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0041 - Das Amulett des Sonnengottes

0041 - Das Amulett des Sonnengottes

Titel: 0041 - Das Amulett des Sonnengottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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tasteten sich fremde Gedanken in seinen Kopf vor. Eine Waffe?
    Der Bankdirektor hatte sich oft mit Parapsychologie und sämtlichen rätselhaften Phänomenen dieser Welt beschäftigt. Daher begriff er sehr schnell, was hier vor sich ging.
    Diese Scheibe versuchte, ihn zu versklaven.
    Dafür war George Callanian ein denkbar ungeeignetes Objekt. Er hatte von seinen armenischen Vorfahren einen unbeugsamen Willen geerbt. So leicht ließ er sich nicht unterkriegen.
    Es kostete ihn eine ungeheure Überwindung, dem unheimlichen Einfluß zu widerstehen. Dicke Schweißperlen traten auf seine Stirn. Aus seinem Mund drang ein ächzendes Stöhnen. Er klammerte sich an der Schreibtischkante fest und stierte mit hervorquellenden Augen auf die Scheibe.
    Immer stärker wurden die Impulse, die seinen Willen brechen sollten, doch auch immer heftiger wurde Callanians Gegenwehr. Er wollte schreien, wollte seine Mitarbeiter um Hilfe anrufen. Er konnte es nicht. Verkrampft saß er hinter seinem Schreibtisch und konzentrierte sein ganzes Denken auf das Eine.
    Nicht nachgeben! Nicht unterkriegen lassen!
    Der Druck war so plötzlich weg, wie er eingesetzt hatte. Wer immer hinter diesem heimtückischen Anschlag steckte, hatte wohl eingesehen, daß es bei Callanian zwecklos war.
    Die Scheibe verschwand allerdings nicht. Nur ihr Leuchten wurde schwächer und schwächer.
    Callanian glaubte sich gerettet. Schon streckte er die Hand nach dem Sprechgerät auf seinem Schreibtisch aus, als aus der Scheibe ein greller Lichtblitz brach.
    Der Blitz blieb sekundenlang stehen. Er sprang von der Scheibe zu dem wehrlosen Mann über, hüllte ihn in eine flammende Aura ein.
    Callanian bäumte sich auf. Ein grauenhafter Schrei entrang sich seinem Mund, ein Schrei, der im ganzen Bankgebäude zu hören war.
    Während seine Mitarbeiter zusammenströmten, brach der Bankdirektor zusammen. Schwerfällig rollte er auf den Boden.
    Als seine Angestellten in das Büro stürzten, war die Scheibe verschwunden. Sie sahen nur mehr ihren Chef, der ihnen aus angstgeweiteten Augen entgegenstarrte und vergeblich zu sprechen versuchte.
    ***
    »John?« Janes Stimme nahm einen schmeichelnden Klang an. »Was hältst du davon, wenn wir die Sonne Sonne sein lassen und uns einen schönen Tag in meiner Wohnung machen!«
    Ich war diesem Vorschlag absolut nicht abgeneigt. Wie gesagt, wer Jane Collins kennt, wird mich verstehen. Aber nach ihrem seltsamen Verhalten war mir auch Sukos sonderbares Benehmen wieder eingefallen. Zahllose Gedanken schossen mir durch den Kopf. Ich war nicht so recht in Stimmung.
    »Darling, ich…«
    Ich brach ab, als ihr Telefon klingelte. Jane zog eine Schnute, hob ab und meldete sich. Sie reichte den Hörer an mich weiter.
    »Bestimmt etwas Unangenehmes«, sagte sie absichtlich so laut, daß es der Anrufer hörte.
    »Sinclair«, sagte ich gespannt. Wer rief mich schon bei Jane an?
    »Tut mir schrecklich leid, daß ich Ihnen den Sonntag verderben muß.«
    Der Anrufer nannte keinen Namen, aber ich erkannte meinen Vorgesetzten bei Scotland Yard auch so. Superintendent Powell schien es wirklich leid zu tun, wenigstens klang seine Stimme danach.
    »Heute ist der Dreizehnte, Sir.« Ich grinste den Telefonapparat an. »Wo brennt es denn?«
    »Nicht am Telefon.« Powell räusperte sich vielsagend. »Kennen Sie die Callanian-Bank in der Lombard Street?«
    »Selbstverständlich«, erwiderte ich. »Bekannt für Seriosität und Zuverlässigkeit.«
    »Nicht mehr lange«, orakelte der Superintendent. »Fahren Sie hin, und sehen sich dort um.«
    »In Ordnung«, sagte ich und legte auf. »Aus unserem gemeinsamen Sonntag wird nichts«, eröffnete ich Jane und war froh, daß ich eine Ausrede hatte, um schnellstens zu verschwinden. Ich mußte mir erst Klarheit darüber verschaffen, was zwischen uns vorgefallen war und wie es weitergehen sollte. Da kam mir der Fall in der Lombard Street gerade recht.
    Jane war ehrlich enttäuscht, daß ich so schnell ging. Sie sagte es, und ich sah es ihr an. Trotzdem beeilte ich mich, um in die traditionsreiche Banken-Straße von London zu gelangen. Früher, als es noch Kutschen ohne Gummireifen gab, war die Lombard Street mit Gummi gepflastert, fuhr es mir durch den Kopf, als ich in die Straße einbog. Die Kassierer sollten nicht beim Geldzählen durch das Klappern der Hufe und das Scheppern der Räder gestört werden.
    Heute gab es dieses Problem nicht mehr. Dafür gab es auch keine Parkplätze. Ich stellte daher den Bentley direkt vor der

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