vor Lachen.
    Sie wollte gerade fliehen, da überspielte ihr Angreifer seine Blamage mit einem hässlichen Lachen. „Ich frage mich, wie die kleine Hexe unseren Jungmilliardär überzeugt hat. Vielleicht beschränken sich ihre Zaubertricks auf ausgefallene Sexspiele. Sogar für Lennox ist eine Million Dollar für eine Nacht mit einer Hure ein stolzer Preis."
    Arian gefror das Blut in den Adern, und sie blieb wie angewurzelt stehen. Das Gelächter und die Musik wurden zu einem dumpfen Grollen in ihren Ohren.
    War Tristans Versuch, sie zu beschützen, so sehr fehlgeschlagen? War es das, was alle von ihr glaubten? Dass sie nichts weiter als eine gerissene Hure sei, die ihn durch ihre Verführungskünste dazu gebracht habe, ihr das Preisgeld zu überlassen?
    Plötzlich wurde ihr Wunsch, Tristan nahe zu sein, so übermächtig, dass es sie selbst erschreckte. Sie wollte ihn berühren, wünschte, dass er sie in seinen Armen hielt und vor allen dunklen Mächten der Welt beschützte. Sie wollte seine Lippen auf ihren spüren, um die widerlichen Annäherungsversuche des

Weitere Kostenlose Bücher