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0041 - Das Amulett des Sonnengottes

0041 - Das Amulett des Sonnengottes

Titel: 0041 - Das Amulett des Sonnengottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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von mir drei Namen. Gegen Abend wollten wir uns dann in Janes Apartment treffen.
    Ich selbst nahm mir die restlichen vier Personen auf meiner Liste vor.
    Diesmal ging ich nicht mit leeren Händen los, sondern nahm meinen Spezialkoffer mit. Ich hatte es im Gefühl, daß ich meine Waffen gegen das Böse und Dämonische brauchen würde.
    ***
    Ich hatte meinen Freunden jene Leute übertragen, an die sie am leichtesten herankamen. Ich selbst hatte mir jene reserviert, die hermetisch abgeschirmt wurden, so zum Beispiel diesen Luftwaffenmensch. Ein gewöhnlicher Sterblicher konnte nicht mehr mit ihm sprechen. Mir öffnete mein Ausweis von Scotland Yard den Zugang zum Ministerium. Allerdings mußte ich noch einmal Sir Powell anrufen, der dann mit dem Minister telefonierte. Der Minister telefonierte auch mit jemandem. Endlich durfte ich mich mit dem Geheimnisträger allein unterhalten. Ich erfuhr allerdings nicht einmal seinen richtigen Namen. Für mich hieß er Mr. Smith.
    ›Mr. Smith‹ sah so aus, wie man sich einen wichtigen Mann in der Landesverteidigung nicht vorstellt. Klein, blaß, schmal, nervös. Er trug einen viel zu weiten Anzug, der ihm über die Schultern herunterhing. Er wirkte, als habe er sich von seinem großen Bruder Kleider ausgeliehen, um auf die Leute Eindruck zu machen.
    »Ich weiß überhaupt nicht, was Scotland Yard die ganze Sache angeht«, beschwerte er sich, sobald sich die Tür des Büros hinter uns geschlossen hatte. »Was immer auch geschehen ist, es wird von unseren eigenen Leuten untersucht.«
    »Wir wollen uns in Ruhe unterhalten, Mr. Smith«, schlug ich vor. »Sie können sicher sein, daß ich Ihnen helfen will.«
    Er lachte hektisch, atemlos. »Sie und mir helfen? Meine eigenen Leute drehen mir bereits einen Strick. Und ausgerechnet ein Oberinspektor von Scotland Yard möchte mir helfen?«
    »Sie stehen unter Hausarrest«, sagte ich kühl. »Das heißt, daß Sie jede Menge Zeit haben. Wie wäre es, wenn Sie mir zehn Minuten Ihrer Zeit schenken? Sie können nichts verlieren.«
    Mr. Smith – oder wie immer er in Wirklichkeit heißen mochte maß mich mit einem mißtrauischen Blick. »Meinetwegen«, murmelte er. »Was wollen Sie wissen?«
    »Sie versuchten, Geheimmaterial aus dem Ministerium zu entfernen«, begann ich und hob rasch die Hand, als er mich unterbrechen wollte. »Das interessiert mich gar nicht«, versicherte ich. »Ich möchte wissen, ob Sie sich an alles erinnern können.«
    Er sah mich verblüfft an. »Nein, aber wieso fragen Sie mich das? Ich habe es schon meinen Kollegen erzählt. Sie wollten mir nicht glauben.«
    »Sie wissen nicht mehr, warum Sie die Akten genommen und weggetragen haben?« vergewisserte ich mich. »Sie wissen auch nicht, wohin Sie sie bringen sollten?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe eine absolute Gedächtnislücke.« In seinem blassen, nichtssagenden Gesicht erschien ein hoffnungsvoller Zug. »Oberinspektor Sinclair, Sie wissen etwas! Sagen Sie es! Helfen Sie mir! Ich bin kein Landesverräter!«
    »Hören Sie mir gut zu«, bat ich ihn. »Und achten Sie auf jedes Wort!«
    Ich wollte ein Experiment durchführen. Leider hatte ich meinen Spezialkoffer nicht bei mir. Die Sicherheitsbeamten hatten ihn durchsuchen wollen. Genau das aber wollte ich nicht zulassen. Niemand sollte meine geheimen Waffen im Kampf gegen das Dämonische sehen. Schweren Herzens hatte ich ihn in der Sicherheitszentrale des Ministeriums deponiert. Ich mußte mein Experiment daher ohne Spezialwaffen durchführen.
    »Woran denken Sie, wenn ich Amulett sage?« fragte ich.
    Smith ließ seine schmalen Schultern in dem viel zu weiten Anzug mutlos nach vorne sacken. »Was soll der Unfug?« fragte er enttäuscht. »Wie wollen Sie mir helfen?«
    »Woran denken Sie bei Farbspektrum? Lichtblitze? Buntes Licht?«
    »An eine Diskothek«, antwortete der Geheimnisträger prompt.
    Jetzt war ich es, der die Schultern enttäuscht hob. Ich hatte mir eingebildet, daß es einen Zusammenhang zwischen allen rätselhaften Fällen der letzten Tage gab. Ich brauchte aber noch einen Beweis. Mit diesen scheinbar sinnlosen Wörtern wollte ich eine Beziehung zwischen ›Mr. Smith‹ und dem aztekischen Amulett nachweisen. Bisher war es nicht gelungen. Ich gab aber noch nicht auf.
    »Eine feurige, leuchtende Scheibe«, fuhr ich fort. Ich senkte meine Stimme zu einem eindringlichen Flüstern. »Farbige Lichtblitze zucken auf Sie nieder! Sie starren die Scheibe an und fallen in einen bodenlosen Abgrund.«
    Er

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