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0040 - Die Nebelgeister

0040 - Die Nebelgeister

Titel: 0040 - Die Nebelgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Werder
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Name?«
    »Henry Johnson, es ist Ben Johnsons Großvater«, wimmerte die Alte. »Er selbst hat den jungen Ben noch gesehen und sagte, dass er das Werkzeug sein werde. Henry Johnson ist als Letzter von allen gestorben. Er besaß Kräfte, die das Altern aufhalten konnten!«
    Die Alte wollte weiterreden, verstummte aber, als Zamorra ihr das Amulett vor das Gesicht hielt. »Wo ist der Platz, an dem die sieben Schülerinnen und die beiden anderen Frauen sind?«
    »Gnade, ich darf es nicht sagen. Ich werde vernichtet, wenn ich spreche!«, jammerte die Frau, aber jetzt hatte die Stimme einen anderen Klang angenommen. Der Dämon hatte den Geist vollständig übernommen.
    Immer näher kam das Amulett der Stirn der Alten. Ein gellender Schrei klang auf, und eine Stimme sagte: »Unter den Ruinen, in den Katakomben. Dort soll die Zeremonie stattfinden, die den Skeletten wieder einen Körper gibt. Sie brauchen Körper, um sich unerkannt bewegen zu können. Die geistige Kraft der sieben Mädchen soll dafür verwendet werden. Die beiden anderen werden gebraucht, um das Elixier herzustellen, das Männer in unsere Gewalt bringt!«
    »Wo ist der Eingang in diese Katakomben?«, fragte Zamorra abermals. Schweigen, keine Antwort, nur der keuchende Atem der alten Frau war zu hören. Auf ihrer Stirn standen zahllose Schweißperlen.
    Der ganze Körper zitterte. Jetzt beruhigte sich die Frau. Hatte der Dämon einen Rückzieher gemacht?
    Professor Zamorra spürte, dass sich etwas verändert hatte, konnte aber nicht genau sagen, was geschehen war. Es kam ihm so vor, als ob eine andere Macht eingegriffen hätte.
    Er wollte nochmals fragen, als der Körper der alten Frau gegen ihn fiel. Er konnte die Hand nicht mehr rechtzeitig zurückziehen, und die Stirn der Alten prallte gegen das Amulett.
    Ein leiser, gequälter Schrei verwehte, und der Körper fiel zu Boden.
    Als der Professor sich bückte, um die Alte zu untersuchen, klang höhnisches Gelächter auf.
    Sofort war Zamorra auf den Beinen und sah sich um. Er konnte aber nichts entdecken, nur das Amulett hatte sich etwas erwärmt und strahlte einen ganz schwachen bläulichen Schein aus.
    Als sein Blick wieder auf den alten Körper zu seinen Füßen fiel, löste der sich gerade auf. Es blieb nichts zurück, gar nichts. Noch nicht einmal die weißlichen Flecken, die die anderen Skelette bis zu ihrer Auflösung abgegeben hatten, waren zu sehen.
    Aufmerksam suchte Zamorra den Raum ab, fand aber nichts Besonderes. Das Zimmer schien als Wohn- und Schlafraum gedient zu haben.
    Ein leises Knirschen ließ den Gelehrten zusammenzucken. Er überlegte blitzschnell und kam zu dem Schluss, dass dieses Zimmer in den vorderen Teil des erhaltenen Klostergebäudes nachträglich eingebaut worden war.
    Er raste zur Tür und entging nur mit knapper Not den herabsausenden Steinen und Balken. Erst in sicherer Entfernung hielt der Professor an.
    Jetzt war das ganze Kloster eine Ruine! Alles war zusammengebrochen, nur noch einige kleine Wandteile standen aufrecht.
    Als das letzte Geprassel der Steine verklungen war und sich die gewaltige Staubwolke gesenkt hatte, schrillte ein Wutschrei aus den Gebäuderesten.
    Sofort ging Zamorra auf die Tür zu und kletterte zwischen den Resten umher. Er fand aber nichts. Erst nach einiger Zeit drohte ihm eine dumpfe Stimme an: »Du wirst uns nicht entkommen! Du hast schon zu oft Glück gehabt, aber bald ist auch dein Ende da!«
    Dann herrschte wieder Stille. Unermüdlich suchte der Professor den Eingang in die unterirdischen Gewölbe. Er suchte alles ab, hatte aber nicht den geringsten Erfolg. Als er sich einen Moment hinsetzte, um sich auszuruhen, kamen ihm wieder die Worte von eben in den Sinn.
    Sollten die Dämonen noch nicht bemerkt haben, dass er das Amulett besaß? Diesen Talisman, der ihn gegen diese Wesen schützte!
    Anders waren die Worte nicht zu erklären. Das bedeutete aber, dass die Wesen, die den alten Mann und die Frau als Wirt benutzt hatten, in keiner ständigen Verbindung zu den Shark-Skeletten standen, obschon diese ebenfalls die Kraft der Dämonen in sich aufgenommen hatten.
    Zamorra versuchte, einen Vorteil aus dieser Erkenntnis zu ziehen und kam zu dem Schluss, dass er den Skeletten gegenüber einen geringen Vorsprung besaß.
    Nochmals suchte er das Gebäude ab, fand aber genauso wenig wie vorher. Er gab auf, wenigstens für jetzt. Heute Nacht würde es anders aussehen.
    ***
    Als Professor Zamorra in das Internat zurückkam, war der Vormittagsunterricht

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