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0041 - Das Amulett des Sonnengottes

0041 - Das Amulett des Sonnengottes

Titel: 0041 - Das Amulett des Sonnengottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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gesunde Hand.
    »Noch einmal Glück gehabt, John!« sagte er. »Das hätte böse ausgehen können.«
    Ich nickte. »Ich habe dem Mann ganz allgemeine Fragen gestellt«, berichtete ich. »Dann habe ich ihm bestimmte Wörter genannt. Bei ›Sonnengott‹ hat er mich angegriffen.«
    Jane zuckte die Schultern. »Armer Kerl! Wahrscheinlich hat er die Nerven verloren, weil ihn andere schon durch die Mangel gedreht haben.«
    »Ich glaube an einen Zusammenhang mit diesem Amulett, das in meiner Wohnung aufgetaucht ist«, behauptete ich. »Ihr wißt, ich habe euch von meiner Vision erzählt. Da gibt es eine direkte Linie. Sie führt von dem Amulett über meine Vision zu Callanians und Hemmings Tod. Und jetzt diese Serie rätselhafter Vorfälle.«
    Jane winkte ab. »So rätselhaft ist das gar nicht, John«, erklärte sie. »Und zwar haben Suko und ich festgestellt, daß es sich nur um einen merkwürdigen Zufall handelt.«
    Ich starrte Jane verblüfft an. »Das mußt du mir genauer erklären!«
    »Ganz einfach, John. Ich habe mit dem Geldboten gesprochen, der ohne Lohngelder in seine Firma zurückgekehrt ist. Der Mann wollte mit dem Geld abhauen, aber es ist ihm nicht gelungen. Sie haben ihn erwischt. Wahrscheinlich hat er das Geld vorher schon irgendwo versteckt. Jetzt behauptet er, daß er die Lohngelder an einen Fremden übergeben hat und sich an nichts erinnern kann.«
    »So wie Ernest Hemming«, warf Suko ein. »Der Geldbote hat wahrscheinlich von Hemming gehört und ihn einfach kopiert.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das zieht nicht! Es hat von Hemming kein Wort in der Zeitung gestanden. Außerdem war die Zeit viel zu kurz. Wir haben alle Informationen zurückgehalten, und selbst wenn wir das nicht getan hätten, wäre noch nichts an die Öffentlichkeit gedrungen.«
    »Aber, John!« Jane beugte sich lächelnd über mich und schenkte mir noch einen Whisky ein. »Verrennst du dich da nicht in eine fixe Idee? Du sagst, daß du in deiner Wohnung ein merkwürdiges Erlebnis gehabt hast. Na gut, aber das ist noch kein Grund, daß du jetzt alles in einem Zusammenhang siehst.«
    Suko zuckte die mächtigen Schultern. »Du bist müde und abgespannt, John«, behauptete er. »Sieh mal, ihr habt den Reportern nichts über Hemming gesagt. Aber du weißt doch, wie schnell in der Branche Gerüchte herumlaufen. Der Bote hat die Lohngelder von einer Bank geholt. Dort haben sie schon Bescheid gewußt und ihm alles brühwarm erzählt.«
    »Und er hat es nachgemacht.« Jane drückte mir mein Glas in die Hand. »Ich glaube, du solltest dich ausruhen. Du hast einen schweren Tag gehabt.«
    Ich nahm noch einen Schluck Whisky und blinzelte. Vor meinen Augen drehte sich alles.
    »Ich glaube, du hast recht«, murmelte ich und wollte das Glas wegstellen. Es fiel mir schwer, den Tisch zu erreichen. Jane nahm mir das Glas ab. »Ich werde ein wenig schlafen.«
    Suko hob meine Füße auf die Couch. Jane schob mir ein Kissen unter den Kopf.
    Im nächsten Moment war ich eingeschlafen. Anstatt diese mysteriösen Falle weiter zu verfolgen, lag ich in Janes Apartment und schlief. Und mein unbekannter Gegner bekam einen Vorsprung, den ich nur schwer aufholen konnte. Doch davon wußte ich nichts, als ich da wie betäubt lag.
    ***
    Es war völlig unwichtig, wie ›Mr. Smith‹ in Wirklichkeit hieß. Tatsache war, daß er ein wichtiger Geheimnisträger war. Hatte er Verrat begangen, wäre das für das ganze Land ein schwerer Schlag gewesen.
    Sein Wissen war viel Geld wert. Hätte er es auf dem ›freien Markt‹ der internationalen Spionage angeboten, wäre er in kurzer Zeit reich geworden.
    Natürlich konnte auch jeder, der an das Wissen von ›Mr. Smith‹ herankam, diese Informationen zu Geld machen.
    Aus allen diesen Gründen war das Verhalten dieses Mannes um so unverständlicher und hatte zu einem solchen Wirbel geführt. Das Ministerium stand kopf.
    Eigentlich sollte der Geheimnisträger pausenlos verhört werden, doch nach dem Zwischenfall mit dem Oberinspektor von Scotland Yard war er unansprechbar.
    Niemand konnte sich einen Reim auf sein Verhalten machen. Er hatte auf geradezu lächerliche Art versucht, Geheimmaterial aus dem Ministerium zu schmuggeln, und der Angriff auf Sinclair widersprach auch jeder Vernunft.
    Es war kein Wunder, daß die Verantwortlichen einen Arzt und einen Psychiater anforderten. Sie wollten kein Risiko eingehen, und sie mußten wissen, was mit ›Mr. Smith‹ passiert war. Bis zum Eintreffen der beiden Ärzte schlossen sie Smith

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