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0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur

0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur

Titel: 0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser falscher Taxi-Chauffeur
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Mann schreiben wollte, was diesen Mann so schwer belastet hätte, daß es für ihn sogar einen Mord wert war. Es muß doch möglich sein, durch gründliche Nachforschungen in dieser Richtung herauszufinden, von wem die alte Dame etwas Schwerwiegendes wissen konnte. Alte Leute haben selten viel Bekannte. Lassen Sie systematisch ihren Bekanntenkreis absuchen. Darin muß sich meines Erachtens der Mörder befinden.«
    Fairway rieb sich die Hände.
    »Okay, Cotton«, sagte er. »Das erleichtert unsere Arbeit schon ganz erheblich. Wir haben jetzt bestimmte Anhaltspunkte, nach denen wir Vorgehen können. Vielen Dank für den Tip. Ich werde Sie auf dem laufenden halten.«
    »Ja, darum wollte ich Sie bitten.«
    Phil mengte sich jetzt in das Gespräch: »Haben die Leute hier schon irgendwelche Spuren gefunden, die Rückschlüsse auf die Person des Täters zulassen?«
    »Das eigentlich nicht, jedenfalls keine direkten Spuren. Aber da ist etwas, was mir zu denken gibt.«
    »Und zwar?«
    »Als wir ankamen, fanden wir die Wohnungstür abgeschlossen vor. Wenn der Täter nicht auf einem anderen Wege die Wohnung verlassen hat, muß er also im Besitz eines Schlüssels sein, um die Tür draußen abschließen zu können. Er kann diesen Schlüssel natürlich rein zufällig hier in der Wohnung gefunden haben, aber ebensogut kann er von Anfang an im Besitz des Schlüssels gewesen sein. Das würde dann aber bedeuten, daß er in irgendeinem Zusammenhang mit der alten Dame stand. Und das spräche eigentlich wieder ganz für die Theorie von Mr. Cotton, daß jemand aus dem engsten Bekannten- oder Verwandtenkreis der Mörder ist.«
    Ich nickte. Das war ja genau das, was ich von Anfang an gesagt hatte. Während sich Phil noch weiter mit Fairway unterhielt, sah ich mich ein bißchen in der Wohnung um.
    Meine Vermutung hatte sich also bestätigt. Der Mann, der mich beim Nachhausefahren von unserer kleinen Vergnügungstour mit dem seltsamen Überfall wegen eines Briefes überrascht hatte, war genau zu der Konsequenz geschritten, die ich mir theoretisch ausgerechnet hatte. Er hatte die Schreiberin des Briefes getötet, damit sie den Brief nicht noch einmal schreiben konnte, den er mir schon mit Gewaltanwendung abgenommen hatte.
    Diese Schreiberin war eine alte Dame gewesen. Ihre Wohnung war klein und sauber. In der fast winzigen Küche spiegelte alles, was irgendwie aus Metall war. Die Töpfe und Pfannen waren blankgescheuert, und Staub war nirgends zu entdecken.
    Es gab in diesem alten Haus sogar noch einen richtigen altmodischen Küchenherd für Kohlefeuerung. Auf dem Rost hatten die angefangenen Briefblätter gelegen, die Fairways Mann gefunden hatte. Sollte sich dort vielleicht noch mehr herumtreiben, was für uns von Bedeutung sein konnte? Darüber mußte ich mir auf jeden Fall Gewißheit verschaffen.
    Ich öffnete also die Herdtür und zog alles heraus, was auf dem Rost lag. Jedes Stückchen Papier sah ich gründlich nach, aber es geriet mir nichts in die Hände, was mir irgendeinen Aufschluß über die Person des Täters geliefert hätte. Dabei hielt ich einen wichtigen Zettel eine ganze Weile in der Hand und besah ihn genauso intensiv wie alle anderen Papiere. Aber die Bedeutung dieses Zettels sollte mir erst viel später klarwerden.
    Sonst war nichts zu finden. Ich ging zurück ins Wohnzimmer. Phil schien sich inzwischen im Schlafzimmer umgesehen zu haben, denn er sagte mir, als wir uns im Wohnzimmer wieder trafen: »Kaum anzunehmen, daß der Täter durch das Fenster im Schlafzimmer und dann die Feuerleiter hinab geflüchtet ist.«
    »Warum nicht?«
    »Weil das Schlafzimmer nach vorn zur Straße hinaus liegt. Und zu der Zeit, als der Mord geschah, war es garantiert unmöglich, die Feuerleiter hinabzukommen, ohne aufzufallen.«
    Wir verließen die Wohnung und gelangten im Korridor an einer anderen Wohnungstür vorbei. Davor standen zwei Männer, einer davon war ein Mitarbeiter der Mordkommission. Er fragte anscheinend gerade den Nachbarn der alten Dame aus. Da mich seine erste Frage, die ich im Vorübergehen auf schnappte, sehr interessierte, blieben wir in der Nähe stehen und hörten zu.
    »Hat Mrs. Custody Verwandte gehabt?«
    »Nur einen Neffen.«
    »Wissen Sie, wie der Mann heißt?«
    »Reginald Maroone nennt er sich, wenn ich mich nicht irre.«
    »Wohnt er in New York?«
    »Ja, soviel ich weiß.«
    »Haben Sie ihn mal gesehen?«
    »Ziemlich oft sogar. Er kam ja oft.«
    »Wie alt schätzen Sie ihn?«
    »Er kann nicht viel älter als

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