Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
004 - Magie der Liebe

004 - Magie der Liebe

Titel: 004 - Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Medeiros
Vom Netzwerk:
selbst.
    Cherie Boldiszar wandte den Kopf leicht zur Seite, so dass ihre hohen Wangenknochen besser zur Geltung kamen. „Da du mich nach unserer letzten Verabredung nicht angerufen hast, hatte ich eigentlich nicht erwartet, dich jemals wieder zu sehen."
    Tristan erinnerte sich an ihre letzte „Verabredung", die nicht viel mehr als eine schnelle Befriedigung sexueller Gelüste unter zwei Fremden gewesen war. „Es tut mir schrecklich Leid. Ich bin sehr beschäftigt, weißt du", log er, während sein Blick zurück zu Arian schweifte.
    Das ungarische Supermodel trug zwar gefärbte Kontaktlinsen, um Kurzsichtigkeit zu korrigieren, aber sie war trotzdem nicht blind. Sie nickte in Arians Richtung. „Ein nettes Mädchen, nicht wahr? Sie sieht aus wie die junge Audrey Hepburn."
    „Bezaubernd", sagte Tristan.
    Zunächst hatte er den Verlust von Arians langem Haar bedauert, doch er musste zugeben, dass ihr der neue Schnitt ausgezeichnet stand. Ihre Locken ringelten sich verführerisch an ihren Schläfen und betonten ihr hübsches Gesicht. Ihre dunklen, ausdrucksvollen Augen erschienen noch größer als zuvor.
    Cherie seufzte. „Ich frage mich, welche Pläne sie nun hat. Mit einer Million Dollar in der Tasche kann sie an jeden Ort der Welt reisen und alles tun, was ihr gefällt."
    Cheries verträumte Worte rissen Tristan aus seiner Lethargie. Er war so gewöhnt daran, alles bis ins letzte Detail zu planen, dass ihm nicht einmal der Gedanke gekommen war, Arian könnte eigene Pläne haben. Pläne, die ihn nicht einschlossen.
    Er trank den Champagner in einem Zug, doch das Getränk schmeckte plötzlich bitter.
    Was hatte er erwartet? Dass Arian weiterhin in seinem Penthouse wohnen, in seinem Bett schlafen und seine Pyjamas tragen würde? Er hatte keinen Anspruch auf sie. Diese junge Frau war kein Aktienpaket oder eine bankrotte Firma, die er einfach kaufen konnte.
    Cheries heißer Atem streifte sein Ohr. Ihm fiel wieder ein, dass er sie nur eingeladen hatte, um Arian Whitewood für ein paar Stunden zu vergessen.
    Als Cherie sich mit der Zunge einladend über ihre kollagenunterspritzten Lippen fuhr, verstand er, was sie ihm anbot. Einen unbeschwerten One-Night-Stand ohne emotionale Verpflichtungen. Eine einfache Art, sich von dem quälenden Druck in seiner Hose zu befreien. Er wusste sogar, dass sie Kondome und ein Gesundheitszeugnis ihres Arztes in ihrer Handtasche von Chanel trug.
    Sie bot ihm aber auch die perfekte Möglichkeit, sich von dem Zauberbann zu befreien, den Arian über ihn gelegt hatte. Er musste diese Möglichkeit nutzen, bevor er endgültig verloren war.
    „Meine Kehle ist staubtrocken", sagte er, während er Cheries Hand ergriff. Er zog sie zu dem Balkon hinüber, von dem aus man einen wunderschönen Ausblick über den Central Park im Mondschein hatte. „Warum trinken wir nicht noch etwas, bevor wir gehen?"
    Die Hexe weinte.
    Dicke Tränen rollten über ihre Wangen und hinterließen Furchen in ihrem durchsichtigen Gesicht, das sich allmählich auflöste.
    Arian blickte mitleidig zu der schmelzenden Eisskulptur hinauf. Sie fürchtete, dass sie ebenfalls zu einem kleinen, elenden Rinnsal auf dem Boden zerlaufen würde, wenn sie erst einmal mit dem Weinen anfing. Tristan hatte Recht gehabt.
    Mittlerweile war das Interesse der Reporter bereits abgeflaut, und sie konnte ungestört an ihrem Tisch sitzen und das bunte Treiben im Ballsaal in Ruhe beobachten.
    Tristan mochte zwar um eine Million Dollar ärmer sein, aber zweifellos hatte er seinen schwarzen Humor nicht verloren. Passend zu Halloween war der Ballsaal mit ausgehöhlten Kürbisköpfen, Gespenstern und bunten Herbstblättern dekoriert. Die Kellner trugen schwarze Masken, und das Orchester spielte ein Lied namens
    „Monster Mash". Arian war entsetzt über die merkwürdigen Verrenkungen der Tänzer, aber ihre Füße bewegten sich unter dem Tisch zu dem mitreißenden Rhythmus.
    Sie entdeckte Sven auf der anderen Seite des vollen Raumes, und er winkte ihr mit seiner großen Pranke zu. Die meisten Gäste hatten bereits gegessen und befanden sich auf der Tanzfläche oder an der Bar. Sven schlich zwischen den leeren Esstischen herum und verspeiste unauffällig die blühende Tischdekoration. Copperfield stand in einer Ecke und war in ein Gespräch mit einem Reporter verwickelt. Offenbar fühlte er sich nicht besonders wohl, da er wild gestikulierte. Tristan und seine schöne Begleiterin waren verschwunden.
    „Darf ich noch ein Foto von Ihnen schießen, Miss

Weitere Kostenlose Bücher