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0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur

0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur

Titel: 0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser falscher Taxi-Chauffeur
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vorkommt, als das Geschäft mit der Angst der Menschen, das Erpressergeschäft. Wenn man aber dann noch als Opfer Kriegsversehrte nimmt, die mit ihren Knochen den Krieg bezahlt haben, dann wird dieses schmutzigste aller schmutzigen Geschäfte so gemein, daß einen die Worte fehlen, um es noch bezeichnen zu können.
    Nachdem der letzte Rentner verschwunden war, sagte ich zu Phil: »Komm, fahren wir zurück ins Hauptquartier. Auf diese Art ist dem Burschen nicht beizukommen. Versuchen wir es mit einer anderen Masche.«
    »Sehr vernünftig«, meinte Phil. »Unser bisheriges Tempo ist mir entschieden zu langatmig. Setzen wir mal ein bißchen Dampf hinter die Sache!«
    Der Anfang dieses Dampfes bestand zunächst einmal in einer heulenden Polizeisirene, die vorn an meinem Jaguar für freie Straßen sorgte, als wir zurück zum FBI-Dienstgebäude brausten. Und dann drehten wir auf, daß es eine helle Freude war…
    ***
    Nach einigen erklärenden Worten hatte unser Chef den Einsatzleiter zu sich rufen lassen.
    »Nummer eins«, sagte ich, »wir müssen die Listen mit den Namen und den Adressen aller Leute haben, die als Kriegsversehrte vom Postamt 14 ihre Renten ausgezahlt bekommen.«
    »Steht denn fest, daß nur diese erpreßt werden?« fragte der Einsatzleiter.
    »Für andere liegen jedenfalls keinerlei Anhaltspunkte vor«, erwiderte ich. »Sobald wir die Listen haben, schicken Sie ein paar Leute der Reihe nach zu jedem einzelnen Rentenempfänger. Wir müssen uns erst einmal einen Überblick verschaffen, wer alles erpreßt wird.«
    Der Einsatzleiter machte sich entsprechende Notizen, ich aber fuhr fort: »Nummer zwei: Es muß auf schnellstem Wege jemand von uns zum Hauptpostamt geschickt werden. An den Schalter für postlagernde Sendungen. Dort müssen heute im Laufe des Tages mehrere Briefe mit der Kennziffer X 13 eingehen. Wer auch immer die Briefe abholen mag, er muß beschattet werden, bis wir wissen, wer er ist.«
    »Das wird nicht allzuschwer werden«, meinte Mr. High. »Was haben Sie sonst noch vorzuschlagen, Jerry?«
    »Bleiben wir zunächst noch bei der Beschattung der Person, die die Briefe vom Hauptpostamt abholen wird. Die Beobachtung dieser Person muß absolut unauffällig vor sich gehen. Ich würde Vorschlägen, daß wir dafür etwa vier Leute einsetzen, alle in neutralen Wägen, die aber eine Funksprechverbindung haben müssen. Die Wagen müssen verschiedenen Fabrikats sein. Es empfiehlt sich vielleicht, in einen Wagen eine Mitarbeiterin von uns zu setzen. Wenn sich diese vier verschiedenen Leute in vier verschiedenen Wagen mit Funksprechverbindungen gegenseitig auf dem laufenden halten, müßte sich die Beobachtung der gesuchten Person tatsächlich völlig unauffällig einrichten lassen. Außerdem könnte man vielleicht zwei der Wagen mit auswärtigen Nummernschildern ausrüsten lassen, so daß sie als absolut harmlos erscheinen müssen, selbst wenn der Mann mit einer Beobachtung rechnen sollte.«
    »Okay«, nickte der Einsatzleiter. »Ich werde das alles veranlassen. Ein paar auswärtige Nummernschilder sind spielend zu beschaffen und an zwei Wagen anzubringen. An Fahrzeugen verschiedenen Fabrikats mangelt es nicht, wir haben ungefähr vierzig Wagen in den Bereitschaftsgaragen, von denen sind mindestens zehn völlig verschiedene Typen. Aber sagen Sie mal, Cotton, kennen Sie eigentlich den Erpresser schon, daß Sie so genau vorauszusagen wagen, wie er sich verhalten wird?«
    Schade, ausgerechnet diese Frage hätte ich gar zu gern vermieden.
    »Ich habe ein paar Vermutungen«, gab ich zurück. »Aber ich möchte noch nicht darüber sprechen. Wenn ich es sagte, würden Sie mich wahrscheinlich auslachen. Und wenn ich darüber nachdenke, kommen mir meine Vermutungen selber fragwürdig vor. Warten wir ab, was unsere Beobachtungen ergeben.«
    »Noch etwas?« wollte der Einsatzleiter wissen.
    Ich dachte ein paar Sekunden lang nach, dann nickte ich.
    »Yeah. Eine Kleinigkeit. Zwei tüchtige Leute von uns sollen die Wohnung einer gewissen Mrs. Custody durchsuchen. Die alte Dame ist ermordet worden, und ihre Wohnung könnte vielleicht mit dem Siegel der Stadtpolizei versehen sein. In diesem Falle müßten unsere Leute vorsichtig das Siegel entfernen und hinterher wieder ankleben. Sie sollen sich Zeit lassen bei der Durchsuchung, dafür aber um so gründlicher arbeiten. Meintwegen kann die Durchsuchung zwölf Stunden dauern. Aber, wie gesagt, sie muß außerordentlich gründlich vor sich gehen. Unsere Männer sollen

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