0041 - Der Partner des Giganten
platzte Bully heraus. Flüchtiges Rot der Verlegenheit huschte über seine Wangen. Rhodan half ihm aus der Klemme.
„Sie waren etwas zweideutig, Zarlt", sagte er mit freundschaftlichem Vorwurf, den niemand ernst nahm.
„Aber gegen Tanzen wäre sicherlich nichts einzuwenden."
„Sprechen wir erst über die uns bewegenden Angelegenheiten der Strategie", sah sich Demesor zu einem Vorstoß gezwungen. „Ich meine unsere gemeinsame Aktion gegen Arkon."
Rhodan zog die Augenbrauen hoch.
„Gegen Arkon?" wunderte er sich offensichtlich.
„Ich meine natürlich gegen das Robotgehirn", verbesserte sich der Zarlt. „Gerade weil wir das Imperium lieben, wollen wir ja die Herrschaft eines Robots beseitigen. Sie werden das verstehen, auch wenn Sie aus einem anderen System stammen - ja, sogar aus einem anderen Teil der Milchstraße, nehme ich an."
„Sehr klug von dem Burschen", dachte Rhodan. „Nun soll ich ohne jeden Argwohn an die Erde denken und ihre Position verraten. Die Mooffs wissen dann, woran sie sind. Und erst recht ihre Auftraggeber. Vielleicht weiß Demesor nicht einmal, warum er das sagte. Die Mooffs beherrschen ihn."
„Ja, mein System gehört nicht zu Arkon, darum könnte mir das Schicksal des Imperiums gleichgültig sein. Leider wurde ich jedoch in die Auseinandersetzungen verwickelt, das Gehirn verfolgt mich, und ich benötige einen gewissen Schutz, den Sie mir freundlicherweise zuteil werden ließen. Ich habe Ihnen zu danken."
Milfor beugte sich vor und sah Rhodan eisig an. „Dann wird es Zeit, daß Sie uns Ihre Dankbarkeit beweisen!"
Dem Zarlt war dieser direkte Vorstoß unangenehm, das sah man ihm deutlich an. Er versuchte zu vermitteln.
„Milfor meint es nicht so, Rhodan.. Natürlich rechne auch ich damit, daß Sie uns bei unserem Vorhaben behilflich sind. Sie haben uns das ja versprochen. Uns geht es in erster Linie, wie Sie wissen, um den Festungsring von Arkon. Es scheint unmöglich, ihn zu durchdringen. Ihnen gelang es."
Das war eine Frage, keine Feststellung.
Bully leerte seinen Becher und winkte der Schönen mit dem Kupferhaar. Er trank ihre graziösen Bewegungen mit größerem Genuß als den Wein, den sie ihm einschenkte. Er half dem Zufall ein wenig nach und berührte die rotbraune Haut ihres Armes mit einer Hand. Sie war straff und glatt - und kalt. Der Zarlt bemerkte es. Er rief dem Mädchen ein scharfes Wort in einer unverständlichen Sprache zu. Sie verneigte sich demütig und entfernte sich sofort.
Entschuldigend sagte Demesor zu Bully: „Verzeihen Sie, wenn die Sklavin zudringlich erschien. Es war ein Versehen."
„Oh", machte Bully. „Ein sehr verzeihliches Versehen. Tragen Sie es ihr nicht nach, bitte. Es sind wirklich sehr hübsche Mädchen."
Der Zarlt grinste etwas verzerrt, und Bully begann, sich einige Gedanken zu machen. Er nicht allein …
„Glauben Sie, Zarlt", fragte Rhodan sehr deutlich, „daß Ihre Herrschaft über das Imperium für dieses vorteilhafter als die des Robotgehirns wäre?"
Für einen Moment war Demesor über diese verkleidete Absage verblüfft. Seine Vermutung, daß dieser Rhodan nicht daran dachte, ihm zu helfen, schien sich zu bestätigen. Vielleicht benötigte er nun seinen Schutz nicht mehr. Oder es gab andere Gründe. Er überwand sich zu einem sauren Lächeln.
„Die Herrschaft einer Maschine über intelligente Wesen ist immer nachteilig - und erniedrigend ist sie auf jeden Fall."
„Aber eine Maschine fällt schnellere und meist bessere Entscheidungen, das müssen Sie doch zugeben. Sonst stünden keine Roboter in unseren Diensten."
„Roboter?" fragte Demesor, und es war Rhodan, als zucke Erschrecken über sein Gesicht. Dann lächelte der Zarlt wieder, als sei nichts geschehen. „Wenn schon, Sie sagen ja selbst, daß sie in unseren Diensten stehen. Das ist der ganze Unterschied. Wir werden nicht von ihnen beherrscht, sondern sie gehorchen uns."
„Wenn sie fähiger sind als wir, wird sich auch diese Lage um hundertachtzig Grad wenden", prophezeite Rhodan gelassen. „Im Falle Arkon ist es so geschehen."
Der Zarlt beugte sich vor. „Wollen Sie damit behaupten, daß das Robotgehirn von Arkon richtig gehandelt hat, als es die Arkoniden ablöste?"
„Ja", nickte Rhodan überzeugt, „das möchte ich allerdings behaupten."
Wieder benötigte Demesor Sekunden, um die Mitteilung zu verdauen.
„Die Arkoniden sind dekadent und waren nicht mehr in der Lage, das Imperium zu verwalten", gab er schließlich zu und schien zu einem Kompromiß
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