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0040 - Einer von uns?

0040 - Einer von uns?

Titel: 0040 - Einer von uns? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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hatte aufgehört, sich mit seinem Steak zu beschäftigen, und starrte vor sich hin.
    »Ich nehme an, dass auch Sie gewarnt worden sind, Doriani«, fuhr ich vorsichtig fort. »Und Sie werden wissen, von wem diese Warnung kommt. Nennen Sie uns den Namen.«, Das Schweigen am Tisch wurde so tief, dass man deutlich den Lärm der Trinkenden aus der Bar hörte.
    Erst nach Minuten sagte Doriani schwer: »Ich weiß nicht, wovon ihr redet.«
    Robin zuckte mit den Achseln. Wir standen auf.
    »Wenn Sie es sich überlegen, rufen Sie einen von uns dreien an«, sagte ich zum Schluss.
    Wir verabschiedeten uns von Robin vor der Tür der Kneipe.
    »Wir werden die Sache morgen mit Mister High besprechen«, versprach ich. »Ich glaube, wir werden die Dorianis überwachen lassen.«
    Aber es kam nicht mehr zu einer Überwachung der beiden Brüder.
    ***
    Das Telefon riss mich um zwei Uhr nachts aus dem Schlaf.
    »Hier ist Robin«, meldete sich der Lieutenant. »In der 37. Straße hat es 16 eine Schießerei gegeben. Es handelt sich um die Dorianis.«
    »Ich komme«, antwortete ich und sprang aus dem Bett.
    Ich hatte meinen Wagen vor der Tür stehen, fuhr bei Phil vorbei, und dann rauschten wir durch das nächtliche New York zur 37. Straße.
    Wir fanden Robin, seine Leute und die Mordkommission des Bezirkes.
    »Es ist Paolo«, berichtete der Lieutenant. »Wir haben ein paar Leute gesprochen, die die Sache mitbekommen haben. Die Brüder haben bis vor einer Viertelstunde in der Kneipe gesessen, sind dann zusammen hinausgegangen und wurden von einem Auto aus beschossen, das auf der anderen Straßenseite auf sie wartete. Paolo war sofort tot. Arturo ist verschwunden, aber er hat seinen Wagen nicht benutzt.«
    »Ist das der Wagen?«, fragte ich uns zeigte auf einen Ford, der ein paar Schritte weiter am Bordstein stand.
    Wir gingen hin. Ich fand sofort einige Dellen an der linken Seite und ein zersplittertes Seitenfenster.
    »Der Wagen wurde also auch unter Beschuss genommen«, stellte Phil fest.
    Ich öffnete die Tür. Der Schlüssel steckte im Zündschloss. Ich drehte ihn, aber der Motor gab keinen Ton von sich. Phil ging nach vorn, öffnete die Haube.
    »Eine Kugel hat den Verteiler zertrümmert«, meldete er.
    »Ich glaube, es hat sich so abgespielt«, sagte ich. »Arturo gelangte noch hinter den Wagen in Deckung. Sie nahmen ihn im Vorbeifahren unter Beschuss und jagten dann davon. Er versuchte zu starten, bekam den Motor nicht zum Laufen und rannte davon.«
    »Warum tat er das?«, fragte Phil.
    »So wie ich die Dorianis kenne, gibt es da nur eine Antwort«, sagte Robin. »Arturo sucht den oder die Mörder seines Bruders, um es ihnen heimzuzahlen.«
    »Das würde bedeuten, dass er weiß, wer die Leute sind.«
    »Geben Sie sofort über Funk eine Suchmeldung durch«, riet ich.
    Robin ging zu einem der Wagen, um den Funkspruch durchzugeben. Phil und ich fuhren ins Hauptquartier zurück. Wir trafen dort Anthony Flour.
    »Hallo!«, rief er. »Noch so spät unterwegs?«
    »Ein Gangsterboss im 18. Bezirk wurde erschossen. Sein Bruder kam davon, und wir vermuten, dass er jetzt mit einem Schießeisen in der Hand unterwegs ist, um den Mörder zu suchen.«
    »Etwa die Dorianis?«, fragte Anthony.
    »Kennst du sie?«
    »Nur dem Namen nach, aber es bestand eine Querverbindung zwischen McCookie und den Dorianis. Der Ire lieh sich hin und wieder Leute von ihnen aus.«
    »Interessant. Ich wünschte, wir finden Arturo rasch. Wenn er uns erzählen könnte, wer seinen Bruder erschossen hat, fänden wir gleich auch McCookies Mörder.«
    Anthony erkundigte sich nach unseren Maßnahmen.
    »Hoffentlich habt ihr Erfolg«, sagte er.
    ***
    Die 24. Straße kreuzt die 37. wenige Häuser oberhalb der Stelle, an der das Feuergefecht stattgefunden hatte. In ihr stehen hohe, düstere Mietskasernen mit einer Unzahl verkommener Wohnungen. Auch Luc Parties Eltern wohnten in einer dieser Wohnungen, er selbst aber hauste auf dem Dachboden in einer Mansarde.
    Luc war einer der Mitläufer von den Dorianis. Er wurde in jener Nacht von heftigem Klopfen an seine Tür aus dem Schlaf gerissen.
    »Mach auf, Luc«, zischte eine Stimme hinter der einfachen Holztür. »Ich bin’s Arturo.«
    Der Junge sprang aus dem Bett und riegelte auf. Der ältere Doriani wankte herein und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Er hielt die rechte Hand auf den linken Oberarm gepresst.
    »Hilf mir aus der Jacke!«, befahl er. Partie tat es und zog ihm das Hemd aus.
    Doriani untersuchte selbst die Wunde. Sie

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