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0041 - Das Amulett des Sonnengottes

0041 - Das Amulett des Sonnengottes

Titel: 0041 - Das Amulett des Sonnengottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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gesträubt, daß ein Unschuldiger ermordet wird.«
    Ich brauchte nicht lange zu überlegen. »Kommt mit«, sagte ich nur.
    Jane ließ ihren VW stehen. Sie konnte ihn später abholen. Wir fuhren mit dem Bentley.
    Als wir gegen neun Uhr abends den Yard erreichten, wunderte es mich gar nicht, daß hinter fast allen Fenstern Licht brannte. Der Magier, wie ich den unbekannten Drahtzieher nannte, sorgte ständig für Aufregung und Arbeit für meine Kollegen.
    »Hoffentlich wurden keine Feuerwehrmänner verletzt oder gar getötet«, meinte Jane, während wir zu meinem Büro hinauffuhren.
    »Wir können uns ja erkundigen«, sagte ich und führte meine Freunde in die Funkzentrale. Sie waren nicht zum ersten Mal hier.
    Ich sah mich um. Es gab zahlreiche Meldungen aus der Raffinerie, aber Todesfälle oder schwere Verletzungen waren nicht bekannt. Schon wollten wir erleichtert gehen, als ich durch Zufall einen Notruf mitbekam.
    »… wissen, daß das stimmt?« sagte einer der uniformierten Kollegen ins Mikrofon. »Sie behaupten, daß Sie völlig unsinnige Dinge gemacht habe. Und wir sollen Ihnen helfen. Fahren Sie nach Hause, Sir, und schlafen Sie sich aus. Morgen wird es Ihnen besser gehen.«
    Ich konnte die Antwort des Anrufers nicht verstehen, weil sie über Kopfhörer hereinkam, aber ich tippte dem Uniformierten am Pult auf die Schulter.
    »Was ist denn los?« erkundigte ich mich.
    Er zuckte die Schultern. »Warten Sie einen Moment«, sagte er in sein Mikrofon und schaltete es ab. »Da ruft so ein Kerl an und faselt was von einem Sonnengott, der zu ihm gesprochen hat. Ein Betrunkener, weiter…«
    Ich riß ihm die Kopfhörer herunter und stülpte sie mir über. Hastig schaltete ich das Mikrofon ein.
    »Hören Sie noch?« rief ich. »Hier spricht Oberinspektor Sinclair von Scotland Yard.«
    »Ja, ich höre«, sagte eine gehetzt klingende Männerstimme.
    »Sagen Sie mir, wo Sie sind«, rief ich. »Ich komme sofort und helfe Ihnen! Wo sind Sie?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete der Anrufer. Er schien unschlüssig zu sein. »Ich kenne Sie nicht, und der Polizist vorhin hat mir kein Wort geglaubt. Woher soll ich wissen, ob Sie es ehrlich meinen?«
    Ich nahm meine ganze Geduld zusammen. Durch einen unwahrscheinlichen Zufall hatte sich einer der Abhängigen gemeldet. Daran bestand für mich kein Zweifel. Und nun vertraute mir der Mann nicht. Dabei konnte er mir vielleicht wertvolle Hinweise geben.
    »Es geht um ein Amulett«, sagte ich. Wenn nicht anders möglich, mußte ich meine Karten wenigstens teilweise aufdekken. »Eine vielfarbige Scheibe, die Ihnen einen fremden Willen aufgezwungen hat. Stimmt das?«
    »Ja«, antwortete er überrascht. »Woher wissen Sie das?«
    »Weil ich den Kerl suche, der das getan hat!« Ich warf Jane und Suko einen flehenden Blick zu, als könnten sie mir helfen.
    Sie beobachteten mich angespannt. Aus meinen Worten hatten sie inzwischen erkannt, worum es ging. »Haben Sie Vertrauen! Wenn ich nichts unternehme, werden Sie irgendwann wieder die Kontrolle über sich verlieren! Glauben Sie mir!«
    Mehr hatte ich nicht zu sagen. Jetzt kam es darauf an, wie sich der Mann entschied. Atemlos wartete ich auf seine Antwort.
    »Also gut, ich versuche es«, sagte er. »Ich habe wahrscheinlich gar keine andere Wahl.«
    »In Ordnung«, erwiderte ich und nahm mich zusammen. Er sollte nicht merken, wie erleichtert ich war, sonst würde er wieder mißtrauisch. »Wo sind Sie?«
    »In einer Telefonzelle am Hyde Park«, gab er an. »Direkt neben dem Marble Arch.«
    »Bleiben Sie dort, ich bin in zehn Minuten bei Ihnen«, antwortete ich und übergab das Mikrofon wieder an den Beamten am Pult. »Halten Sie ihn hin!« wies ich den Mann an. »Flößen Sie ihm Vertrauen ein! Beruhigen Sie ihn! Er ist ein wichtiger Zeuge!«
    Ich brauchte Jane und Suko nicht aufzufordern, mir zu folgen. Gemeinsam verließen wir die Funkzentrale und liefen zu meinem Bentley hinunter.
    Wir saßen kaum im Wagen, als ich auch schon alles aus dem Motor herausholte. Jane hielt meinen Spezialkoffer auf den Knien. Diesmal durfte ich kein Risiko eingehen. Ich mußte den einzigen Zeugen gegen den Magier mit allen Mitteln schützen. Dazu brauchte ich meinen Koffer.
    »Ich möchte wissen, was da passiert ist«, meinte Jane, während ich mit heulenden Reifen in die Park Lane am Hyde Park einbog. »Wieso ist ein Abhängiger plötzlich frei?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ich ehrlich. »Vielleicht ist es nur eine Falle, und er hat im Auftrag des

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