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0040 - Die Nebelgeister

0040 - Die Nebelgeister

Titel: 0040 - Die Nebelgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Werder
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abgeschlossen. Die Schüler und Schülerinnen nahmen unter Aufsicht einiger Lehr- und Hilfspersonen das Mittagessen ein.
    James Brundon und Elinor Douglas saßen in den schweren Sesseln der großen Halle und hatten offensichtlich auf den Professor gewartet.
    »Was ist? Haben Sie sie gefunden?« Der Physiklehrer sprang auf, als er die hohe Gestalt herankommen sah.
    Erschöpft winkte Zamorra ab. »Ich habe keine Spur von den beiden und auch nicht von den Schülerinnen entdeckt. Aber warten wir die heutige Nacht ab. Meinem Gefühl nach müsste dann etwas passieren!«
    Elinor Douglas sorgte dafür, dass Professor Zamorra etwas zu essen bekam, was der Parapsychologe mit dankbarem Lächeln quittierte.
    Anschließend legte der Gelehrte sich in seinem Zimmer hin. Diesmal hielt er das Amulett derart umklammert, dass es niemand entwenden konnte, ohne ihn aufzuwecken.
    James Brundon und die Hauswirtschaftslehrerin saßen noch lange Zeit in der Halle und versuchten, Klarheit in die Vorfälle zu bekommen.
    Erst kurz nach dreiundzwanzig Uhr wurde Zamorra wieder wach.
    Immer noch krampfte sich seine Hand um den Talisman. Die linke Körperhälfte schmerzte etwas, er hatte auf dem Revolver gelegen!
    Zamorra stand auf und suchte die restliche Munition mit den silbernen Geschossen aus dem Koffer heraus.
    Alles, was er zu brauchen glaubte, legte er auf dem Tisch zurecht.
    Dann zog er sich um. Dem Koffer entnahm der Professor eine nicht zu enge schwarze Hose und ein T-Shirt, das ebenfalls schwarz war.
    Die Hose besaß Taschen, die alles aufnehmen konnten, was er mitnehmen wollte.
    Zuerst verschwanden die Patronen. In einer anderen Tasche verstaute Zamorra die Lampe. Ganz zum Schluss hängte er sich das Amulett um und schnallte das Revolverholster an die Hüfte.
    Nochmals dachte er darüber nach, was er bisher in Erfahrung gebracht hatte und fand, dass er alle Vorsichtsmaßnahmen ergriffen hatte, die notwendig waren.
    Als es halb zwölf schlug, glitt ein schwarzer Schatten durch die Korridore des Internats.
    Die Gestalt erreichte die Außentür und öffnete lautlos den einen Flügel. Gerade als die Person ins Freie gleiten wollte, packte ein Arm von hinten zu und drückte die Halsschlagader des schwarz Gekleideten ab.
    Eine erregte Stimme klang auf: »Was willst du hier?«
    »Brundon, lassen Sie los oder ich breche Ihnen den Arm«, presste Zamorra zwischen den Zähnen heraus.
    Er hatte immer noch genügend Luft, wollte aber dem jungen Lehrer, der in den besten Absichten handelte, keine Verletzung zufügen.
    Erschrockenes Atmen wurde hörbar, und der Druck um den Hals des Parapsychologen löste sich.
    Eine Taschenlampe flammte auf und wurde mit dem Fingern abgedunkelt. Elinor Douglas sagte: »Es ist tatsächlich der Professor!«
    Überstürzt gab der Lehrer eine Erklärung ab. »Wir haben uns gedacht, dass doch einer hier aufpassen muss! Ich habe heute Nachmittag die Pentagramme vom Goldschmied in Brechin abgeholt. Wenn es so ist, wie McBaines beschrieben hat, kann uns damit nichts geschehen.«
    »Vorausgesetzt«, sagte Zamorra leise, »dass Sie keinen Verwandten gehabt haben, der der Shark-Bruderschaft angehört hat!«
    Nachdenkliches Schweigen herrschte, dann sagte Elinor Douglas:
    »Nein, Mr. Brundon stammt aus England, und ich weiß genau, dass meine Vorfahren erst nach dem Verbot dieser Loge in diese Gegend gezogen sind.«
    »Gut, und nun lassen Sie mich bitte ohne Aufsehen aus dem Haus«, sagte Zamorra und wand sich durch die Tür.
    ***
    Vorsichtig glitt der Professor durch das dichte Buschwerk am Rande des Parks. Er hatte sich vorgenommen, nicht den normalen Weg zum Kloster zu nehmen, sondern von der anderen Seite zu kommen.
    In weitem Bogen umging Zamorra die Gegend der Ruine und blieb erst stehen, als er den Trümmerhaufen vor sich sah.
    Ein schwacher Lichtschimmer lockte ihn an. Lautlos arbeitete der Professor sich durch die Gesteinstrümmer vorwärts.
    Dann wurde der Schein deutlicher. Das Licht war noch weit entfernt, aber an dieser Stelle war er tagsüber mindestens vier Mal vorbeigegangen, ohne eine Öffnung zu entdecken!
    Jetzt klaffte dort ein Spalt, der ihm genügend Platz zum Eindringen bot.
    Immer noch mit äußerster Behutsamkeit arbeitete der Gelehrte sich durch die Öffnung und kam in einen Gang, der abwärts führte.
    Langsam und angestrengt horchend ging Zamorra weiter. Der Gang endete vor einer großen Kammer, die aus gemauerten Steinen bestand.
    Unendlich vorsichtig schob sich der Professor nach vorne und konnte

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