0041 - Der Partner des Giganten
ich sagte: starten! Und zwar Transition über zwei Lichtjahre zu einem Punkt, dessen Koordinaten der Bordcomputer kennt. Oberst Freyt wird von Tiff unterrichtet. Die TITAN und GANYMED dürfen keiner Gefahr ausgesetzt werden, obwohl ich kaum annehme, daß man die Schutzschirme durchbrochen kann. Vor allem aber möchte ich unnützes Blutvergießen vermeiden."
Gucky, der zusammengerollt und scheinbar unbeteiligt in einem Sessel gelegen hatte, streckte sich und wurde über einen Meter lang. In seinen braunen und klugen Augen lag heimlicher Vorwurf.
„Und wir?" fragte er. „Sollen wir mit der TITAN verschwinden, während hier eine Show abrollt?"
Rhodan schüttelte lächelnd den Kopf.
„Wer sagt das? Bevor die TITAN startet, bringen die Teleporter alle Mitglieder des Mutantenkorps in die vorbereiteten Verstecke der Rebellen. Auch Zernif geht mit. Die Operationen gegen den Zarlt beginnen dann sofort. Es ist alles bereit. Nur der Zeitpunkt muß noch bestimmt werden. Es ist der Zarlt, der das tut."
Gucky atmete auf. „Und ich dachte schon, wir sollten schlafen, während du die Sache hier auf Zalit allein machst."
Rhodan lächelte plötzlich nicht mehr.
„Ich habe so das Gefühl", sagte er, „daß ich es nicht allein schaffen würde, Gucky. Heute abend könnte eine Entscheidung fallen ..."
*
Das Wesen war rund, hatte einen Durchmesser von einem Meter und war genauso hoch. Es hockte unbeweglich in einem Druckbehälter aus Glas, der eine dichte Methanatmosphäre enthielt, denn ohne diese konnten die Mooffs nicht existieren. Der Behälter stand in einem abgeschlossenen Raum des Palastes, nicht weit von dem kleinen Saal entfernt, in dem die heutige Besprechung mit Rhodan stattfinden sollte. Vorsichtig sondierte der Mooff, wie regelmäßig jeden Tag, die Gedanken aller Zaliter, die sich im Palast aufhielten. Es war kein Verräter darunter, wie er schnell feststellte. Aber dann konzentrierte er sich auf den Zarlt und suggerierte ihm sein Gedankenbild ein: Zarlt Demesor, was sind deine Absichten heute abend?
Demesor weilte in seinem Privatgemach und kleidete sich um, als er die Frage „sah". Sie stand wie etwas Körperliches vor seinem geistigen Auge. Er wußte, daß einer der Mooffs Verbindung mit ihm suchte. Sie waren treue und zuverlässige Diener.
Ich habe Rhodan eingeladen. Du wirst seine Gedanken überwachen und mir mitteilen, ob er einen Verrat plant.
Der Zarlt wußte, daß der Mooff ihn verstehen konnte. Die Bestätigung erfolgte prompt. Rhodan ist ein Feind Zalits. Er muß getötet werden. Wir werden dir dabei helfen. Aber du mußt vorsichtig sein. Er besitzt Gefährten, die genauso gute Telepathen sind wie wir. Sie können deine Gedanken erraten. Ich werde somit dafür sorgen, daß du und alle, die von dem Vorhaben wissen, einen Abwehrblock erhalten.
Demesor sah seine Ahnungen bestätigt. Auch Rhodan besaß Telepathen. Gut, daß der Mooff ihn gewarnt hatte.
„Danke", sagte er laut. „Ich hätte es vergessen. Rhodan wird also keine Ahnung haben, was ihm bevorsteht?"
Er wird ahnungslos bleiben, bis du handelst. Und darin ist es für ihn zu spät. Wenn er gefangen ist, lasse ihn zu mir bringen. Wir werden kontrollieren, ob er die Wahrheit spricht.
„Ich muß ihn erst zum Sprechen bringen", erinnerte Demesor.
Das dürfte nicht schwer sein, Zarlt. Bringe ihn zu uns. In den großen Saal der Telepathen. - Vergiß es nicht!
Für einen Augenblick glaubte Demesor, in der Aufforderung eine Drohung zu spüren, aber dann verschwanden seine Bedenken, als seien sie weggeblasen. Natürlich hatte der Mooff recht, wenn er sich das Verhör Rhodans vorbehielt. Konnte nicht gerade ein Telepath die geheimsten Geheimnisse des Gefangenen zutage fördern? Zarlt Demesor lächelte. Er begann, sich auf den vielversprechenden Abend zu freuen ...
4.
Bully prüfte den korrekten Sitz seiner Uniform.
„Ob heute auch Mädchen dabeisein werden?" fragte er mit verhaltenem Interesse und versuchte, sein borstiges Haar dazu zu bewegen, sich glatt zu halten. „Schließlich muß es doch auf Zalit auch Mädchen geben."
„Rothäutige Schönheiten mit Kupferhaar?"
Rhodan schüttelte den Kopf und blinzelte Marshall zu, der ungeduldig an der Tür wartete. „Ich fürchte, der Zarlt hat andere Sorgen als sich um unsere diesbezüglichen Bedürfnisse zu kümmern. Du wirst also auf Damengesellschaft verzichten müssen."
„Dann eben nicht!" erwiderte Bully patzig und ließ Haare Haare sein. Mochten sie stehen wie eine
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