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0040 - Die Nebelgeister

0040 - Die Nebelgeister

Titel: 0040 - Die Nebelgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Werder
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nichts.
    Schließlich brachten sie Dr. Johnson wieder zu sich. Der Schulleiter erinnerte sich an gar nichts mehr, noch nicht einmal daran, dass er die Zeichnung angefertigt hatte. »So etwas habe ich noch nie gesehen«, murmelte er und packte das Blatt sorgfältig in seinen Schreibtisch.
    Er dankte den Mitgliedern des Lehrkörpers und legte sich hin. Der Mann war total erschöpft.
    Madeleine ging auf ihr Zimmer und fertigte eine Skizze aus dem Gedächtnis an. Auf dem gleichen Blatt, das die Zeichnung wiedergab, bildete sie auch die Wunde am Kopf Dr. Johnsons ab.
    Als es klopfte, ließ sie das Papier schnell verschwinden.
    James Brundon stand vor der Tür und wollte mit ihr über die Vorfälle des Tages sprechen.
    Sie hatten sich gerade gesetzt, als sie den Schrei hörten.
    Durch das Fenster sahen sie, dass eine Gestalt über den Rasen auf das Internat zukam.
    »Das ist Miriam Langdon«, stieß der Lehrer hervor und rannte hinaus.
    Madeleine folgte langsam und wusste instinktiv, dass niemand etwas aus dem Mädchen herausbekommen würde.
    So war es auch. Miriam antwortete auf keine Frage und rührte noch nicht einmal das Essen an. Schließlich wurde es ihnen allen zu dumm, und sie schickten das Mädchen auf ihr Zimmer.
    Sie erhielt eine Woche Ausgehverbot und durfte nur während der Unterrichtszeit ihr Zimmer verlassen.
    Ohne jede Regung ließ Miriam diese Strafe über sich ergehen.
    Madeleine zog sich von den anderen Lehrern zurück und ging auf ihr Zimmer.
    Als Brundon wieder hereinkam, sagte sie: »Das ist noch nicht alles. Heute Nacht wird etwas geschehen. Ich möchte, dass Sie mit mir zusammen wach bleiben.«
    James Brundon war sofort einverstanden.
    ***
    Als die Schläge der letzten Viertelstunde vor Mitternacht verhallt waren, schlich Madeleine in die Halle. Dort unten brannte jetzt ein Nachtlicht, neben dem James Brundon stand.
    »Und jetzt?«, fragte der Lehrer.
    »Abwarten, machen Sie das Licht aus.«
    Die ersten Glockenschläge der zwölften Stunde drangen in die Halle.
    Oben auf der großen Treppe, die zu den Zimmern der Schüler führte, bewegte sich etwas.
    Völlig lautlos, beinahe schwebend, glitt Miriam Langdon die Treppe herunter. Ihr Blick war starr. Im durch das Fenster fallenden Mondlicht konnten sie das genau erkennen. Wie in der letzten Nacht verschwand das Mädchen durch den Nebeneingang.
    Als Brundon ihr folgen wollte, hielt Madeleine ihn zurück.
    »Ich glaube, sie kommt bald zurück«, wisperte sie und zog ihren Kollegen in eine Ecke.
    Es vergingen tatsächlich nur wenige Minuten, und Miriam tauchte wieder auf. Im Arm hielt sie einen merkwürdig geformten Krug, den sie mit aller Vorsicht transportierte.
    Jetzt glitt sie wieder die Treppe hinauf, die zu den Zimmern der Schüler führte. Miriam öffnete die erste Tür und trat an das Bett des schlafenden Mädchens.
    Als sie den Deckel vom Krug löste, stieg ein widerlicher Geruch auf. Das schlafende Mädchen seufzte und drehte sich herum.
    Miriam tauchte einen Finger in den Krug und strich dem Mädchen die Flüssigkeit auf die Lippen. Als sie sich vorbeugte, um die Lippen des schlafenden Mädchens zu erreichen, schwappte die Flüssigkeit über und das ganze Zimmer war von dem üblen Geruch erfüllt.
    Jetzt schlug die Schlafende die Augen auf. Ihre Zunge glitt über die Lippen. Die Augen der anderen Schülerin erstarrten.
    Vorsichtig öffnete sie die Lippen und fragte mit bleischwerer Stimme: »Ja, was ist denn? Was soll ich tun?«
    »Trink«, kam die fast tonlose Stimme Miriams. Das Mädchen hielt der im Bett Liegenden den Krug hin.
    Vorsichtig richtete die Schülerin sich auf. Ihre Augen hatten einen entrückten Ausdruck angenommen. Beide Hände stemmten sich auf die Matratze, und der Oberkörper befand sich in sitzender Stellung.
    Als sich ihre Lippen dem Gefäß näherten, griff Madeleine Rimbaud ein.
    Sie riss die Tür ganz auf, schaltete das Licht ein, und sofort bekam die ganze unheimliche Szene ein anderes Aussehen.
    Verwirrt starrte das Mädchen im Bett ihre Freundin an, die dieses seltsame Gefäß in der Hand hielt. Jetzt holte sie Luft und begann gleich darauf zu würgen.
    »Trink nicht!« Madeleines Stimme peitschte durch das Zimmer.
    Der Physiklehrer James Brundon wunderte sich über die Schärfe des Tones.
    »Trink nicht!«, wiederholte Madeleine und trat näher an das Bett heran. Sie griff nach Miriam, die wie erstarrt auf dem Fleck stand.
    Erst als die junge Französin den Krug umklammerte, kam Leben in Miriam Langdon.
    »Wage es

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