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0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur

0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur

Titel: 0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser falscher Taxi-Chauffeur
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Fingerabdruck würde für alle Ewigkeiten festgehalten werden.
    Mitten in diesem bienenfleißigen Durcheinander von Männern, die alle ihre bestimmte Aufgabe hatten, stand der Leiter der' Mordkommission. Auch wenn man diesen Mann noch nie gesehen hat, ist er bei jeder Mordkommission in der Regel auf den ersten Blick zu erkennen. Er ist gewissermaßen der Pol dieser Mordkommissionswelt. Zu ihm kommen seine Beamten und zeigen ihm dies und jenes, was sie bei ihrer Haussuchung zutage gefördert haben. Er entscheidet, ob es eingepackt und zur genauen Betrachtung mit ins Präsidium genommen werden soll, oder ob der gefundene Gegenstand, sei es nun ein Briefumschlag oder eine Haarbürste, an der ein paar Haare hängen, unwichtig erscheint. Auch hier fiel uns sofort der Mann auf, der lässig an einer Wand in dem kleinen Wohnzimmer lehnte und ruhig seine Anweisungen gab.
    »Bruce, kümmere dich mal um die Schlafzimmerfenster! Eins stand halb offen. Sieh nach, ob draußen vielleicht eine Feuerleiter in der Nähe ist und wohin sie führt! Suche Prints an den Fenstern! — Roberts, Sie hören sich mal ein bißchen bei den Nachbarn um, ob die alte Dame Verwandte hatte, wo die leben und so weiter! Vor allem erkundigen Sie sich mal, wer der junge Mann in der Infanterieuniform dort auf dem Bild sein könnte. — Mensch, Laddy, nun trampeln Sie doch dem Spurensicherungsdienst nicht mitten in die Arbeit, Sie Elefant im Porzellanladen! — He, was wollen Sie denn hier? Wer hat denn diese beiden da durchgelassen? Ich habe doch gesagt, daß ich jetzt keine Zeitungsfritzen gebrauchen kann!«
    Er deutete auf uns. Ich ließ meine FBI-Marke blitzen und stellte mich gleichzeitig vor. »Cotton, FBI. Das ist Decker von derselben Firma.«
    »Oh, hallo,'das ging aber schnell!« Er schüttelte uns die Hand. »Ich bin Fairway, hatte heute Bereitschaftsdienst für die Mordkommission. Sechs Wochen lang passiert übers Wochenende kein Mord, und ausgerechnet an dem Sonntag, an dem ich auf der Bereitschaft stehe, wird hier die alte Lady umgebracht. Pech, was?«
    Er grinste uns an. Seine hohe Stirn verriet Intelligenz, und die kühl blickenden Augen machten mir sofort klar, daß Fairway ein gefährlicher Mann für die Gangster war.
    Er scheuchte seine Leute beiseite, indem er sie anrief: »He, Boys, verschwindet mal aus der Umgebung der Leiche! Wir haben hohen Besuch. Die beiden G-men wollen sich mal die Tote betrachten.«
    Aus einer Ecke des Zimmers verschwanden vier Männer. Dadurch wurde der Blick frei auf die Gestalt einer alten Frau, die quer über eine Teppichecke auf dem Rücken lag. An ihrem Hals waren deutlich die tödlichen Würgemale zu erkennen. Grade wollte ich ein paar Schritte auf die Tote zugehen, da kam irgendein Mitarbeiter der Mordkommission aus einem Nebenzimmer, dessen Tür ebenfalls offenstand. Er hielt ein paar zusammengeknüllte Papiere in seiner Hand. Ohne sich um uns zu kümmern, wandte er sich an Fairway: »Sollen wir das mitnehmen, Boß? Sieht nach angefangenen Briefen aus. Nach der zittrigen Schrift könnten sie von der alten Dame stammen.«
    Ich wurde mobil.
    »Lassen Sie mal sehen«, sagte ich und nahm eines der Papierknäuel. Ich zog ihn auseinander und las: »Lieber Mr. Cotton…«
    Hinter Cotton war ein ziemlich großer Tintenklecks auf dem Papier, und das war wohl auch der Grund, weshalb der Brief nicht weitergeschrieben worden war. Aber mir reichte das bereits, um zu erkennen, daß die Schrift auf diesem Papier die gleiche wie auf dem Umschlag war, den ich am Samstag früh in meinem Postkasten gefunden hatte.
    Ich zeigte Phil den Bogen und sagte: »Was habe ich gesagt? Der Mord hat stattgefunden, mein Lieber.«
    Phil steckte sich eine Zigarette an. Er warf mir einen fragenden Blick zu. Ich nickte. Wir hatten uns verstanden.
    ***
    »Diese Sache interessiert uns«, erklärte ich Fairway. »Das werden Sie sich denken, denn wie Sie sehen, wollte die alte Dame einen Brief an mich schreiben…«
    »Sind Sie denn sicher, daß Sie gemeint waren? Es gibt ja vielleicht noch andere Leute, die Cotton heißen?«
    »Die gibt es möglicherweise. Aber ich bin absolut sicher, daß der Brief an mich gerichtet war. Ich kann Ihnen sogar einen Tip geben, Fairway: Fahnden Sie nach dem Mann, der ein Interesse daran hatte, daß dieser Brief nicht gefunden wurde. Dieser Mann ist zu neunundneunzig Prozent Wahrscheinlichkeit der Mörder.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ich habe Grund anzunehmen, daß die alte Dame mir irgend etwas über einen

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