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0041 - Die Treppe ins Nichts

0041 - Die Treppe ins Nichts

Titel: 0041 - Die Treppe ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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körperlicher Gewalt brechen zu wollen. An den Knochen der Untoten hätte er sich beinahe die eigenen gebrochen. Jetzt spürte er auch wieder den Schmerz an seinem Schienbein.
    So war Vincente nicht zu überwinden. Zamorra tastete nach seinem Amulett. Es würde ihm helfen.
    Es musste ihm helfen!
    Doch seine Hand griff vergeblich an die Brust. Das Amulett von Leonardo de Montagne war weg. Er musste es beim Kampf mit der Untoten oder auf dem Weg hierher verloren haben.
    Die Wogen der Panik überschwemmten ihn wie eine Sturmflut, die gegen zu dünne Deiche anbraust, um das Land dahinter zu vernichten…
    ***
    Der Henker von Saratoga hatte sich wieder erhoben. Ein satanisches Grinsen lag auf seinen hageren Gesichtszügen. Die Spitzen der Barthaare bebten. Die ganze Folterkammer war jetzt in grünes Feuer gehüllt. Die ersten seiner Opfer begannen sich in ihrem Schein zu bewegen. Schreie der Pein und der Qualen wurden laut.
    Zamorra hatte sich getäuscht.
    Er hatte noch nicht alle Opfer beisammen. Noch nicht.
    Zamorra selbst sollte das letzte sein…
    Mit ihm würden es einundzwanzig Menschen sein, deren Seelenkraft unter Pein und Schmerz geopfert, ihm das Leben zurückgeben würden. Dann konnte er wieder der sein, der er schon einmal war, und das Land würde unter seiner Knute zittern, wie es einst gezittert hatte. Vor fünfhundertundfünfzehn Jahren. Die Erlösung war nahe.
    Und er hatte dann auch das Amulett, mit dessen Hilfe er die Weltherrschaft anstreben konnte. Er würde aufräumen unter diesen Ketzern. Er würde seine eigene, dämonische Theologie verbreiten, eine Theologie des Bösen…
    Nicole Duval spürte das Zerren und Ziehen in ihren Gliedern nur allmählich, doch es wurde mit jeder Sekunde stärker und heftiger.
    Jammern war laut geworden, und plötzlich hörte Nicole sich mitstöhnen.
    Um ihre Brust schien ein Reif aus Feuer zu liegen, als die Blutzufuhr zum Herzen geringer wurde. Ihr gegenüber schrie das Mädchen Nana gellend ihre Qual hinein in diesen schrecklichen Keller.
    Und Jaime y Ronza di Saratoga weidete sich an dem ihn umgebenden Jammer. Seine Opfer mussten Schmerzen haben. Unsagbare Schmerzen. Unter ihren Schmerzen würde seine Wiedergeburt auf diese Welt verlaufen. Jede Geburt ist mit Schmerzen verbunden…
    Die durchscheinende Gestalt wandelte von einem Foltergerät zum anderen.
    Schade, dass seine Dienerin den Trank nicht mehr bringen konnte.
    Er hätte den Vorgang beschleunigt. Aber es ging auch so. Und bald würde er viele Dienerinnen haben.
    Der Dämon wartete nur noch auf Professor Zamorra. Er musste bald kommen, und dann war er ihm hilflos ausgeliefert…
    ***
    Zamorra stand sekundenlang erstarrt. Sein Herz hatte aufgehört zu schlagen. Jetzt pochte es wieder. Wild und unregelmäßig.
    Vor ihm stand der Einarmige. Immer noch mit diesem grauenhaft verzerrten Gesicht. Warum schlug er nicht zu mit seinem einen Arm? Er konnte ihn doch mit einem Schlag zerschmettern!
    Doch der Einarmige tat nichts dergleichen.
    Zamorra wich einen Schritt zurück.
    Jetzt reagierte Vincente, oder das, was von ihm geblieben war: eine Puppe, dem Willen eines Dämons unterworfen.
    Schneller, als Zamorra sehen konnte, bewegte er sich auf den Eingang zur Höhle zu, versperrte ihn.
    So soll es also weitergehen, schoss es Zamorra durch den Kopf. Sie wollen mich lebend haben! Sie brauchen mich. Ich soll in den Gang laufen.
    Ein grimmiges Lächeln trat plötzlich um seine Lippen. Aus blitzenden Augen starrte er Vincente an. Auch Zamorra war herumgefahren. Wenn sie ihn lebend haben wollten, dann hatte er vielleicht noch eine winzige Chance.
    Wütend griff Zamorra an. Seinem Widersacher konnte es nicht gleichgültig sein, ob er sich hier den Kopf einrannte, wenn er ihn in der Folterkammer, dem grausamen Herz der Weißen Burg, haben wollte. Zamorra warf jetzt sein Leben in die Waagschale.
    Tatsächlich gab die Bauchdecke des Einarmigen nach, obwohl Zamorra seinen Kopf mit mörderischer Wucht nach vorne gerammt hatte. Aber Jaime y Ronzas Medium klappte deshalb nicht zusammen, wie Zamorra es erwartet hatte. Die Bauchdecke war wie eine Gummiwand, von der Zamorra wieder abprallte. Stechende Schmerzen durchkreisten seinen Kopf in einem rasenden Wirbel.
    Augenblicke lang war es ihm schwarz vor den Augen. Er fühlte sich zurückgeschleudert.
    Zamorra hatte sich viel zu früh gefreut. Das, was er für einen Trumpf gehalten hatte, stach hier nicht. Hier herrschten andere Regeln. Hier diktierte Satan selbst das Spiel. Zamorra

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