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0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur

0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur

Titel: 0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser falscher Taxi-Chauffeur
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um den Abzugsbügel hätte krümmen können.
    Noch bevor ich mir Gedanken darüber machen konnte, was der Kerl nun eigentlich mit mir vorhatte, tauchte vor mir im Gang ein anderer Mann auf, und der Kerl hinter mir befahl: »Stehenbleiben!«
    Ich tat es. Der Bursche vor mir grinste und musterte mich spöttisch. Er mochte annähernd dreißig Jahre alt sein und hatte eine sehr imponierende Figur. Sein Gesicht war allerdings ziemlich stupide. Denken war sicher nicht seine Stärke.
    Plötzlich bekam ich einen Stoß in den Rücken, der mich nach vorn warf. Der Mann vor mir empfing mich mit einem Magenhaken, daß mir die Luft wegblieb.
    Well, ersparen Sie mir die nächsten fünf Minuten. Diese dreihundert Sekunden waren gewiß keine lange Zeit, aber mir reichten sie völlig. Ich konnte mich in dem engen Gang nicht fair verteidigen, während sie mich hin- und herwarfen wie einen Federball. Ich habe scheußlich viel einstecken müssen und kam kaum dazu, selbst etwas auszuteilen.
    Schließlich war ich am Ende. Ich lag in dem Schmutz des Hinterhofs und bekam nicht einmal mehr den Kopf hoch. In meinem Gehirn tanzten Sterne in sämtlichen Farben des Regenbogens.
    »Na, Cotton, haben Sie genug?« fragte eine keuchende Stimme.
    Meine Lippen waren so geschwollen, daß ich gar nichts sagen konnte, auch wenn ich es gewollt hätte.
    »Merken Sie sich eins, Cotton: Sie haben Ihren Meister gefunden! Lassen Sie die Finger von der Erpressergeschichte, sonst ist es Ihr Ende. Wir legen Sie um, wenn Sie sich weiter um die Sache kümmern!«
    Als Bekräftigung erhielt ich noch einen Hieb ins Genick, der meine Nase wieder nach vorn in den Schmutz schickte. Ich blieb liegen. Alle Fasern meines Körpers waren wie gerädert. Ich schien nur aus Schmerzen zu bestehen.
    Wie lange ich so gelegen habe, weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß irgendwann in mir der Gedanke auftauchte, ich müßte aufstehen und raus aus diesem verdammten Gang zwischen den ekelhaft stinkenden Kisten.
    Ich hob den Kopf und stöhnte. Schon diese leise Anstrengung verursachte mir ungeheure Qualen. Geschlagen in jeder Beziehung, ließ ich den Kopf wieder sinken und blieb noch ein paar Minuten länger reglos liegen. Dann versuchte ich es noch einmal. Ich stemmte die Hände vor mir in den weichen Dreck und drückte mich hoch. Knie änziehen, linker Arm hoch und Halt suchen an einer Kiste, linken Fuß aufsetzen. Rechter Arm hoch. Ich hätte schreien mögen, so heiß tobte der Schmerz bei jeder Bewegung durch meinen Körper. Rechten Fuß aufsetzen. Es hilft nichts, Jerry, redete ich mir zu. Du mußt hier raus. Hochziehen, Los!
    Ich stand, aber es drehte sich alles.
    Mit den Händen hielt ich mich an den Kisten fest und schloß die Augen. Pfeifend kam der Atem über meine mißhandleten Lippen. Irgend etwas lief mir warm übers Kinn.
    Nach einer Weile hatte sich meine Umwelt beruhigt. Zögernd setzte ich einen Fuß vor den anderen. Meine Arme und meine Beine schienen aus Gummi zu bestehen.
    Irgendwie kam ich bis auf die Straße. Ich hörte den Lärm der Autos und sah die erschrockenen Gesichter der Fußgänger. Plötzlich tauchte vor mir die hünenhafte Gestalt eines Beamten der Stadtpolizei auf. Das Metallschild auf seinem Ärmel glänzte in der Sonne.
    »Teufel noch mal!« rief er mit weit aufgerissenen Augen. »Was haben sie denn mit dir gemacht, mein Junge?«
    Ich fühlte, wie meine Knie wieder weich wurden. Ich krallte mich an seinem Schulterriemen fest. Vor den Augen senkte sich langsam wieder eine graue Dämmerung wie ein Nebel vor hang herunter.
    »Ich bin Cotton«, murmelte ich. »FBI! Bringen…«
    Mehr bekam ich nicht heraus. Ich fühlte nur noch, wie sich die muskulösen Arme des Cops um mich legten, dann war es mit mir vorbei.
    ***
    Können Sie sich ungefähr vorstellen, was für ein Gefühl einer haben mag, dem glühende Messer in den Körper gerammt werden? Von diesem Gefühl wurde ich munter. Ich schrie, was meine Lungen hergaben.
    Vor meinen Augen kreisten seltsame Dinge. Durch meine Gurgel lief etwas, das wie flüssiges Feuer brannte, in meinen Magen. Da hörte das Karussell auf.
    Ich sah Phil, Mr. High und unseren Doc. Sie standen mit ernsten Gesichtern um mich herum. Phil hielt eine Whiskyflasche in der Hand. In Mr. Highs Augen schimmerte es eigenartig. Vielleicht lag es am Lichtschein der Lampe, der sich in seinen Augen brach.
    Ich versuchte mich aufzurichten. Ich mußte es wieder sein lassen.
    Phil verstand meinen Blick und setzte mir die Whiskyflasche an die

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