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0042 - Gift, Juwelen und wir

0042 - Gift, Juwelen und wir

Titel: 0042 - Gift, Juwelen und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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gleichzeitig in der Leitung.
    »Hallo, Jerry!« rief er und seine Stimme klang äußerst vergnügt. »Wie geht's?«
    »Viel zu schlecht, um Witze darüber zu machen«, antwortete ich.
    »Was passiert?« fragte er erschrocken.
    »Vier Männer starben in einer Nacht auf die gleiche Weise wie mit Evry Bender ein fünfter wahrscheinlich in der Nacht vorher.«
    »Hast du Allyson verhaftet?«
    Ich lachte hart. »Es bestand kein ausreichender Grund dazu.«
    »Ich werde dir diesen Grund liefern«, sagte Phil.
    Ich fuhr aus dem Sessel hoch. »Rede, Phil! Hast du etwas gefunden?«
    »Seine Mine ist der größte Bluff von Südamerika!«
    »Einzelheiten!«
    »Stopp mal, Jerry. — Bist du sicher, daß der Bursche nicht klammheimlich verschwinden kann?«
    »Ziemlich sicher, aber ich werde die Überwachung verschärfen.«
    »Gut, dann lasse den Fall vierundzwanzig Stunden ruhen, bis ich wieder in New York bin. Ich telefoniere vom Flughafen aus. In einer Stunde fliegt eine Maschine nach Mexiko-City. Wenn dort der Anschluß klappt, kann ich morgen nachmittag in New York sein. — Ich bringe mit, was wir brauchen, um den Fall vorwärtszutreiben.«
    »Warst du an der Mine?«
    Er lachte. »Jerry, wenn ich das versucht hätte, dann würdest du vielleicht in zwei Monaten etwas von mir hören oder überhaupt nie wieder. Wiedersehen — in vierundzwanzig Stunden.«
    Ich rief gleich Mr. High an.
    »Phil scheint im Süden etwas entdeckt zu haben. Er bringt alles selbst mit.«
    »Großartig, Jerry. — Wollen Sie mit ihm zu mir kommen, sobald er eingetroffen ist, gleichgültig, um welche Stunde es sich handelt.«
    Am Nachmittag des nächsten Tages erhielt ich ein Telegramm vom Flughafen San Franzisko:
    »Eintreffe gegen acht Uhr La-Guardia-Flughafen mit PAA.«
    Ich stand pünktlich an der Sperre. Als die Gangway an der Tür angelegt worden war, kam Phil als erster aus dem Flugzeug. Wir begrüßten uns mit Handschlag.
    »Mein Gepäck können wir morgen holen«, sagte Phil. »Das Wichtigste habe Ich hier.« Und er hob die leichte Aktentasche hoch, die er in der Hand hielt.
    »High erwartet uns.«
    »Kein Bad vorher möglich?« fragte Phil.
    »Er weiß, wann dein Flugzeug angekommen ist.«
    Während wir zu Mr. Highs Wohnung fuhren, berichtete ich knapp, was sich in New York während Phils Abwesenheit ereignet hatte. Er wurde sehr still.
    »Ich glaube, wir müssen uns beeilen, mit diesen unheimlichen Gesellen endlich fertig zu werden«, sagte er.
    Mr. High begrüßte uns. »Guten Flug gehabt, Phil? — Nett, daß Sie gleich kommen, aber hätten Sie nicht lieber vorher den Reisestaub abgeschüttelt?«
    Phil warf mir einen wütenden Blick zu, den High nicht bemerkte. Er hatte einen Imbiß bereitstellen lassen.
    »Danke«, sagte Phil, als der Chef ihn einlud. »Später!« Nach dem verlorenen Bad schien er entschlossen, auch seinen Magen noch warten zu lassen.
    Aus seiner Aktentasche entnahm er drei großformatige Bilder und legte sie mit einer Geste, in der ein wenig Triumph lag, auf Mr. Highs Schreibtisch.
    Wir beugten uns darüber. Auf den ersten Blick konnte ich überhaupt nicht erkennen, wäs diese Bilder darstellten.
    »Was ist das?« fragte ich.
    »Luftaufnahmen«, sagte Mr. High, bevor Phil antworten konnte. Ich schlug mir die flache Hand vor die Stirn. Jetzt erkannte ich auch, daß es Luftaufnahmen einer öden Gegend waren, die ringsum anscheinend von dichtem Wald umgeben waren. Die erste Aufnahme zeigte das Gelände senkrecht von oben, beim zweiten und dritten Bild waren die Blickwinkel schräg verschoben.
    »Das«, sagte Phil, »ist die Dos-Cruzos-Smaragd-Mine, die Mr. James Allyson gehört. Als ich mit ein paar Leuten in Rio gesprochen hatte, wurde sofort klar, daß ich nicht daran denken konnte, die Mine zu Fuß oder per Auto zu besuchen. Es gibt zwar eine Straße in das Gebiet, aber es ist nie ganz sicher, ob sie überhaupt benutzbar ist. Das hängt vom Wetter ab.
    Ich bekam die Adresse eines Kurierfliegers, der eine kleine Maschine besitzt, und im Auftrag von Privatfirmen eilige Flüge ausführt. Ich charterte ihn. Über die Polizei bekam ich vom Topographischen Staatsinstitut eine für Luftaufnahmen geeignete Kamera geliehen, und dann gondelten wir los, mein Flieger, die Kamera und ich. Ein schöner Flug. Wenn man in die richtige Gegend kommt, hat man stundenlang nur von Flüssen durchschnittenen Wald unter sich.
    Der Kurierflieger kannte die Gegend wie seine Westentasche.
    ›Dos-Cruzos-Mine?‹ sagte er, als ich fragte.
    ›Ja,

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