0041 - Der Partner des Giganten
bereit. „Aber das Gehirn hätte sich nach besseren Regenten umsehen sollen, ehe es so handelte."
Rhodan lächelte wissend. „Vielleicht hat es das auch", vermutete er. „Aber zu der damaligen Zeit war ja noch Elton Zarlt von Zalit. Vielleicht hielt es Elton auch nicht für geeignet."
Das war zumindest diplomatisch. Der Zarlt erkannte das an. Er klatschte in die Hände.
„Die Mädchen sollen uns ein wenig mit ihrem Tanz erfreuen", sagte er gönnerhaft. „Aber ich möchte doch eine ganz klare Antwort haben, Rhodan. Auf meine Frage nämlich, ob wir mit Ihrer Unterstützung rechnen können. Wir werden Arkon in einer Zarlitwoche angreifen."
Sechs Mädchen formierten sich gehorsam und gingen zur Bühne. Irgendwo aus Lautsprechern erklang leise Musik. Sie war voller Harmonie und Verlockung.
„Endlich wird es interessant", ignorierte Bully die schweren Sorgen des Zarlt und setzte sich so, daß er besser sehen konnte. Zu seinem Glück hatte der Zarlt dafür gesorgt, daß seine Gäste frontal zur Bühne saßen. Rhodan hingegen beschloß, dem Herumgerede ein Ende zu bereiten.
„Sie sollen eine klare Antwort erhalten, Zarlt: Wir werden Ihnen nicht helfen - und zwar aus einem einfachen Grund. Ich will ihn Ihnen auch verraten. Wenn Sie nicht fähig sind, den Sperrgürtel von Arkon zu überwinden, dann sind Sie auch nicht fähig, das Imperium zu regieren. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?"
Das war mehr als nur deutlich. Das war schon eine offene Brüskierung. Der Zarlt schluckte sie. Sein Lächeln verzerrte sich zwar ein wenig, aber er warf seinen Offizieren warnende Blicke zu, nur nichts zu überstürzen.
„Das tut uns leid", stieß er hervor. „Das tut uns wirklich leid. Sie werden verstehen, daß wir Sie unter diesen Umständen nicht mehr als unsere Gäste betrachten können. Sie werden noch heute nacht unsere Welt verlassen und in Richtung Galaxisrand transistieren. Unsere Strukturtaster werden das kontrollieren."
Rhodan nickte ruhig.
„Wenn Sie wünschen, werden wir starten. Unter diesen Umständen ...", und er erhob sich, „... hat es ja wohl nur wenig Sinn, wenn wir länger in Ihrer Gesellschaft verweilen."
Bully blieb sitzen.
Er starrte wie gebannt zur Bühne, wo die sechs Mädchen mit ihrem Tanz gerade begannen. Die einschmeichelnde Melodie schien die sechs ebenmäßigen Körper verschmelzen zu lassen, deren Bewegungen wie aus einem Guß waren. Überhaupt glichen sich die Mädchen derart, daß Bully nicht mehr zu sagen vermocht hätte, welche ihm den Wein eingeschenkt hatte.
Rhodan seufzte und setzte sich wieder. Marshall erlaubte sich ein schwaches Grinsen. Die Mädchen interessierten ihn ebenfalls. Vielleicht wußten sie etwas ...? Und nun passierte ihm zum zweitenmal etwas sehr Merkwürdiges heute abend. Es war kein Abwehrblock, gegen den er stieß, sondern etwas anderes. Er wußte nicht, was es war, aber das gleiche hatte er doch heute schon erlebt? Wo war das nur gewesen?
Er entsann sich. Draußen, als die drei Offiziere sie am Portal begrüßten. Einer dachte an seinen Schwager, der andere an Nebensächlichkeiten. Der dritte hatte an überhaupt nichts gedacht! Das war es! Und diese sechs Tänzerinnen dachten ebenfalls an nichts. Sie dachten überhaupt nicht! Er wurde in seinen Überlegungen abgelenkt. Die Musik hatte sich verändert. Sie war schneller geworden. Die Beine der Mädchen flogen hoch und begannen, in immer rasenderem Rhythmus auf den Boden zu stampfen. Bully hockte vollkommen versunken da. Er ließ keinen Blick von den Tänzerinnen, die nun das Podium verließen und mit schwebenden Schritten auf die Gäste zueilten. Spielerisch umtanzten sie diese und wichen geschickt zurück, wenn Bully nach ihnen zu greifen versuchte.
Marshall nahm seine Überlegungen wieder auf, aber als er drei Sekunden später die Lösung fand, war es bereits zu spät. Die sechs Mädchen hatten sich so verteilt, daß jeweils zwei von ihnen hinter einem der Gäste standen. Ehe Rhodan überhaupt ahnte, was geschah, und ehe Marshalls telepathische Warnung durchkam, wurde er von Eisenklammern umfaßt, die seine Arme dicht gegen den Körper preßten. Marshall und Bully erging es nicht anders.
Besonders für letzteren war es ein harter Schlag, der alle seine Illusionen zerstörte, sozusagen mit einer Handbewegung. Er spürte die plötzliche Nähe der Angebeteten, aber er wußte nichts mit ihr anzufangen. Die Haut der beiden Mädchen, die ihn hielten, war glatt und kalt. Kalt wie Stahl!
„Es sind Roboter",
Weitere Kostenlose Bücher